Dienstag, Februar 14, 2006

Gin – Tonic! - Sind wir Deutsche eigentlich zu bürokratisch?

Wir befinden uns im Jahre 2006 n. Chr. Ganz Europa ist von Bürokratiewahn erfasst... Ganz Europa? Nein! Ein von unbeugsamen Wikingern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die deutschen Legionäre, die als Berater in den befestigten Lagern Basel II-Bunker und IAS-Penthouse hausen...
Wie ist das Leben denn nun in dieser pragmatischen Gemeinschaft? Nun, der Alltag ist hart und von Entbehrungen geprägt! Da steht man zum Beispiel in der Kneipe und bestellt einen Gin-Tonic (für satte 12 Euro). Endlich kriegt man einen, dreht sich rum, nippt am Glas, verzieht das Gesicht und sagt im besten Werbeenglisch: (Räusper…) Das ist kein Jim Beam, ähhh Gin Tonic!
So weit so gut, aber es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen Verschnitt, sondern um Gin-Leitungswasser (wobei das Leitungswasser wirklich das Beste der Welt ist, aber eben kein Tonic!).
Während der Isländische Kollege in pragmatischer Seelenruhe mit den Schultern zuckt und seinen Gin-Wasser weiter schlürft, kann man sich selbst auf eine Diskussion mit dem Barkeeper einlassen Aber was wird man hören? Die einfach geniale, und völlig unbürokratische Begründung, dass Tonic alle ist!
Und noch mal: Sind wir Deutsche eigentlich zu bürokratisch?
Und was wäre passiert, wenn auch der Gin alle gewesen wäre?

Anm.: Da ich natürlich überhaupt niemals Alkohol trinke, musste ich mich beim Erfahrungsschatz des geliebten (?) Kollegen (der mit den WM Karten für Köln, grrr…) bedienen!

Montag, Februar 13, 2006

I am building a church

Nachdem unser Projekt bisher nicht durch übermäßigen Verwaltungsaufwand “gestört” war, hat die Bank mittlerweile die Nachteile eben dieser Vorgehensweise erkannt und sich auf die Projektplanung gestürzt. Nach Vorbild von Microsoft ist das Projekt jetzt kurzfristig durchgeplant, jeder Mitarbeiter ist Aufgabengebieten zugeteilt, es gibt Subprojektverantwortliche usw.
Aus diesem Grunde gab es natürlich auch ein großes Projektmeeting in der Zentrale der Bank.
Wir haben viel gelernt, über Microsofts Projektmanagement, über die Philosophie der Bank, über Picasso ( der Veränderungen im Leben ebenso begrüßte wie die Bank es will…) und über die Wichtigkeit der einzelnen Räder bei der Leistung des Ganzen. Letzteres wurde uns in folgendem schönen Zitat ans Herz gelegt:
A man saw two workers who were loading bricks. He asked the first one: “What are you doing?” and got the answer: “I am loading bricks”. Then he went to the second and asked the same question: “What are you doing?” and the second worker replied: “I am building a church!”.

Soso, wir sollen also ein Kirche bauen und das werden wir dann wohl machen!
Aber wir haben noch etwas gelernt. Nämlich das – wenn der Nationalstolz gekitzelt wird – in Island alles zurücksteht. Ich glaube nicht, dass irgend jemand in der Bank gearbeitet hat und auch das große Projektmeeting wurde kurzerhand unterbrochen, weil auf der Großbildleinwand erstmal die Endphase des Handball-Europameisterschaftsspiels Island gegen Russland gezeigt wurde. Wie wird es wohl bei der WM werden????
Zu guter letzt wurden wir noch über die neuen Pläne informiert, nämlich die Einführung von WSYP, dem neuesten Produkt von Microsoft. WSYP steht für „We share your pain“ und mein Tipp lautet: unbedingt anschauen!