Donnerstag, September 20, 2007

Trip zum Sveinstindur - Tag 5

Ausgeschlafen nach einem herrlichen Grillabend geht es am nächsten Morgen auf Jeeptour.
Nachdem Agnar sich von dem isländischen Besucher verabschiedet hat, der uns über Nacht in seinem Camper-Jeep Gesellschaft gleistet hatte...
Warum hat er ein Photo von dir gemacht?
Er kennt meine Familie und will es meiner Cousine zeigen, wenn sie das nächste mal bei ihm zu Besuch ist.
Aha, wann war sie denn das letzte mal da?
1988...

... machen wir uns auf den Weg. Schon nach 20 Minuten sind wir verloren, stehen in einem Fluß, der die SChlucht komplett ausfüllt.
Scheint ne Sackgasse zu sein!

Zurück und in die nächste Schlucht, in den nächsten Fluß und tatsächlich - Jeepspuren. Während wir zu Fuß durch die Hvanngil gelaufen sind, fahren wir mit dem Jeep aussen herum, enden aber auch an der Skaelingar - Hütte. Dort checken wir noch mal, ob der einsame Deutsche, der am Morgen vorher von Sveistindur aufgebrochen war, sein Ziel auch erreicht hat und fahren dann mehr oder weniger querfeldein durch Flüsse und Seen (aber offensichtlich nicht offroad!) bis kurz vor Holaskjol. Dort biegen wir ab auf die Sydra Fjallabak Route, machen einen kurzen Abstecher über die natürliche Felsbrücke bei Alftavatnkrokur und düsen dann nach Strutur. Gut das Agnar sich hier ein bischen auskennt! OB wir quer durch die Wüste fahren oder auf einer Piste ist für mich nicht immer zu erkennen. Wahnsinnige Ausblicke in allen Farben säumen unseren Weg. Schwarze Wüste vor weißem Gletscher, mit grünem Berg! Irgendwie wirkt alles etwas unwirklich. Irgendwann stehen wir vor einem größeren Fluß und fragen uns, ob der Italiener, der davor steht wohlk unsere Hilfe braucht. Wir warten ab und tatsächlich kommt er angefahren. Ich kurbel das Fenster runter und schaue hinunter - das Fenster von Agnars Jeep liegt ungefähr einen halben Meter oberhalb des Daches von dem Kleinjeep des Italieners. Ich beuge mich herunter und höre erstaunt:
Its no Problem, you can go through the river, I did it just some minutes ago!

Aha!
Kurze Zeit später sind wir an der Hütte von Strutur (Mittagspause), die tatsächlich schon geschlossen hat. Dann treffen wir auf jede Menge Leute - klar, wir passieren ein Stück vom Laugarvegur! Wir könnten jetzt den direkten Weg nach Thorsmörk nehmen, biegen aber am Markafljot nach kurzem Wasserfallstopp ab und fahren gen Norden, durch unzugängliche Täler und Hügel. OK, wir müssen wohl umkehren, kommt uns mehr als einmal in den Sinn. Aber nach Agnars Aussage sind wir noch nicht mal bei 50 % der Jeepleistung angelangt. Nach einem Stopp auf einem der größeren Hügel mit absolut fantastischer Aussicht auf die Gegend des Laugarvergurs und Thorsmörk lenken wir durch eine Lavawüste gen Hella. Ein kurzer Hamburger-Stopp und dann ab nach Reykjavik! Ich glaub wir sind ca 8 Stunden gefahren, aber hatten keine Sekunde Langeweile! Nächsten Sommer legen wir zusammen und kaufen uns auch so ein Gefährt!

Ein paar Bilder gefällig?

