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Donnerstag, September 20, 2007

Trip zum Sveinstindur - Tag 5

Ausgeschlafen nach einem herrlichen Grillabend geht es am nächsten Morgen auf Jeeptour.
Nachdem Agnar sich von dem isländischen Besucher verabschiedet hat, der uns über Nacht in seinem Camper-Jeep Gesellschaft gleistet hatte...
Warum hat er ein Photo von dir gemacht?
Er kennt meine Familie und will es meiner Cousine zeigen, wenn sie das nächste mal bei ihm zu Besuch ist.
Aha, wann war sie denn das letzte mal da?
1988...

... machen wir uns auf den Weg. Schon nach 20 Minuten sind wir verloren, stehen in einem Fluß, der die SChlucht komplett ausfüllt.
Scheint ne Sackgasse zu sein!

Zurück und in die nächste Schlucht, in den nächsten Fluß und tatsächlich - Jeepspuren. Während wir zu Fuß durch die Hvanngil gelaufen sind, fahren wir mit dem Jeep aussen herum, enden aber auch an der Skaelingar - Hütte. Dort checken wir noch mal, ob der einsame Deutsche, der am Morgen vorher von Sveistindur aufgebrochen war, sein Ziel auch erreicht hat und fahren dann mehr oder weniger querfeldein durch Flüsse und Seen (aber offensichtlich nicht offroad!) bis kurz vor Holaskjol. Dort biegen wir ab auf die Sydra Fjallabak Route, machen einen kurzen Abstecher über die natürliche Felsbrücke bei Alftavatnkrokur und düsen dann nach Strutur. Gut das Agnar sich hier ein bischen auskennt! OB wir quer durch die Wüste fahren oder auf einer Piste ist für mich nicht immer zu erkennen. Wahnsinnige Ausblicke in allen Farben säumen unseren Weg. Schwarze Wüste vor weißem Gletscher, mit grünem Berg! Irgendwie wirkt alles etwas unwirklich. Irgendwann stehen wir vor einem größeren Fluß und fragen uns, ob der Italiener, der davor steht wohlk unsere Hilfe braucht. Wir warten ab und tatsächlich kommt er angefahren. Ich kurbel das Fenster runter und schaue hinunter - das Fenster von Agnars Jeep liegt ungefähr einen halben Meter oberhalb des Daches von dem Kleinjeep des Italieners. Ich beuge mich herunter und höre erstaunt:
Its no Problem, you can go through the river, I did it just some minutes ago!

Aha!
Kurze Zeit später sind wir an der Hütte von Strutur (Mittagspause), die tatsächlich schon geschlossen hat. Dann treffen wir auf jede Menge Leute - klar, wir passieren ein Stück vom Laugarvegur! Wir könnten jetzt den direkten Weg nach Thorsmörk nehmen, biegen aber am Markafljot nach kurzem Wasserfallstopp ab und fahren gen Norden, durch unzugängliche Täler und Hügel. OK, wir müssen wohl umkehren, kommt uns mehr als einmal in den Sinn. Aber nach Agnars Aussage sind wir noch nicht mal bei 50 % der Jeepleistung angelangt. Nach einem Stopp auf einem der größeren Hügel mit absolut fantastischer Aussicht auf die Gegend des Laugarvergurs und Thorsmörk lenken wir durch eine Lavawüste gen Hella. Ein kurzer Hamburger-Stopp und dann ab nach Reykjavik! Ich glaub wir sind ca 8 Stunden gefahren, aber hatten keine Sekunde Langeweile! Nächsten Sommer legen wir zusammen und kaufen uns auch so ein Gefährt!

Ein paar Bilder gefällig?

