Freitag, Dezember 30, 2005
Jolasveinir, die letzte
Noch ein Nachtrag zu den Jolasveinirna, die übrigens in den 13 Tagen nach Weihnachten einer nach dem anderne wieder veschwinden:
Das es sie wirklich gibt, steht ausser Frage. Denn das ist ja schliesslich überliefert! Aber wer meint, dass Die isländischen Kinder ja enormes Glück haben, weil sie 13 Weihnachtsmänner haben und dazu noch Santa Claus (Ein Priester hat den Kindern letzte Woche verraten, dass es Santa Claus nicht gibt – ein Skandal in Island), der irrt. Denn zum einen werden böse Kinder auch bestraft, und zwar von Grigla, der Mutter der Jolasveinir: Allerdings gibt es keine Schläge oder schlechte Geschenke, sondern böse Kinder werden aufgegessen…
Zum anderen wurde das Erscheinungsbild der Jolasveinir etwas kinderfreundlicher gemacht, als es in Wirklichkeit ist. Eigentlich sind sie nämlich ein verlotterter schmutziger Haufen Gesindel. Gluggagaegir zum Beispiel ist eigentlich ein richtiger Spanner. Und wenn man wissen will, warum Stekkjastaur so heisst, wie er heisst, dann fällt einem auf, dass die Übersetzung lediglich "Steifer Stab" oder "Steifes Glied" bedeutet – eine direkte Anspielung auf seine Beine gibt es nicht...
Es gab wohl noch ein paar mehr als die 13, aber einige wurden eliminiert - wahrscheinlich eher zensiert. Ich glaube, es gibt einen handfesten Exhibitionisten, der als Rockheber bezeichnet. Und die anderen waren wohl auch nicht besser.
Freitag, Dezember 23, 2005
Kertasníkir
Am Morgen des 24. Dezembers solltet ihr lieber noch mal checken, ob genügend Kerzen im Haus sind. Denn der Kertasníkir, der Kerzenschnorrer, hat es auf eben diese abgesehen (die früher aus Lammtalg hergestellt wurden) – allerdings kann er sich nicht entscheiden, ob er sich am Kerzenschein erfreuen oder die Kerze lieber aufessen soll.
Wikingers Weihnacht
An Heiligabend gönnen sich auch die Isländer etwas Gutes. Aber am Tag zuvor nehmen sie mit einem wunderlichen Mahl die Leiden Jesu vorweg.
Eigentlich wollte ich ja erst Abends zurück fliegen, aber am 23. 12. gibt es in der Bank wieder einmal ein typisches Essen. Das typische Vorweihnachtsessen. Ein traditionelles Essen. Alarm! Alarm! Alarm!
Deshalb habe ich mich kundig gemacht (z.B. hier) und mich entschlossen, der Versuchung aus dem Weg zu gehen und schon vorher zu fliegen.
Donnerstag, Dezember 22, 2005
Ketkrókur
Mittwoch, Dezember 21, 2005
Gáttaþefur
Gáttaþefur ist der Türschlitzschnüffler, ihn erkennt man an seiner langen Nase. Er
schnüffelt durch alle Türen und ist gierig nach frischem Weihnachtsbrot mit Laubmuster, dem so genannten „Laubbrot“, einem in Fett gebackenem Fladenbrot.
Er wird Euch evtl. 3 Tage vor Weihnachten besuchen, denn dann ist er unterwegs.
Lustig ist das Programmiererleben
Nachdem ich im Zuge der Neuverteilung der Büroplätze
Nachdem ich im Zuge der Projektumstrukturierung meinen geliebten Platz zwischen den beiden Druckern und neben der Tür aufgeben musste, sitze ich jetzt mit den Programmierern an einem Tisch. Die Jungs haben ne Menge Flausen im Kopf und als ich nach der Mittagspause meine Maus nicht mehr bewegen konnte, war mir schnell klar: Man versucht, mich zu ärgern. Dank ein paar Systemverwalterschulungen im schönen Lehnin, die ich mal vor langer Zeit gehalten habe, waren mir diese billigen Tricks jedoch bekannt. Und als ich lächelnd das Post-It vom optischen Sensor der Maus entfernte, der das Signal blockierte, sagte Gunnar doch glatt: "Just a warning!" Okay, dass kann man natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Ein paar Standardgags (Der bluescreen-Bildschirmschoner war ein zeimlicher Erfolg) waren schon gelaufen. Also entschloss ich mich, zusammen mit Karl und Daniel, die Buchstaben der Tastaturen zu vertauschen. M und N, das fällt nicht direkt auf, und mit einem Löffel sind die Tasten auch leicht zu lösen…
Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Programmierer komplett blind schreiben, weshalb die vertauschten Buchstaben eigentlich nur die Phantasie angeregt hat, wie man seine Tastatur neu gestalten könnte. Das Bild zeigt die neue Tastatur von Örn - vielleicht kann man so Sponsoren gewinnen… (Kaupthing ist der Name der Bank, für die wir arbeiten).
