




Übrigens ist das Hotelessen wirklich empfehlenswert, wenn auch überteuert. Aber die Alternativen sind aufgrund der Lage extrem rar: Wenn man sich nicht selber eine Eiderente schießt, quasi gleich null.

Anfang 2005 hat es mich völlig unvorbereitet nach Island verschlagen. Ein wundervolles Land, ein aussergewöhnliches Land. Und es gibt so viel zu berichten. Aufgrund zahlreicher Nachfragen entstand zunächst ein Tagebuch und dann dieser Blogg. Viel Spass damit!Ebenso unvorbereitet hat es mich Ende 2007 wieder von Island davon getragen. Wehmut und Heimweh sind meine Gefühle nun, und ich weiß nicht, ob ich dieses Land jemals wieder betreten werde...
Übrigens ist das Hotelessen wirklich empfehlenswert, wenn auch überteuert. Aber die Alternativen sind aufgrund der Lage extrem rar: Wenn man sich nicht selber eine Eiderente schießt, quasi gleich null.
In Arnastapi gibt es ein Visitor Center, also da muss man die Strasse ähhh… eigentlich gibt es nur eine und da wo was los ist, ist auch das Visitor Center.
Die richtige Kleidung wird übrigens gestellt!
Fantastische Aussicht vom Gipfel
Der Blick auf den Gipfel
Große Pause
Die Flotte von snjofell.is
Ganz klar im Sommer! ... und im Herbst... aber auch im Winter und Frühling!
weil sie sich für den Mittelpunkt der Welt halten, dabei aber selber nicht ernst nehmenIch glaube, ich hatte dabei schon auf die Thule-Werbung verwiesen!
Nach dem misslungen Versuch, einen Schafsabtrieb zu besuchen (guckst Du hier) hatte ich 2 Wochen später die Möglichkeit, Tobias nach Akureyri zu begleiten, wo wir uns den größten Pferdeabtrieb von Island angeschaut haben. Ich hatte gedacht, es gäbe dort ne Menge Pferde zu sehen, aber das wäre die falsche Beschreibung. Es waren PFERDE, PFERDE, PFERDE… Ich konnte nur noch Pferd denken und fing an mit dne hufen zu scharren. Aber der Reihe nach: Nachdem wir glücklich in Akureyri gelandet waren, uns ein Auto gemietet haben (bei meiner Lieblingsfirma Hertz und über die Tarifverhandlungen schweige ich mich mal aus...) machten wir uns auf die Suche nach dem Hjaltadal. Dank unseres mehrstündigen Kartenstudiums waren das richtige Tal auch schnell gefunden und die Ansammlung von unheimlich vielen Menschen in unheimlich leerer Umgebung zeigte uns : hier sind wir beim Laufskálarétt, dem größten Pferdeabtrieb von Island! Etwas orientierungslos parkten wir zunächst in der "Einflugschneise" aber nach gründlicher Einweisung haben auch wir es gerafft. Die Strasse wurde abgesperrt, die Spannung stieg, es knisterte förmlich und die Zuschauer verteilten sich entlang eines imaginären Weges. Dann passierte eine ganze Zeit lang gar nix
und so richtig begeistert war ich bis dato von meinem ersten richtigen réttir ehrlich gesagt nicht. Das änderte sich schlagartig, nachdem die ersten Pferde hinter der Kuppe auftauchten. Ja, ganz nett, dachte ich zunächst, aber dann kamen noch welche und noch welche und noch welche und schließlich machte sich eine nicht enden wollende Schlange von Pferden auf den Weg, den Hügel herunter auf die Weide vor dem Pferch. Eine halbe Stunde lang lief ein Pferd nach dem anderen an uns vorbei - herrlich!. Als endlich alle auf der Weide waren, konnten sich die Tiere vor dem großen Finale erst mal ausruhen.
Dabei zwischen der Herde herumzuspazieren ist einfach großartig.
Dann geht es los und die ersten Tiere werden in den Pferch getrieben. Dieser Pferch ist Kreisrund und von dem mittleren runden Zentrum, in das die Tiere getrieben werden, gehen sternförmig die verschiedenen Pferche der verschieden Bauern ab. Dort werden die aussortierten Tiere dann gesammelt.
