Mittwoch, September 12, 2007

Trip zum Sveinstindur -Tag 4

Heute geht es hinauf zu unserem eigentlichen Ziel - dem Sveinstindur. Der junge Deutsche, der in den letzten Tagen einmal um den Langisjór gelaufen ist, macht sich, ebenso wie die Österreicher am Vortag, schon früh auf, während wir wieder das Ende des Regens "abwarten". Dann geht es aber los zu einer leichten Wanderung ohne Gepäck. Nach ca 45 Minuten haben wir den Hügel hinter der Hütte überwunden und steigen den Sveinstindur auf. Eine weitere Stunde später stehen wir nach steilem Aufstieg auf einem Sattel und haben wieder mal einen unglaublichen Blick auf unsere Umgebung! Der Wettergott steht wieder auf unserer Seite, das heißt die lockere Bewölkung liegt ein paar hundert Meter über uns und läßt wandernde Lichtspots auf die Umgebung scheinen. Wir sind ziemlich beeindruckt und im Fotorausch. Dabei sind wir noch nicht mal ganz oben. Da der Wind hier ziemlich heftig bläst und der Aufstieg auf den ca 100 m höheren Gipfel über einen sehr schmalen Grat verläuft, entscheiden wir uns, hier zu bleiben und nicht zu riskieren, vom Winde verweht zu werden. Allerdings wird Bing und
mir langsam kalt, während Tobias noch in einem seltsamen Zustand ist und von einer Kante zur nächsten läuft, die Kamera im Griff und nur stammelt:"Unglaublich! Guck da - ein Regenbogen!" ... und zisch war er weg (der Tobias, nicht der Regenbogen). Also entschließt sich Bing, einen Weg für den Aufstieg auf der Flanke im Windschatten zu suchen. Eine grandiose Idee, wie sich später herausstellt, denn kaum ein paar Meter geklettert, legt sich der Wind und wir können auf dem schmalen Grat zum Gipfel aufsteigen. Teilweise mit mulmigen Gefühl und auf allen vieren, aber insgesamt problemlos. Oben angekommen sehe ich Bing auf dem Boden sitzen, mit großen Augen in die Gegend starren. "Sehen und sterben", sagt er. Ich wollte eigentlich ganz lässig "Jo, ganz nett!" sagen, aber ich gebe ihm dann einfach sprachlos recht, als ich auf allen Vieren zu ihm krabbel. Der Ausblick ist gigantisch, einmalig, unwirklich. Die Farben stimmen einfach nicht. Gemalt. Unrealistisch, fast schon kitschig. Wir machen uns bei Tobias bemerkbar und auch er steigt auf zum Gipfel. Gott sei dank schafft er es mit einer mentalen Meisterleistung, den Finger für die Zeit des Aufstiegs vom Abzug zu nehmen, sonst hätte ich echt Sorge gehabt. Eine halbe Stunde später ist der Wert meiner zusätzlichen Speicherkarte um eine gigantische Summe gewachsen...
Schweren Herzens verabschieden wir uns, denn wir vermuten, dass Agnar mittlerweile mit seinem Jeep an der Hütte angekommen ist und dort auf uns wartet. Als wir fast wieder unten sind, kommt er uns tatsächlich entgegen. Glück gehabt - so können wir ein zweites mal mit Agnar aufsteigen! Irgendwie hört isch dieser Satz komisch an... Aber wir sind tatsächlich noch im Fieber.
Und tatsächlich, als wir eine gute halbe Stunde später wieder oben sind, sieht alles doch wieder anders aus. Eine Regenfront zieht über das Gebiet und zusammen mit den Lichtkegeln, die durch die Wolken scheinen ist der Anblick mal wieder absolut atemberaubend! Aber wir müssen wieder absteigen, denn unten wartet noch Agnars Jeep, voll mit Bier, Lamm und einem Grill...
Mjammmm! Mehr kann ich dazu nicht sagen!

Hier die Fotos:

Trip zum Sveinstindur - Tag 4

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