Wer sich für diese Art von Tastaturen interessiert, sollte ernsthaft mal hier nachschauen!
P.S.: Da mir so langsam die Ideen ausgehen bin ich für überraschende Tipps dankbar!
Nachdem ich im Zuge der Projektumstrukturierung meinen geliebten Platz zwischen den beiden Druckern und neben der Tür aufgeben musste, sitze ich jetzt mit den Programmierern an einem Tisch. Die Jungs haben ne Menge Flausen im Kopf und als ich nach der Mittagspause meine Maus nicht mehr bewegen konnte, war mir schnell klar: Man versucht, mich zu ärgern. Dank ein paar Systemverwalterschulungen im schönen Lehnin, die ich mal vor langer Zeit gehalten habe, waren mir diese billigen Tricks jedoch bekannt. Und als ich lächelnd das Post-It vom optischen Sensor der Maus entfernte, der das Signal blockierte, sagte Gunnar doch glatt: "Just a warning!" Okay, dass kann man natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Ein paar Standardgags (Der bluescreen-Bildschirmschoner war ein zeimlicher Erfolg) waren schon gelaufen. Also entschloss ich mich, zusammen mit Karl und Daniel, die Buchstaben der Tastaturen zu vertauschen. M und N, das fällt nicht direkt auf, und mit einem Löffel sind die Tasten auch leicht zu lösen…
Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Programmierer komplett blind schreiben, weshalb die vertauschten Buchstaben eigentlich nur die Phantasie angeregt hat, wie man seine Tastatur neu gestalten könnte. Das Bild zeigt die neue Tastatur von Örn - vielleicht kann man so Sponsoren gewinnen… (Kaupthing ist der Name der Bank, für die wir arbeiten).
Wer sich für diese Art von Tastaturen interessiert, sollte ernsthaft mal hier nachschauen!
P.S.: Da mir so langsam die Ideen ausgehen bin ich für überraschende Tipps dankbar!
Dienstag, Dezember 20, 2005
Gluggagægir
Am 21. Dezember könnt ihr endlich mal wieder sorglos schlafen, denn Gluggagægir, der Fensterglotzer, wird Euch nicht stören. Es sei denn, ihr erschreckt Euch, wenn er von draussen mit großen Augen in die warmen Stuben späht. Denn Gluggagægir ist furchtbar neugierig und schaut durch jedes Fenster ins Haus hinein.
Montag, Dezember 19, 2005
Bjúgnakrækir
Heute Nacht wird Bjúgnakrækir unterwegs sein. Bjúgnakrækir ist ein Wurststibitzer. Er kann hervorragend klettern und angelt selbst die am höchsten hängenden Würsten aus dem Rauchfang. Er ist sehr beliebt bei den Kindern und nicht ganz so willkommen bei den Eltern. Denn obwohl er gut klettern kann, bevorzugt er natürlich Gaben die extra für ihn bereit gelegt werden. Und so eine Wurst kann man lieber ein paar Wochen zu früh raus legen, als einen Tag zu spät - denken sich die Kinder zumindest...
Sonntag, Dezember 18, 2005
Skyrgámur
Skyrgámur, der heute Nacht ankommt, ist ein Quark-Gierschlund und labt sich am isländischen Skyr. Er schnüffelt sich zu den Skyrfässern durch und futtert so viel, dass er beinahe platzt. Dabei ist Skyr angeblich kein Quark, schmeckt aber so. Und was der angebliche Unterschied ist, weiss ich auch nicht. Also weiss ich auch nicht genau, ob sich Skyrgámur überhaupt ausserhalb von Island blicken lässt. Wer ihn sieht: Nachricht an mich!
Samstag, Dezember 17, 2005
Hurðaskellir
In der Nacht zum 18. Dezember könnte es einen unruhigen Schalf geben, denn Hurðaskellir, der Türknaller ist unterwegs. Er zieht gerne die Aufmerksamkeit auf sich und ist dabei tapsig und laut. Es gibt keine Türen in der versteckten Welt, also probiert er sie tatsächlich in der sichtbaren Welt aus. Und seine Lieblingsbeschäftigung ist nun mal
offen stehende Türen mit lautem Knall zuzuschlagen. Und glaubt mir, wenn er eine bei Euch findet, wird er sie nicht auslassen!