Trip zum Sveinstindur - Tag 5

Mittwoch, September 12, 2007

Trip zum Sveinstindur -Tag 4

Heute geht es hinauf zu unserem eigentlichen Ziel - dem Sveinstindur. Der junge Deutsche, der in den letzten Tagen einmal um den Langisjór gelaufen ist, macht sich, ebenso wie die Österreicher am Vortag, schon früh auf, während wir wieder das Ende des Regens "abwarten". Dann geht es aber los zu einer leichten Wanderung ohne Gepäck. Nach ca 45 Minuten haben wir den Hügel hinter der Hütte überwunden und steigen den Sveinstindur auf. Eine weitere Stunde später stehen wir nach steilem Aufstieg auf einem Sattel und haben wieder mal einen unglaublichen Blick auf unsere Umgebung! Der Wettergott steht wieder auf unserer Seite, das heißt die lockere Bewölkung liegt ein paar hundert Meter über uns und läßt wandernde Lichtspots auf die Umgebung scheinen. Wir sind ziemlich beeindruckt und im Fotorausch. Dabei sind wir noch nicht mal ganz oben. Da der Wind hier ziemlich heftig bläst und der Aufstieg auf den ca 100 m höheren Gipfel über einen sehr schmalen Grat verläuft, entscheiden wir uns, hier zu bleiben und nicht zu riskieren, vom Winde verweht zu werden. Allerdings wird Bing und
mir langsam kalt, während Tobias noch in einem seltsamen Zustand ist und von einer Kante zur nächsten läuft, die Kamera im Griff und nur stammelt:"Unglaublich! Guck da - ein Regenbogen!" ... und zisch war er weg (der Tobias, nicht der Regenbogen). Also entschließt sich Bing, einen Weg für den Aufstieg auf der Flanke im Windschatten zu suchen. Eine grandiose Idee, wie sich später herausstellt, denn kaum ein paar Meter geklettert, legt sich der Wind und wir können auf dem schmalen Grat zum Gipfel aufsteigen. Teilweise mit mulmigen Gefühl und auf allen vieren, aber insgesamt problemlos. Oben angekommen sehe ich Bing auf dem Boden sitzen, mit großen Augen in die Gegend starren. "Sehen und sterben", sagt er. Ich wollte eigentlich ganz lässig "Jo, ganz nett!" sagen, aber ich gebe ihm dann einfach sprachlos recht, als ich auf allen Vieren zu ihm krabbel. Der Ausblick ist gigantisch, einmalig, unwirklich. Die Farben stimmen einfach nicht. Gemalt. Unrealistisch, fast schon kitschig. Wir machen uns bei Tobias bemerkbar und auch er steigt auf zum Gipfel. Gott sei dank schafft er es mit einer mentalen Meisterleistung, den Finger für die Zeit des Aufstiegs vom Abzug zu nehmen, sonst hätte ich echt Sorge gehabt. Eine halbe Stunde später ist der Wert meiner zusätzlichen Speicherkarte um eine gigantische Summe gewachsen...
Schweren Herzens verabschieden wir uns, denn wir vermuten, dass Agnar mittlerweile mit seinem Jeep an der Hütte angekommen ist und dort auf uns wartet. Als wir fast wieder unten sind, kommt er uns tatsächlich entgegen. Glück gehabt - so können wir ein zweites mal mit Agnar aufsteigen! Irgendwie hört isch dieser Satz komisch an... Aber wir sind tatsächlich noch im Fieber.
Und tatsächlich, als wir eine gute halbe Stunde später wieder oben sind, sieht alles doch wieder anders aus. Eine Regenfront zieht über das Gebiet und zusammen mit den Lichtkegeln, die durch die Wolken scheinen ist der Anblick mal wieder absolut atemberaubend! Aber wir müssen wieder absteigen, denn unten wartet noch Agnars Jeep, voll mit Bier, Lamm und einem Grill...
Mjammmm! Mehr kann ich dazu nicht sagen!

Hier die Fotos:

