Dienstag, Oktober 18, 2005

Kölle am Rhing

Am Wochenende war ich mal wieder in dem Land, dass zurzeit von unbegrenztem Sonnenschein verwöhnt wird: Deutschland.
Ein merkwürdiges Gefühl, wenn man ein paar Stunden, nach dem in Island durch einen Schneesturm gefahren ist, bei strahlendem Biergartenwetter am Kölner Hauptbahnhof steht. Ich habe das Wochenende genossen. Und ich habe das getan, was jeder leidenserprobte Kölner Fußballfan von Zeit zu Zeit tun muss:
50000 Freunde einladen und bei strahlendem Wetter ein rauschendes Fest im wunderschönen Kölner Stadion feiern. Ein paar Hannoveraner hatten sich auch dazwischen gemogelt und wo sie schon mal da waren, konnten wir sie schlecht wieder rausschmeißen. Da simmer ja tolerant, ne!
105 Minuten später war ich um einige Erkenntnisse reicher.

  • Zunächst einmal habe ich festgestellt, dass Herr Dr. Markus Merk die Regel des Vorteils beim Fußball nicht verinnerlicht hat.
  • Dann musste ich zu meinem Leidwesen erkennen, dass der FC - neben ein paar Glanzlichtern - auch eine Menge Kraut und Rüben spielt.
  • Weiterhin bestätigte sich mir das Gerücht, dass Poldi ein Fußballgott ist.
  • Leider musste ich aber auch erkennen, dass selbst ein Fußballgott manchmal keine Lust zu haben scheint.

Nun so weit so gut, ein schlechtes Spiel zu Hause gegen mittelmäßige Hannoveraner 4:1 verloren, viel zu wenig Einsatz für 50000 Zuschauer, die jeder ein Heidengeld bezahlt haben. Man könnte meinen, die Party war ein Reinfall. Aber weit gefehlt. Jeder Kölner Emigrant sollte sich das von Zeit zu Zeit antun, denn wenn bei strahlendem Sonnenschein die Höhner ins ausverkaufte Rhein Energie Stadion einlaufen und dann die Hymne des FCs vortragen, einem dabei eine Gänsehaut den Rücken herunter läuft, dann weiß ich eins ganz genau:
Sorry, Island, sorry, Reykjavik: Du bist eine tolle Stadt, denn Reykjavik ist Kult. Wirklich! Zum verlieben! Einen ganz eigenen Charme. Deine Einwohner sind mir sehr sympathisch - herrlich bekloppt. Ihr habt zwar keinen Karneval, aber trotzdem ähnlich viele Kostümläden pro Nase wie Köln. Alle Achtung! Schon allein dafür habt ihr bei mir einen Stein im Brett. Aber – für mich es un bliev et esu: Die schönste Stadt der Welt is Kölle am Rhing, denn he bin ich jebore, he bin ich ze Huss!

Mer stonn zo dir

Iehrefeld, Raderthal, Nippes, Poll, Esch, Pesch un Kalk
Üvverall jitt et Fans vom FC Kölle
En Rio, en Rom, Jläbbisch, Prüm un Habbelrath
Üvverall jitt et Fans vum FC Kölle.

Freud oder Leid, Zokunf un Verjangenheit
E Jeföhl dat verbingk - FC Kölle
Ov vür ov zoröck - neues Spell heiß neues Jlöck
E Jeföhl dat verbingk - FC Kölle

Refrain:
Mer schwöre dir he op Treu un op Iehr:
Mer stonn zo dir FC Kölle
Un mer jon met dir wenn et sin muß durch et Füer
Halde immer nur zo dir FC Kölle!

Ov jung oder alt - ov ärm oder rich
Zesamme simmer stark FC Kölle
Durch dick un durch dünn - janz ejal wohin
Nur zesamme simmer stark FC Kölle

Refrain:
Mer schwöre dir he op Treu un op Iehr...

Montag, Oktober 17, 2005

Arbeiten im Ausland

Also um das mal direkt vorweg zu schicken:

Falls Du das liest, der ich leider Deinen Namen nicht erfragt habe: Ich war ehrlich ein bischen beeindruckt, ziehe auf jeden Fall den Hut und wünsch Dir wirklich viel Glück!!!


