Sonntag, August 14, 2005

Snaefellsnes

Aufbruch
Das Wetter ist schlecht und wir könnten ausschlafen. Das tolle am Isländischen Sommer ist ja, dass man die 12 bis 14 Stunden, die man tagsüber auf den Beinen sein will, fast beliebig verscheiben kann. Ob man nun von 5 bis 19:00 unterwegs ist oder von 10 bis 24:00 - egal, hell ist es ja immer. Leider ist nicht jeder so flexibel und so sitzen wir (ich etwas morgenmuffelig) mitten in der Nacht (also um 7 oder 8 Uhr morgens) am Frühstückstisch... Auf geht es zur Halbinsel Snaefellsnes.
Picknickorb gepackt (den wir dann aus Faulheit doch nicht brauchen - wir gehen eh essen...) und los! Mal wieder unter dem Hvalfjörður durch und erst mal den Kampf zwischen Sonne und Wolken bestaunen.

Wilde Tiere in Borganes
Kurz vor Borganes läuft uns dann das gefährlichste aller wilden Raubtiere von Island über den Weg - ein Polarfuchs! Der Polarfuchs ist nicht nur das aller gefährlichste Raubtier von Island, sonder zudem auch noch das einzige (wenn nicht gerade mal ein Eisbär über das Packeis von Grönland herüberwandert und man von den Rentieren im Osten von Island absieht...).

Weiter gehts über den Borgafjörður nach Borganes, wo wir erst mal ausgiebig Photostop machen, den Enten und Kormoranen zuschauen und die gelungenen farblichen Kompositionen der Häuser von Borganes geniessen.

Stykkisholmur
Dann geht es weiter an der Südküste von Snaefellsnes entlang. Weil es ziemlich am Regnen ist, entschliesse ich mich, die 56 nach Norden zu nehmen, in der Hoffnung, dass auf der Nordseite besseres Wetter ist. Das ganze hat nur bedingten Erfolg, aber immerhin reicht die Sicht, um sich Stykkisholmur anzuschauen. Es ist Sonntag Mittag und wir erleben die Reste der Danskir Daga.

Wie bei allen bisherigen Stadt/Dorffesten in Island sind die Feierlichkeit shcon zu Ende, als wir ankommen. Oder es ist nicht mehr zu sehen, wie und wo gefeiert wird. Aber der Straßenschmuck macht deutlich, dass sie mit dem Herzen dabei sind, wenn ich nur wüsste, wobei...
Wir erklimmen noch den Felsen auf der anderen Seite des Hafens, geniessen den Rundblick über Stykkisholmur und die vielen Inseln im Meer, gehen danach noch einen Burger essen und machen uns dann auf Richtung Olafsvik.

Vögel
In Olafsvik geraten wir in den Nebel. Die Sicht wird immer schlechter. Also direkt wieter nach Rif. Hier fährt man durch eine Seeschwalbenkolonie. Die Jungen sind mittlerweile flügge aber noch überhaupt nicht scheu. Auch Autos weichen sie nicht wirklich aus, was zur Folge hat, dass rechts und links neben der Strasse...

Wir machen ein paar Fotos und fahren dann wieter nach Hellisandur. Mittlerweile ist der Nebel so dicht, dass wir gar nix mehr sehen können. Deshalb haben wir auch keine wunderbare Aussicht auf den Snaefellsjökull, den wir im Laufe des Tages umrunden. Die weiteren Sehenswürdigkeiten bleiben uns auch im Nebel verborgen und ein bischen verstimmt biegen wir schliesslich ab um durch ein bizarres Lavafeld nach Djúpalónsandur zu fahren.

Djúpalónsandur
Und endlich klart es etwas auf. Kurz bevor ich total genervt vom Nebel bin. Wenigstens 100 Meter Sicht, man wird ja bescheiden.
In Djúpalónsandur gehen wir vom Parkplatz nach Dritvik. Ein wirklich schöner Ort mit vielen bemerkenswerten Steinformationen - sehr beeindruckend.
Hier liegen auch die drei Basaltsteine mit unterschiedlichem Gewicht, die früher entschieden, ob man einen Platz auf dem Fischerboot bekommt oder nicht. Nur wer mindestens den Stein "Hálfdrættingur" ("Halbstarker"), der immerhin 49kg wiegt, heben konnte, durfte auf einem der Fischerboote anheuern (Nein! Ich hab es gar nicht erst versucht...). Wir wandern noch ein bischen umher - ein wirklich schönes Fleckchen Erde!!!

Hellnar
Weiter geht es nach Hellnar. Zunächst wartet ein herrlicher Regenbogen auf uns, dann klettern wir zwischen den Vogelfelsen herum. Die Felsen sind einfach wunderschön! Die Möven sind im Wesentlichen Jungtiere. Offensichtlich haben die Eltern schon die Nester verlassen. Auch hier fehlt den Tieren fast jede Scheu. Vielleicht fehlt ihnen aber auch die Kraft, davon zu fliegen. Ein paar Tiere sind offensichtlich auf dem Felsen sitzend erfroren oder verhungert. Teilweise auch in den Nestern. Warum, ist mir nicht klar, und wenn jemand eine Antwort darauf hat: Bitte melden, es würde mich wirklich interessieren, ob das normal ist oder wieso so viele Jungtiere einfach sterben.
Wir klettern auch heir noch ein bischen herum und verlassen dann ein wenig wehmütig verlassen diesen Ort. Es geht nur ein paar Kilometer weiter nach Arnastapi.

Arnastapi

Ebenso wie Hellnar beeindruckt auch Arnastapi mit seinen Felsformationen.
Die beeindruckenden Vögelkolonienesind zwar kaum noch vorhalden (auch hier haben die Eltern wohl schon die Nester verlassen), aber auch ohne Vögel ist Arnastapi auf jeden Fall sehenswert. Basaltsäulen formen Rosetten und Höhlen in den Felsen, stapeln sich wie Baumstämme und leuchten in den verschiedenen Naturfarben.

Snaefellsjökull
Leider ist es schon reichlich spät und die Zeit reicht gerade für einen ausgedehnten Spaziergang. Ich hole derweil das Auto, und dann machen wir uns auf nach Reykjavik. Aber nicht ohne einen kurzen Abstecher auf den Snaefellsjökull gemacht zu haben...

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