Trip zum Sveinstindur - Tag 4

Dienstag, September 11, 2007

Trip zum Sveinstindur - Tag 3

In der Nacht zum 3. Tag regnete es in Stömen. Während das österreichische Paar, das wir in der Hütte getroffen hatten (übrigens die einzigen Menschen am letzten Tag...) sich früh morgens auf den Weg machte (mit 22 Kg Gepäck - Essen für 10 Tage...) haben wir einfach ausgeschlafen und auf Sonnenschein gewartet. Das hat auch geklappt, wie man sieht. Nach dem morgendlichen Bad im Gletscherfluß (3,74 Sekunden) ging es also auch für uns los. Vor dem Uxatindur liegt ein unübersichtliches Schluchtensystem und es dauerte trotz ein paar GPS - Koordinaten ein Weilchen, bis wir uns sicher waren, dass wir den richtigen Einstieg gefunden hatten. Die spärlichen Fußspuren waren dabei ziemlich hilfreich. Dann aber wurden wir von einer Schlucht empfangen, die uns nach Mittelerde versetzte. Tuffgestein bildet ständig wechselnde Felsformationen und überall in dern Wänden scheint man Höhlen, Gescihter oder irgnedwelche Erscheinungen zu erkennen. Hier leben die Orks, musste man denken. Nach kurzer Wanderung öffnet sich die Schlucht in einem breiten Talkessel - Tuffmauern weichen grünen Mooshängen. Traumhaft. Ein See empfängt uns mit eiskaltem trüben Gletscherwasser bevor wir den GPS - Koordinaten folgend einen steilen Hang erklimmen, im daunenweichen Moosteppich Rast machen, um dann an anderer Stelle ebenso steil wieder in die Hvanngil zu klettern, die hier von zahlreichen Flußläufen durchzogen ist. Hier ist der Weg dann vollends unklar und wir steigen einfach die wahrscheinlichste Schlucht hinauf , um oben auf eine schwarze Sandebene zu treffen.
Dort finden wir auch wieder Fußspuren. Wir gehen durch die Hochebene zurück zur Skafta und an exponierter Stelle beschert uns ein leichter Regen einen traumhaften Ausblick - mit Regenbogen. Weiter zu den Stromschnellen und dann über rote Lava (fühlt sich an wie Ziegel) und durch schwarzen Sand zwischen knallgrünem Moos (ja, man bekommt tatsächlich einen Farbenflash und ist sich nicht sicher, ob da noch alles stimmt mit den beiden Sehorganen, denn irgendwie kann das alles gar nicht sein!) an der Skafta entlang zur Sveinstindur - Hütte.
Viel Spaß mit den Fotos!

Trip zum Sveinstindur- Tag 3

Donnerstag, September 06, 2007

Trip zum Sveinstindur- Tag 2

Am 2. Tag sind wir zunächst zur Eldgjá gewandert und dort an der südlichen Kante entlang bis zum Gjátindur, den wir noch bestiegen haben. Von dort gings zurück zur Skafta mit dem Ziel Skælingar - Hütte. Der Weg entlang der Eldgjá ist traumhaft. Der Anstieg auf den Gjátindur ist sehr anstrengend, aber der Blick ist einfach unglaublich schön! Von dort ging es querfeldein hinunter zur Skafta, wo wir dann die Skælingar - Hütte finden, die bezaubernd inmitten von Elfenburgen gelegen ist.
Hier isnd ein paar Fotos:

Trip zum Sveinstindur- Tag 2

Trip zum Sveinstindur - Tag 1

Lange nix mehr gepostet,...da muss ich doch jetzt noch mal was nachlegen. Und zwar ein paar Fotos von unserem Trip zum Sveinstindur, einem Gipfel in der Nähe vom Langisjór.
Am ersten Tag ging es mit dem Hochlandbus von Reykjavik über Landmannalaugarund Eldgjá nach Hólaskjól. Praktischerweise hält der Bus für 2 Stunden in Landmannalaugar, so dass noch Spaziergang oder ein Bad im Hot Pot drin ist! Ebenso ein Stop bei Eldgjá der ausreicht, um bis zum Wasserfall zu wandern!

Hier also mal der link auf ein paar Fotos vom ersten Tag:

Trip zum Sveinstindur- Tag 1

Donnerstag, Juli 12, 2007

Lundi

Papageientaucher (engl. puffin, isl. Lundi) sind einfach geil! Sie sind knuffig ohne Ende und ich könnte Stunden und Tage damit verbringen, ihnen zuzuschauen!
Wenn man sie fotografiert, dann posen sie ein bischen rum, spazieren auf und ab und hüpfen tolpatschig Richtung Kamera! Ausserdem sind sie überhaupt nicht scheu und mit etwas Vorsicht man kann bis auf 50 cm an sie heran kommen, ohne das sie sich gestört fühlen. Ich liebe Puffins und hätte gerne einen als Haustier! Sie sind gute Taucher und schlechte Flieger, eine amüsante Kombination für einen Vogel. Besonders beim Start vom Wasser! Toll!
Und sie schmecken nach Fisch...



Jetzt haben sie endlich auch ihre eigene Webcam !!!!