Trip zum Sveinstindur - Tag 5

Mittwoch, September 12, 2007

Trip zum Sveinstindur -Tag 4

Heute geht es hinauf zu unserem eigentlichen Ziel - dem Sveinstindur. Der junge Deutsche, der in den letzten Tagen einmal um den Langisjór gelaufen ist, macht sich, ebenso wie die Österreicher am Vortag, schon früh auf, während wir wieder das Ende des Regens "abwarten". Dann geht es aber los zu einer leichten Wanderung ohne Gepäck. Nach ca 45 Minuten haben wir den Hügel hinter der Hütte überwunden und steigen den Sveinstindur auf. Eine weitere Stunde später stehen wir nach steilem Aufstieg auf einem Sattel und haben wieder mal einen unglaublichen Blick auf unsere Umgebung! Der Wettergott steht wieder auf unserer Seite, das heißt die lockere Bewölkung liegt ein paar hundert Meter über uns und läßt wandernde Lichtspots auf die Umgebung scheinen. Wir sind ziemlich beeindruckt und im Fotorausch. Dabei sind wir noch nicht mal ganz oben. Da der Wind hier ziemlich heftig bläst und der Aufstieg auf den ca 100 m höheren Gipfel über einen sehr schmalen Grat verläuft, entscheiden wir uns, hier zu bleiben und nicht zu riskieren, vom Winde verweht zu werden. Allerdings wird Bing und
mir langsam kalt, während Tobias noch in einem seltsamen Zustand ist und von einer Kante zur nächsten läuft, die Kamera im Griff und nur stammelt:"Unglaublich! Guck da - ein Regenbogen!" ... und zisch war er weg (der Tobias, nicht der Regenbogen). Also entschließt sich Bing, einen Weg für den Aufstieg auf der Flanke im Windschatten zu suchen. Eine grandiose Idee, wie sich später herausstellt, denn kaum ein paar Meter geklettert, legt sich der Wind und wir können auf dem schmalen Grat zum Gipfel aufsteigen. Teilweise mit mulmigen Gefühl und auf allen vieren, aber insgesamt problemlos. Oben angekommen sehe ich Bing auf dem Boden sitzen, mit großen Augen in die Gegend starren. "Sehen und sterben", sagt er. Ich wollte eigentlich ganz lässig "Jo, ganz nett!" sagen, aber ich gebe ihm dann einfach sprachlos recht, als ich auf allen Vieren zu ihm krabbel. Der Ausblick ist gigantisch, einmalig, unwirklich. Die Farben stimmen einfach nicht. Gemalt. Unrealistisch, fast schon kitschig. Wir machen uns bei Tobias bemerkbar und auch er steigt auf zum Gipfel. Gott sei dank schafft er es mit einer mentalen Meisterleistung, den Finger für die Zeit des Aufstiegs vom Abzug zu nehmen, sonst hätte ich echt Sorge gehabt. Eine halbe Stunde später ist der Wert meiner zusätzlichen Speicherkarte um eine gigantische Summe gewachsen...
Schweren Herzens verabschieden wir uns, denn wir vermuten, dass Agnar mittlerweile mit seinem Jeep an der Hütte angekommen ist und dort auf uns wartet. Als wir fast wieder unten sind, kommt er uns tatsächlich entgegen. Glück gehabt - so können wir ein zweites mal mit Agnar aufsteigen! Irgendwie hört isch dieser Satz komisch an... Aber wir sind tatsächlich noch im Fieber.
Und tatsächlich, als wir eine gute halbe Stunde später wieder oben sind, sieht alles doch wieder anders aus. Eine Regenfront zieht über das Gebiet und zusammen mit den Lichtkegeln, die durch die Wolken scheinen ist der Anblick mal wieder absolut atemberaubend! Aber wir müssen wieder absteigen, denn unten wartet noch Agnars Jeep, voll mit Bier, Lamm und einem Grill...
Mjammmm! Mehr kann ich dazu nicht sagen!