Die zahlreichen Zuschauer verteilen sich in diesen kleinen Abschnitten – teilweise stehen sie auch zwischen den Pferden im Innernen. Typischerweise haben sie dabei entweder eine Kamera in der Hand (Tourist) oder eine Flasche Whiskey (Isländer). Wenn die erste Ladung Pferde in den Pferch getrieben ist, geht die Show los. Kaum Platz zum stehen werden die Pferde von den Besitzern mit mehr oder weniger Gewalt einzeln von den anderen separiert. Dabei geht es richtig zur Sache und die ganze Horde gerät mächtig in Bewegung. Es ist unglaublich – die einzelnen Menschen zwischen der Unmenge von Pferden, die selber kaum Platz zum treten haben – wir stehen staunend für 1,5 Stunden und machen ungefähr 1 Millionen Photos.
Ein endloses Gewusel von Pferden und Menschen
Man beachte die Gestik oben in der Mitte
Hier ist irgendwo noch ein Huf im Weg (oben links)
nicht jeder will so wie die anderen wollen...
Einen richtigen Eindruck von dem Treiben bekommt man eigneltihc nur mit einem VIDEO.
Am Ende schauen wir uns noch ein bisschen das Volk an, gehen schnellen Fußes an dem Hakarl-Verkaufsstand vorbei und trinken einen Kakao und reiten wiehernd zurück nach Akureyri. Tobias fasste das ganze mit den Worten zusammen:
Ich kenne ne Menge Leute die völlig ausgerastet währen bei dem, was wir heute gesehen haben – alles Frauen!
Also auf der Suche nach noch mehr Informationen ins nächste Touristoffice. Dort schien man einigermaßen verwundert, dass es Touristen gibt, die sich inmitten betrunkener Isländer stellen wollen, welche nach verrottetem Haifisch riechen, dabei grölen und lachen und zusehen, wie jede Menge Schafe in die Pferche ihrer Besitzer sortiert werden. Aber immerhin wusste man dort eine Möglichkeit, an genauere Informationen zu kommen – und zwar mit Hilfe der Telefonauskunft:
Hey, bist Du Farmer?
Ja!
Prima. Schafe oder Pferde?
Schafe!
Okay, dann kannst Du mir ja sagen, wann der Schafsabtrieb stattfinden wird.
Oh ja, am Samstag um 12.
Und, wie viel Schafe?
Ca 1500.
Okay, danke!
Das ist mal Info von der Quelle, würd ich sagen.
Nun ja, aufgrund eines Zeitungsberichtes haben wir uns dann doch entschlossen, zum sogenannten Tunguréttir in die Nähe von Þingvellir zu fahren. Leider lagen wir da ein bisschen daneben, zumindest was die Schafe angeht. Dafür gab es einen Haufen Jeeps, echten isländischen Glíma (eine Mischung aus Ringkampf, tanzen und Sumoringen – aber lasst das besser keinen Isländer hören, denn eine ernsthaftere Sportart gibt es wohl nicht…), Waffeln und Kaffee, ein bisschen isländische Volkslieder und eine Pferdeauktion, bei der das erste Pferd von einer Frau ersteigert wurde, die sich ab dem Preis von 6000 Kronen noch selber auf 70000 hochgeboten hat. Und ich habe auch noch was gelernt: Betrunken auf eine Auktion zu gehen kann unnötig teuer
werden.
Die Anwesenheit der Amerikaner war für Island durchaus nutzbringend.
So haben die Amerikaner zum Beispiel Rettungshubschrauber mit deutlich größerer Reichweite als die Isländer. Ein weiterer Stich ins stolze Wikingerherz? Um das zu vermeiden war das normale Vorgehen bei Seenotrettungen so, dass der isländische Rettungshubschrauber von einem amerikanischen begleitet wurde, damit dieser übernehmen kann, falls dem isländischen der Sprit ausgeht. Wenn nicht, durften die Amis unverrichteter Dinge wieder nach Hause fliegen.