Freitag, Juni 01, 2007

Silfra

Bei Island habe ich bisher nicht so sehr an Tauchen gedacht, denn das Wasser hier ist ja entweder so kalt dass einem die Füße abfrieren oder so heiß, dass es einem die Haare versengt. Aber natürlich falsch gedacht. Ein Land das die schönsten Frauen, die stärksten Männer, die größten Gletscher, die "was weiß ich nicht alles" sein eigen nennt hat natürlich auch die geilsten Tauchreviere.
Und ehrlich gesagt ist das nicht mal übertrieben. Es gibt tatsächlich 2 einmalige Tauchreviere hier und eins davon, die Silfra - Spalte, liegt in Þingvellir.
Es handelt sich um eine Spalte zwischen den Kontinentalplatten! Hier kann man einmal von Amerika nach Europa und zurück - und das unter Wasser! Ich nehms vorweg: Wahnsinn!
Also Kontakt mit dem lokalen Tauchcenter aufgenommen und dann ab nach Þingvellir, zum einmaligen Taucherlebnis zwischen den Kontinenten.


Angekommen! Etwas grasig hier zum Tauchen... Sollten wir uns etwa den Weg in die Tiefe frei schaufeln müssen?


Diving Instructor Tobias checkt das Revier: Aha ein Tümpel... na das kann ja lustig werden: Tauchen im Planschbecken?


Der Tümpel entpuppt sich als 12 m tiefe Spalte. Das Wasser ist die Definition von Klarheit! Problemlos lässt sich der Boden erkennen... cool!


Aber erst mal heißt es schick machen! Diving Instructor Tobias tauschte die Mütze am Ende doch noch gegen Neopren - schade eigentlich!


Man sieht es nicht, aber zu diesem Zeitpunkt war ich schon total fertig vom Anziehen. Und es kamen noch gefühlte 30 Kilo blei und eine Flasche vom Gewicht eines Sack Zements hinten drauf... Vollbepackt eine kleine Wanderung zum Einstieg. Der Vorteil ist klar: Egal wie kalt das Wasser auch sein mag, man will so schnell wie möglich rein, bevor man unter der Last zusammenbricht.


Zu Beginn ist es etwas ungewohnt in den Trockenanzügen und ich hatte den Eindruck der Anzug ist mit mir getaucht, nicht ich mit ihm. Aber nach einer viertel Stunde wildem rumgetorkel ging es eigentlich ganz gut.


Wenn man dann Zeit hat, die Gegend zu betrachten - Wahnsinn. Man kann bis zum Ende der Welt schauen (das sind so ca 100m), taucht durch Höhlen (naja, eigentlich bin ich nur unter einer gefühlten 20 m langen Felsendecke durch - trotzdem einfach genial!)...


... und taucht entlang der Kontinaentalspalte... mal eng, mal ein bischen weiter, über Felsen und Abgründe, links Europa, rechts Amerika (sehen übrigens beide gleich aus - ich weiss gar nicht wo da der Unterschied sein soll)!

Farbe und Sicht sind einfach genial!


Das Ende ist dann die Lagune, wo man auch aussteigt. Die Freude wird einzig durch den Fußmarsch von 5 Minuten zum Auto getrübt...


Am Besten kann man sich einen Eindruck von der Spalte und der zugehörigen Geologie wohl in diesem VIDEO machen. Es wurde auch im Zusammenarbeit mit dive.is gedreht und beschreibt ziemlich genau, wie der Tauchgang so abläuft. Abgesehen von den tiefern Höhlen, die wir ausgespart haben. Übrigens bietet dive.is auch Schnorcheltouren in der Silfra an...

Nachtrag:
Wenn man so dumm ist, seine Kamera im (für deutsche Verhältnisse) entlegenen Cafe des Nationalparks liegen zu lassen, dann darf man sich noch mal extra freuen, dass man in Island tauchen war, weil die Cahnce, diese dann wieder zu bekommen, wohl in den allermeisten Ländern deutlich schlechter ständen als hier! Danke nochmal an Tobias für die Hilfe!

Sonntag, April 15, 2007

Budir, die coolste Bar von Island

Wo steht die schönste Bar von Island? Nein, nicht in 101 Reykjavik, sondern in Budir. Zugegeben, Downtown Reykjavik ist wohl jeder Schuppen angesagter als die Hotelbar von Budir, aber mehr Stil gibt es allemal in diesem verschlafenen Örtchen nördlich vom Snæfellfellsjökull. Habe ich Örtchen gesagt? Okay, eigentlich besteht der Ort aus dem Hotel Budir und der Kirche mit Friedhof, wenn man mal die Tatsache, dass ein paar der alten Schafsställe noch begehbar sind, außer Acht lässt. Aber die Hotelbar wie eigentlich das gesamte Hotel ist einfach cool.Extrem teuer (beim Vorzeigen eines Autoschlüssels, der zu einem Hertz- Mietwagen gehört, gibt es 35 EUR, also 20 % Rabatt- rechne, rechne, rechne…), aber wirklich eine Empfehlung wert. Von außen total unscheinbar ist das Ding von innen einfach nur stilecht. Ein Beispiel dafür ist das Lesezimmer mit allen ausgaben der Scientific American seit 1935 glaub ich. Oder das Bullauge, was einen Traumhaften Blick auf den Gletscher (also den Snaefellsjökull) ermöglicht.