Freitag, Dezember 16, 2005
Askasleikir
Am frühen Morgen des 17. Dezembers läuft Askasleikir, der Fressnapflecker durch die Stadt. Er ist ein ganz fauler Geselle und stiehlt die Fressnäpfe der Haustiere,
versteckt sich dann, um die Reste aufzuessen. Die Näpfe gibt er erst zurück, nachdem er alles verputzt hat. Also aufgepasst, wenn Hund, Katze, Maus morgen mit knurrendem Magen durchs Revier streunen, dann wisst ihr warum!
Donnerstag, Dezember 15, 2005
Pottasleikir
Wenn morgen früh der Abwasch wie von Zauberhand gemacht ist, dann war
Pottasleikir bei Euch. Pottasleikir ist ein echter Topfschaber: Er schleckt die Kochtöpfe leer. Zunächst benutzt er nur seine Finger, aber am Ende ist er so gründlich, dass die Töpfe wie frisch abgewaschen aussehen. Allerdings sollte jetzt niemand denken, je größer der Topf, desto besser, denn so groß ist Pottasleikir nicht...
Pottasleikir bei Euch. Pottasleikir ist ein echter Topfschaber: Er schleckt die Kochtöpfe leer. Zunächst benutzt er nur seine Finger, aber am Ende ist er so gründlich, dass die Töpfe wie frisch abgewaschen aussehen. Allerdings sollte jetzt niemand denken, je größer der Topf, desto besser, denn so groß ist Pottasleikir nicht...
Mittwoch, Dezember 14, 2005
Þvörusleikir
Der Þvörusleikir, also der Kochlöffellecker wird heute NAcht sein Unwesen treiben. Er ist ganz ganz dürr und liebt es, Kochlöffel abzulecken. Zur Not vergnügt er sich aber auch mit dem restlichen Essbestecke, das er finden kann. Wenn ihr ihn gütlich stimmen wollt, solltet ihr aber einen großen Kochlöffel zur Seite stellen.
Aber vorsicht, Þvörusleikir ist zwar ein netter Kerl, aber auch ein richtiger Schmutzfink.
Dienstag, Dezember 13, 2005
Giljagaur und Stúfur
Heute hat Giljagaur sein Unwesen getrieben...
Er geht in den Kuhstall und stiehlt den Schaum, der sich beim Melken auf der Milch bildet. Er ist geschickt und wartet in der Regel so lange, bis die Bäuerin vom Nachbarn abgelenkt wird, bevor er zuschlägt.
Morgen in aller Früh könnt ihr dann vielleicht einen Schatten von Stúfur erhaschen. Der Kleine will die Pfannen auslecken – besonders gern hat er es, wenn etwas angebrannt ist. Also viellicht solltet ihr ja eine schwarz angebrannte Pfanne neben Euer Bett stellen...
Montag, Dezember 12, 2005
Weihnachtsgeschichte - Stekkjarstaur
Neben der wirklichen Welt, der realen Welt gibt es noch viele andere Welten. Eine davon wird auch als „Verborgene Welt“ bezeichnet und ihre Einwohner auch als das verborgene Volk.
Viel weiß man nicht darüber, aber man weiß, dass in dieser Welt, Elfen, Trolle und Kobolde leben. Warum man dass in Island besser weiß, als anderswo, weiß ich wiederum nicht. Vielleicht liegt es an den vielen endlos langen dunklen Winterabenden und der entsprechenden Menge Brennivin, die das Bewusstsein für die verborgene Welt öffnet. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass sich Elfen, Kobolde und Trolle auf einer wunderschönen Insel, deren Landschaft eine Schöpfung aus Feuer und Eis ist, einfach wohler fühlen als in Köln Nippes oder so.
Eine der historisch belegten Geschichten ist die Geschichte Gryla und ihrer Trollfamilie.
Gryla lebte zusammen mit ihrem Mann Leppaludi und ihren 13 Söhnen - einer wilden Horde Kobolde. Gryla war eine hässliche und gemeine Trollfrau und Hausarbeit lag ihr nicht. Manchmal gab es Jahrzehnte nichts zu essen. Aber wenn Gryla kochte, dann richtig. Dann brannte der Berg, sozusagen. Die Menschen nannten das Vulkanausbruch.
Das das Essen dementsprechend schlecht war, versteht sich von slebst. Und so kam es, dass die 13 Söhne hin und wieder bei den Menschen vorbei schauten, um Menschenfutter zu bekommen. Und nach einigem hin und her (die Historie scheint hier ein bischen verschwommen) ist es dazu gekommen, dass sie als Gegenleistung Geschenke bringen.