Hier die Fotos:

Trip zum Sveinstindur - Tag 4

Dienstag, September 11, 2007

Trip zum Sveinstindur - Tag 3

In der Nacht zum 3. Tag regnete es in Stömen. Während das österreichische Paar, das wir in der Hütte getroffen hatten (übrigens die einzigen Menschen am letzten Tag...) sich früh morgens auf den Weg machte (mit 22 Kg Gepäck - Essen für 10 Tage...) haben wir einfach ausgeschlafen und auf Sonnenschein gewartet. Das hat auch geklappt, wie man sieht. Nach dem morgendlichen Bad im Gletscherfluß (3,74 Sekunden) ging es also auch für uns los. Vor dem Uxatindur liegt ein unübersichtliches Schluchtensystem und es dauerte trotz ein paar GPS - Koordinaten ein Weilchen, bis wir uns sicher waren, dass wir den richtigen Einstieg gefunden hatten. Die spärlichen Fußspuren waren dabei ziemlich hilfreich. Dann aber wurden wir von einer Schlucht empfangen, die uns nach Mittelerde versetzte. Tuffgestein bildet ständig wechselnde Felsformationen und überall in dern Wänden scheint man Höhlen, Gescihter oder irgnedwelche Erscheinungen zu erkennen. Hier leben die Orks, musste man denken. Nach kurzer Wanderung öffnet sich die Schlucht in einem breiten Talkessel - Tuffmauern weichen grünen Mooshängen. Traumhaft. Ein See empfängt uns mit eiskaltem trüben Gletscherwasser bevor wir den GPS - Koordinaten folgend einen steilen Hang erklimmen, im daunenweichen Moosteppich Rast machen, um dann an anderer Stelle ebenso steil wieder in die Hvanngil zu klettern, die hier von zahlreichen Flußläufen durchzogen ist. Hier ist der Weg dann vollends unklar und wir steigen einfach die wahrscheinlichste Schlucht hinauf , um oben auf eine schwarze Sandebene zu treffen.
Dort finden wir auch wieder Fußspuren. Wir gehen durch die Hochebene zurück zur Skafta und an exponierter Stelle beschert uns ein leichter Regen einen traumhaften Ausblick - mit Regenbogen. Weiter zu den Stromschnellen und dann über rote Lava (fühlt sich an wie Ziegel) und durch schwarzen Sand zwischen knallgrünem Moos (ja, man bekommt tatsächlich einen Farbenflash und ist sich nicht sicher, ob da noch alles stimmt mit den beiden Sehorganen, denn irgendwie kann das alles gar nicht sein!) an der Skafta entlang zur Sveinstindur - Hütte.
Viel Spaß mit den Fotos!

Trip zum Sveinstindur- Tag 3

Donnerstag, September 06, 2007

Trip zum Sveinstindur- Tag 2

Am 2. Tag sind wir zunächst zur Eldgjá gewandert und dort an der südlichen Kante entlang bis zum Gjátindur, den wir noch bestiegen haben. Von dort gings zurück zur Skafta mit dem Ziel Skælingar - Hütte. Der Weg entlang der Eldgjá ist traumhaft. Der Anstieg auf den Gjátindur ist sehr anstrengend, aber der Blick ist einfach unglaublich schön! Von dort ging es querfeldein hinunter zur Skafta, wo wir dann die Skælingar - Hütte finden, die bezaubernd inmitten von Elfenburgen gelegen ist.
Hier isnd ein paar Fotos:

Trip zum Sveinstindur- Tag 2

Trip zum Sveinstindur - Tag 1

Lange nix mehr gepostet,...da muss ich doch jetzt noch mal was nachlegen. Und zwar ein paar Fotos von unserem Trip zum Sveinstindur, einem Gipfel in der Nähe vom Langisjór.
Am ersten Tag ging es mit dem Hochlandbus von Reykjavik über Landmannalaugarund Eldgjá nach Hólaskjól. Praktischerweise hält der Bus für 2 Stunden in Landmannalaugar, so dass noch Spaziergang oder ein Bad im Hot Pot drin ist! Ebenso ein Stop bei Eldgjá der ausreicht, um bis zum Wasserfall zu wandern!

Hier also mal der link auf ein paar Fotos vom ersten Tag:

Trip zum Sveinstindur- Tag 1