Übrigens ist das Hotelessen wirklich empfehlenswert, wenn auch überteuert. Aber die Alternativen sind aufgrund der Lage extrem rar: Wenn man sich nicht selber eine Eiderente schießt, quasi gleich null.


Dienstag, März 13, 2007

Mit Scootern auf den Snæfellsjökull

Endlich auf dem Gletscher, dass muss ich unbedingt bloggen. Halt moment mal,... bevor ich von echtem Männerspielzeug, Ballonreifen, Eishai im wörtlichen Sinne und der Wirkung von Natur und Gletscherluft auf das menschliche Hungergefühl berichte, fällt mir doch ein, dass ich letztes Jahr schon mal auf einem Gletscher war. Also hier der längst überfällige Eintrag vom Snæfellsjökull!

In Arnastapi gibt es ein Visitor Center, also da muss man die Strasse ähhh… eigentlich gibt es nur eine und da wo was los ist, ist auch das Visitor Center.

Eine treffende Beschreibung des Hoteliers von Búðir auf die Frage, wo man sich anmelden muss, damit man mit Scootern (eigentlich hatten wir nach Pistenraupe gefragt) auf den Snæfellsjökull kommt. Wir treffen Daniel und Julia wieder die eigentlich reiten wollten, aber aufgrund einer plötzlichen „Erkrankung“ des Guides, der anscheinend sehr viel „Medizin“ zu sich genommen hatte, umdisponieren mussten.
Leider war für die beiden nur noch ein Scooter frei, so dass sie sich zu zweit einen teilen mussten. Man könnte jetzt daraus herauslesen, dass folgerichtig für uns, die wir nach Daniel und Julia kamen, KEIN Scooter mehr frei ist. Aber wir sind ja in Island und da wird manchmal anders gezählt. Ohne nochmals nachzufragen hatten wir schwupps eine Reservierung und starteten bald mit einer Gruppe von Scootern auf dem Weg zum Gipfel. Der Startpunkt ist ein paar Kilometer Richtung Gletscher auf der F570, die mit einem normalen Wagen bis dorthin (aber nicht viel weiter) problemlos passierbar war.
Scootern auf dem Gletscher: Eine Supergaudi!!!

Die richtige Kleidung wird übrigens gestellt!

Obwohl wir prinzipiell alle einfach dem Guide hinterher gefahren sind, war es nicht nervig, denn die Dinger gehen ab wie Schmitz Katze und man hat manchmal etwas Mühe, sie in der Spur zu halten. Vor allem, wenn der Hintermann seinen eigenen Willen hat (unbedingt vor Fahrtantritt abstellen!!!).



Bis zum Gipfel sind wir leider nicht gefahren, aber etwas unterhalb war es auch traumhaft. Wir haben ein bisschen die Aussicht genossen, sind im Schnee rumgesprungen und haben eine Schneeballschlacht gemacht. Dann ging es wieder in heißer Fahrt ins Tal. Ganz schön anstrengend…



Fantastische Aussicht vom Gipfel

Der Blick auf den Gipfel

Große Pause

Die Flotte von snjofell.is


Zurück in Arnastapi bietet es sich an, den nestbauenden Vöglen noch ein paar Stündchen zuzuschauen...



Oder einfach entspannt zwischen den Klippen umherzuwandern und aufs Meer blicken...

Montag, Januar 08, 2007

Island im Winter?

Ich bin schon oft gefragt worden, wann die beste Reisezeit für einen Besuch in Island ist. Also wann ist es hier am schönsten?
Ich habe immer geantwortet:
Ganz klar im Sommer! ... und im Herbst... aber auch im Winter und Frühling!

Eine Antwort, die aus mir unverständlichen Gründen unbefriedigend zu sein scheint.
Um eine Entscheidungshilfe zu geben, veröffentliche ich erst mal ein paar Winterfotos der letzten Wochen. Teil 1 ist shcon mal online:

Dienstag, Dezember 12, 2006

Pferde, aber richtig!