Heute hatte ich einen "Kollegen" neben mir im Flugzeug sitzen.
Auch auf dem Weg zur Arbeit?
Ja.
Hmm. Ich auch! Sie fliegen wohl öfters?
Ja, regelmässig, arbeite seit Januar in Reykjavik.
Für mich isses der erste Flug...

Jetzt stellen sich für mich zwei Fragen:
  • Was arbeitet er wohl in Island?
  • Wie ist es wohl, das erste mal zu fliegen? Kann mich nicht mehr daran erinnern...

  • Von beiden Antworten war ich einigermassen überrascht, von der zweiten zugegebenermassen ziemlich amüsiert!Anscheinend hat es einen Bericht bei Stern TV gegeben - über Arbeiten in Island.Und mein "Kollege" hat sich gedacht: Besser 2 Monate in Island jobben als in Deutschland Harz4 zu empfangen. Ein Bischen Eigeninitiative später sass er dann im Flugzeug nach Reykjavik. Alle Achtung. Die Voraussetzungen sind wohl doch etwas anders als bei uns, die wir im wohlbehütenten Schosse unserer Firma - der ifb-group! :-) - hier herunter geschickt wurden.

    Nun zur zweiten Frage - Wie ist es, das erste mal zu fliegen?

    Kurz vorm Start:
    Muss ich jetzt schon was machen?
    Anschnallen? Handy aus? Der Rest geht von selbst.
    Merkt man das, wenn der gleich abhebt?
    Hmmm? Irgendwie schon, würde ich sagen!

    Kurz nach dem Abheben (Es war ein Direktflug nach Reykjavik!):
    Fliegen Sie auch nach Reykjavik?
    Hmmm,... wollte ich nicht vorher irgendwo raus?

    Flughöhe gerade erreicht:
    Sagen Sie, fliegt der gleich noch schneller, oder täuscht das?
    ...und dann hat er auch schon die "Butterbrottüte" gefunden, die bei den Sicherheitsbestimmungen liegt...

    Tja, und wenn man das erste mal fliegt, fragt man sich natürlich auch, was mit den Koffern bie der Gepäckausgabe passiert, die am Ende des Laufbandes wieder in einem dunklen Schacht verschwinden? Er war auf jeden Fall kurz davor, dem Koffer hinterher zu steigen...

    So ist es, wenn man das erste mal fliegt...


    Dienstag, Oktober 11, 2005

    Finaaaaale

    Wie wahrschienlich schon die meisten gemerkt haben, hat kaum jemand Karten für die WM im eigenen Land bekommen. (Wer ein Feindbild braucht: Daniel hat welche!!!)
    Aber ich arbeite ja in einem Land, für dessen Bewohner der Kölscher Klüngel nur den zarten Anfang eines umfassenden Netzwerkes bedeuten würde. Da muss sich doch was machen lassen... Na klar! Also der Ingimar, der ist der Projektleiter und der hat (wie jeder Isländer) im Ausland studiert. Glücklicherweise in Spanien. Und da hat er jetzt natürlich Freunde (isländisches Netzwerk, halt). Und was ist in Spanien? Logisch! Halb Brasilien spielt da Fussball. Und wenn jetzt der Ronaldhinjo ein Haus braucht, wer vermietet es ihm? Richtig, ein Studienkollege von Ingimar! Hab soeben 30 Karten fürs Finale bestellt - da muss doch was gehen!

    Sonntag, Oktober 09, 2005

    Viva Colonia

    Infizierung der Isländer mit dem Virus Karnevalus - Phase 2 hat begonnen!
    Nachdem ich schon im Februar begonnen habe, die Isländer ein bischen warm zu schunkeln und mit Kammelle im Kilopack zu locken, bin ich jetzt einen Schritt weiter gegangen: Gudbjörg fragte nach deutscher Musik, da sie auf eine Party mit dem Thema Deutschland eingeladen war. Diese Chance hab ich mir natürlich nicht entgehen lassen, hehehe.
    Nach Aussage von Gudbjörg waren die Isländer dabei, und dat es priiiiiiimaaaa,.... Wenn wir hier am nächsten Weiberfasatnacht eine Polonese durch die Bank machen, setz ich mich zur Ruhe: Lebenswerk vollbracht!