Das bedeutet, es gibt 13 Weihnachtsmänner in Island. Eigentlich sind es Kobolde, aber weil Weihnachtsmann sich viel artiger anhört, tragen sie mittlerweile auch brav einen rote Kutte.
13 Weihnachtsmänner bedeutet 13 mal artige Kinder haben (sonst gibbet nämlich nur Kartoffeln von den Jólasveinarnir, wie sie auch genannt werden). So stehen in dieser Zeit jeden Tag neue Schuhe im Fenster und warten darauf, gefüllt zu werden. Denn jeden Tag kommt nur einer von ihnen...
Und heute, ja heute kam Stekkjarstaur, der mit den Steifen Beinen. Er ärgert Schafe und Ziegen, denn die gibt es in der verborgenen Welt nicht. Um ihn gütlich zu stimmen, hätte man gestern ein Glas Milch hinaus stellen sollen. Zum Leidwesen der Eltern nehmen es die Kinder mit diesem Brauch so genau, dass sie Milch lieber schon ein paar Wochen vorher hinausstellen...
Und wer morgen kommt, verrate ich morgen!
Viel weiß man nicht darüber, aber man weiß, dass in dieser Welt, Elfen, Trolle und Kobolde leben. Warum man dass in Island besser weiß, als anderswo, weiß ich wiederum nicht. Vielleicht liegt es an den vielen endlos langen dunklen Winterabenden und der entsprechenden Menge Brennivin, die das Bewusstsein für die verborgene Welt öffnet. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass sich Elfen, Kobolde und Trolle auf einer wunderschönen Insel, deren Landschaft eine Schöpfung aus Feuer und Eis ist, einfach wohler fühlen als in Köln Nippes oder so.
Eine der historisch belegten Geschichten ist die Geschichte Gryla und ihrer Trollfamilie.
Gryla lebte zusammen mit ihrem Mann Leppaludi und ihren 13 Söhnen - einer wilden Horde Kobolde. Gryla war eine hässliche und gemeine Trollfrau und Hausarbeit lag ihr nicht. Manchmal gab es Jahrzehnte nichts zu essen. Aber wenn Gryla kochte, dann richtig. Dann brannte der Berg, sozusagen. Die Menschen nannten das Vulkanausbruch.
Das das Essen dementsprechend schlecht war, versteht sich von slebst. Und so kam es, dass die 13 Söhne hin und wieder bei den Menschen vorbei schauten, um Menschenfutter zu bekommen. Und nach einigem hin und her (die Historie scheint hier ein bischen verschwommen) ist es dazu gekommen, dass sie als Gegenleistung Geschenke bringen.
Das bedeutet, es gibt 13 Weihnachtsmänner in Island. Eigentlich sind es Kobolde, aber weil Weihnachtsmann sich viel artiger anhört, tragen sie mittlerweile auch brav einen rote Kutte.
13 Weihnachtsmänner bedeutet 13 mal artige Kinder haben (sonst gibbet nämlich nur Kartoffeln von den Jólasveinarnir, wie sie auch genannt werden). So stehen in dieser Zeit jeden Tag neue Schuhe im Fenster und warten darauf, gefüllt zu werden. Denn jeden Tag kommt nur einer von ihnen...
Und heute, ja heute kam Stekkjarstaur, der mit den Steifen Beinen. Er ärgert Schafe und Ziegen, denn die gibt es in der verborgenen Welt nicht. Um ihn gütlich zu stimmen, hätte man gestern ein Glas Milch hinaus stellen sollen. Zum Leidwesen der Eltern nehmen es die Kinder mit diesem Brauch so genau, dass sie Milch lieber schon ein paar Wochen vorher hinausstellen...
Und wer morgen kommt, verrate ich morgen!
Mittwoch, Dezember 07, 2005
Weihnachtsbeleuchtung
Der Isländer an sich beleuchtet gerne und ausgiebig. Vor allem zur Winterzeit. Von den beleuchteten Laternen hatte ich ja schon mal berichtet. Aber damit muss man sich ja nicht zufrieden geben. Gerade in der Vorweihnachtszeit, wo selbst die wilde Natur mit gelegentlicher Weihnachtsbeleuchtung ausgestattet ist, lässt man sich hier so einiges einfallen. Der Weihnachtsbaum, der abwechselnd in lila, orange, rot und weiss leuchtet ist schon ein Knüller. Aber am Besten gefällt mir dann doch der Weihnachtsbus! Da steht er - ein leuchtendes Beispiel für strahlende Weihnachtsfreude...
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