Frühstück, und dann los zum Geysir... Gestern sind wir schon mal hier dran vorbei gefahren. Ziesel meinte noch enttäuscht, dass sie gar keinen Geysir sehen kann und eh ich ihr erklären konnte, dass Geysire zwar regelmässig -aber eben nur kurz- Wasser in die Luft spritzen, kommt 50 Meter neben uns eine Fontäne aus dem Boden. Der Strokkur wollte sich solche Anschuldigungen wohl nicht gefallen lassen. Das vulkanische Areal ist zwar nicht vergleichbar mit dem im Yellowstone Nationalpark der USA aber trotzdem immer wieder beeindruckend. Leider schweigt Geysir, der Namensgeber aller Geysire, seit ein paar Jahren, aber dafür ist Strokkur um so zuverlässiger. Nachdem wir so ca. 20 Ausbrüche bestaunt haben - die Spannung davor ist total geil, finde ich - nehmen wir Abschied. Auch die anderen Quellen und Rauchtöpfe sind nicht schlecht, auf jeden Fall ein sehr lohnenswertes Reiseziel. Da wir nur 10 Minuten von Gulfoss entfernt sind, fahren wir heute einfach noch mal hin. Diesmal bleiben wir oben, schauen noch 20 Minuten gebannt auf die tosenden Wassermassen und machen uns dann über Nebenstraßen auf den Weg zum Seljandafoss. Nebenstrassen bedeutet in Island, kein Asphalt, aber auch kein Verkehr! Die nächsten 80 km sind wieder unterbrochen von ständig wechselnden Einblicken in die isländische Landschaft. Wunderschöne Felsformationen, Tiefebene, zugefrorene Flüsse, Berghänge und Täler, Farmen und kleine Dörfchen, im Hintergrund der Vulkan Hekla - ich könnte die ganze Zeit nur staunen. Am frühen Nachmittag kommen wir dann endlich zum wasauchimmerfoss (Anm. d. Red.: Seljandafoss). Er ist zwar sehr schön, aber nicht so beeindruckend wie Gulfoss. Aber dieser Wasserfall hat das Besondere, dass man hinter ihm durchgehen kann. Toll! Und das Wetter - gestern noch Regen - wird immer besser. Gudbjörg war gestern hier und hatte nur Nebel und Regen. Weiter geht es an der Küste entlang zum Skogafoss. Zur linken Seite die Felsklippen, die immer wieder neue Formationen bilden mit Felsspalten und Wasserfällen, zur rechten eine Tiefebene, die zum Meer führt, dazwischen Farmen und kleine Dörfer. An die Felsen geschmiegt oder in der Ebene verstreut. Voraus die Felsen, der Blick auf die Westmännerinseln und im Hintergrund wohl Vatnajökull, der grösste Gletscher Europas (heute weiß ich, dass es der Mydalsjökull war), dazu strahlender Sonnenschein - sehr, sehr beeindruckend. Am Abend kommen wir dann zum Skogafoss. Auf breiter Front fällt das Wasser 60 m tief über die Klippen, ich könnte einfach ein paar Stunden hier rumsitzen und schauen. rund herum sanfte Hügel, Klippen, Lavafelder, Wiesen, ein Gestüt und kleine Dörfer.
Leider müssen wir nach einer Stunde schon wieder los, denn es sind noch 150 km bis nach Reykjavik.
Unterwegs kommen wir wieder in den Schnee, denn wir müssen über die Berge. In der vulkanischen Region sehen wir selbst im Dunkeln riesige Rauchwolken in den Nachthimmel steigen. Und es riecht nach Schwefel. Auch im Auto. Sehr lustig.
Sonntag, Januar 30, 2005
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