Übrigens keine Sorge beim allmorgendlichen Bad im Meer: Man hat schon entschieden, einen neuen Hubschrauber mit größerer Reichweite einzukaufen...
1949 unterzeichneten die USA und Island ein Verteidigungsabkommen, welches dem Staat Island militärischen Schutz durch die Amerikaner zusicherte.
Wenn die Amerikaner weg sind, ist dieser Schutz natürlich quasi nicht mehr gegeben.
So freute sich ein Teil der Isländer über den Abzug, ein anderer Teil war in großer Sorge.
Der Staatspräsident startete sofort eine Bewerbungstour Rund um Europa und ersuchte um militärischen Schutz. Leider mit sehr geringem Erfolg. Also versuchte man Druck auf die USA auszuüben, mit dem Argument, dass das einseitige Kündigen von Verträgen ja eigentlich auch für Amerika nicht wirklich erlaubt ist und schon gar nicht die feine Art. Und in Erinnerung an den erfolgreichen Kabeljaukrieg sollten sich die Amerikaner mal Rat bei den Engländern einholen, ob es eine gute Idee ist, sich mit einer Horde wild gewordener Wikinger anzulegen.
Oder so ähnlich.
Und tatsächlich verzeichnete man kürzlich Erfolg: Es gibt ein neues Abkommen. Unterzeichnet und versiegelt. Einziger Nachteil: niemand kennt dessen Inhalt. Aber das ist wohl Nebensache, denn im Zweifelsfall machen die Wikinger selbst mit ihren kleinen Fischerbooten die großen Schlachtschiffe platt. Wers nicht kennt schaut hier.
Der Flughafen Keflavík auf der Natobasis verlor mit Ende des Krieges an militärischer Bedeutung und wurde mehr und mehr für Zwischenlandungen von zivilen Flugzeugen auf dem Weg zwischen Europa und Amerika genutzt. Mittlerweile wird er gemeinschaftlich von der US Navy und der isländischen Luftfahrtbehörde betrieben. Allerdings sind viele technische Aufgaben in Hand der Amerikaner gewesen. So zum Beispiel die Flughafenfeuerwehr und die technische Unterstützung der Stromversorgung.Deshalb bemerkten die Zeitungen kurz vor Abzug der Amerikaner, dass diese bei ihrem Abzug quasi den Stecker raus ziehen werden, da niemand sich mit dem Stromnetz auskennt. Ich weiss nicht, ob sie einen armen Soldaten abgestellt haben, der dafür noch ein paar Jahre technischen Support leisten muss, aber noch gibt es Licht in Keflavík!
Die Kakerlake ist „virtually nonexistent“ in Island.
Also eigentlich gibt es die nicht hier.. Ausser bei den Amerikanern. Warum gerade da, weiß ich nicht. Aber die Amerikaner haben auf ihrer Basis ein echtes Problem mit Kakerlaken und wenn die nicht regelmässig die ganze Basis desinfiziert hätten, dann wär wer weiß was passiert. Aber jetzt sind sie weg. Die Amerikaner, nicht die Kakerlaken. Die sind noch da. Und wer desinfiziert jetzt? Die Amerikaner haben ihren Dreck einfach nicht weg gemacht, nachdem sie gegangen sind. Es besteht also die Gefahr, dass sich die Kakerlaken in Keflavík vermehren und von dort aus Ihren Auszug nach Reykjavik starten. Wenn sie nicht unterwegs weggeblasen werden. Oder erfrieren. Oder in eine heiße Quelle fallen. Auf jeden Fall besteht Handlungsbedarf. Dringend! Denn wenn der gemeine Isländer auf Kakerlaken genau so reagiert, wie auf Wespen, dann ist die Insel bald leer!
Hey, ich habe auf dem Weg nach Akureyri die Wespe Johannsdottir gesehen, ist die nicht mehr mit Gustavsson zusammen?
Nein, Gustavsson ist von einem Auto erfasst worden – nicht in der Zeitung gelesen?
Zeige uns das System und wir werden es ausnutzen!