Hier nun endlich mein lange versprochener Pferdeblog:

Nach dem misslungen Versuch, einen Schafsabtrieb zu besuchen (guckst Du hier) hatte ich 2 Wochen später die Möglichkeit, Tobias nach Akureyri zu begleiten, wo wir uns den größten Pferdeabtrieb von Island angeschaut haben. Ich hatte gedacht, es gäbe dort ne Menge Pferde zu sehen, aber das wäre die falsche Beschreibung. Es waren PFERDE, PFERDE, PFERDE… Ich konnte nur noch Pferd denken und fing an mit dne hufen zu scharren. Aber der Reihe nach: Nachdem wir glücklich in Akureyri gelandet waren, uns ein Auto gemietet haben (bei meiner Lieblingsfirma Hertz und über die Tarifverhandlungen schweige ich mich mal aus...) machten wir uns auf die Suche nach dem Hjaltadal. Dank unseres mehrstündigen Kartenstudiums waren das richtige Tal auch schnell gefunden und die Ansammlung von unheimlich vielen Menschen in unheimlich leerer Umgebung zeigte uns : hier sind wir beim Laufskálarétt, dem größten Pferdeabtrieb von Island! Etwas orientierungslos parkten wir zunächst in der "Einflugschneise" aber nach gründlicher Einweisung haben auch wir es gerafft. Die Strasse wurde abgesperrt, die Spannung stieg, es knisterte förmlich und die Zuschauer verteilten sich entlang eines imaginären Weges. Dann passierte eine ganze Zeit lang gar nix und so richtig begeistert war ich bis dato von meinem ersten richtigen réttir ehrlich gesagt nicht. Das änderte sich schlagartig, nachdem die ersten Pferde hinter der Kuppe auftauchten. Ja, ganz nett, dachte ich zunächst, aber dann kamen noch welche und noch welche und noch welche und schließlich machte sich eine nicht enden wollende Schlange von Pferden auf den Weg, den Hügel herunter auf die Weide vor dem Pferch. Eine halbe Stunde lang lief ein Pferd nach dem anderen an uns vorbei - herrlich!. Als endlich alle auf der Weide waren, konnten sich die Tiere vor dem großen Finale erst mal ausruhen.

Dabei zwischen der Herde herumzuspazieren ist einfach großartig.



Dann geht es los und die ersten Tiere werden in den Pferch getrieben. Dieser Pferch ist Kreisrund und von dem mittleren runden Zentrum, in das die Tiere getrieben werden, gehen sternförmig die verschiedenen Pferche der verschieden Bauern ab. Dort werden die aussortierten Tiere dann gesammelt.

Die zahlreichen Zuschauer verteilen sich in diesen kleinen Abschnitten – teilweise stehen sie auch zwischen den Pferden im Innernen. Typischerweise haben sie dabei entweder eine Kamera in der Hand (Tourist) oder eine Flasche Whiskey (Isländer). Wenn die erste Ladung Pferde in den Pferch getrieben ist, geht die Show los. Kaum Platz zum stehen werden die Pferde von den Besitzern mit mehr oder weniger Gewalt einzeln von den anderen separiert. Dabei geht es richtig zur Sache und die ganze Horde gerät mächtig in Bewegung. Es ist unglaublich – die einzelnen Menschen zwischen der Unmenge von Pferden, die selber kaum Platz zum treten haben – wir stehen staunend für 1,5 Stunden und machen ungefähr 1 Millionen Photos.




Ein endloses Gewusel von Pferden und Menschen






Es war ein harter Tag für Pferd und Reiter


Da war jemand schon sehr erfolgreich beim sortieren


Man beachte die Gestik oben in der Mitte

Hier ist irgendwo noch ein Huf im Weg (oben links)

nicht jeder will so wie die anderen wollen...



Einen richtigen Eindruck von dem Treiben bekommt man eigneltihc nur mit einem VIDEO.
Am Ende schauen wir uns noch ein bisschen das Volk an, gehen schnellen Fußes an dem Hakarl-Verkaufsstand vorbei und trinken einen Kakao und reiten wiehernd zurück nach Akureyri. Tobias fasste das ganze mit den Worten
zusammen:

Ich kenne ne Menge Leute die völlig ausgerastet währen bei dem, was wir heute gesehen haben – alles Frauen!