Dienstag, August 29, 2006

Ekki já takk bless

Nach wiederholter Nachfrage hier die Erklärung:

Ekki já takk bless, gesprochen: eckijautackbless

heisst wörtlich übersetzt
nein ja danke tschö
und beschreibt den kompletter Isländischwortschatz einiger Islandkollegen ziemlich genau.
Bildlich übersetzt heisst es irgendwas zwischen

"Hi, Schön Dich zu sehen!",

"Ich bin betrunken, lass mich in Ruhe",

"Kommt einer mit Essen?" und

"Es is schon geiles Wetter, oder?"


Weiteren Bedeutungen und Interpretationen steht allerdings nichts im Weg!

Sonntag, August 20, 2006

Warum sind die Isländerinnen so hübsch...

... und die Engländerinnen so hässlich?
Oft erzählt bekommen - einige male davon auch ernsthaft -, aber nie so schön wie hier...

Freitag, August 18, 2006

Karl und Daniel haben geheiratet

Also eigentlich: Karl wird noch, Daniel hat schon, oder wird noch oder so ähnlich (bei ihm ist das nicht so ganz klar...).
Wir haben jedenfalls schon mal vorgefeiert.
Sind sie nicht ein schönes Paar?

Die trauten Zeugen des Geschehens können auf jeden Fall bezeugen, dass die beiden in der "Hochzeitsnacht" viel Spass hatten, sowohl zu Lande als auch zu Wasser. Beide sind anscheinend wohlauf und haben die Nacht relativ unbeschadet überstanden. Die Frisuren sind auch wieder neu gerichtet und das fette Grinsen auf ihren Gesichtern wird mit der Zeit auch wieder weichen, so ist zu vermuten. Einzig Karl leidet noch ein bischen unter einem Lammfleisch-Overkill!

Die "Lost in Iceland" - Fraktion gratuliert herzlich!!!


Mittwoch, August 16, 2006

7 Höhlentrolle in Hraftinnusker

Am Wochenende war ich mit 6 Freunden auf dem Laugarvegur. Samstag morgen haben wir uns dann von Hraftinnuskur zu den Eishöhlen aufgemacht. Ein Gletscher und eine heiße Quelle sind eine imposante, aber auch gefährliche Kombination.
Der Hüttenwart erwähnte noch, dass es gefährlich ist, in die Höhle zu gehen. Und ebenso, das bisher noch niemand zu Schaden gekommen ist und es wahrscheinlich gefährlicher ist, die Strasse in Reykjavik zu überqueren.
Ersteres stimmt nun nicht mehr, denn wir wahren wohl eine der letzten Gruppen, die die Höhle erkundet hat. Heute Morgen ist sie eingestürzt und hat einen deutschen Touristen unter sich begraben. So sind zumindest die derzeitigen Meldungen. 4 Tage, nachdem wir da waren: ein ganz schön mulmiges Gefühl. Ganz schön knapp und beinahe hätten wir ein Leben als Höhlentrolle fristen können.

Flaggenkult

Die Fußball WM ist schon lange vorbei, aber ich war auch schon fast ebenso lange nicht mehr in Deutschland.
Deshalb kann ich nur vermuten, dass sich der Flaggenkult mittlerweile gelegt hat und die Deutschlandfahnen wieder eingerollt sind. Ist jetzt wieder Fahnennormalität eingekehrt? Was ist eigentlich normal? Nachdem ich einen Abstecher nach Schweden gemacht habe, wo das hissen der Fahne aus rassistischen Gründen auch schon mal verboten war, wo aber nun jedes Ferienhaus einen Fahnenmast besitzt, habe ich auch mal in Island etwas aufmerksamer geschaut. Natürlich gibt es auch hier einen Fahnenkult. Bei den Wanderhütten wird sie noch allmorgentlich zeremoniell gehisst. Allerdings deutlich bevor ich wach bin, also weiß ich gar nicht, ob es so zeremoniell wirklich ist…
Nach Deutschland passt das irgendwie nicht, aber es gibt eine Alternative, wie Deutschland dem Fahnenkult fröhnen könnte:

Dienstag, August 08, 2006

Esja to the top

Mein zweiter Versuch: Erklimme den Hausberg von Reykjavik – die (oder den oder das?) Esja; ein Nachtrag aus dem Mai.
Beim ersten mal mussten wir wegen Regen umkehren, dachten aber, fast schon oben gewesen zu sein. Diesmal war das Wetter perfekt. Kein Schnee, kein Wind, einfach nur Sonne! Und so kraxelten wir den Berg hinauf und hinauf und weiter hinauf während uns einige Jogger entgegenkamen. Ja Jogger. Warum man unbedingt auf einen steilen Beg rauf rennen will um dann wieder runter zu rennen und dann wieder rauf, und dann…– ich weiß es nicht. Vielleicht die Vorbereitung auf den Marathon von Reykjavik (oder den Laugurvegur-Marathon?)? Egal, wir sind einfach weiter gegangen und in Regionen vorgestoßen, wo vor uns noch kein Mensch… äh halt, ich meine ich war noch nicht so hoch, denn es ging deutlich höher als beim letzten mal. Und irgendwann nach ein paar Stunden kam eine Felswand. Unbezwingbar – so schien es. Aber mit ein wenig klettern und ein paar Ketten und Tritteisen ist es dann ziemlich leicht.


Eine halbe Stunde später ist man dann oben und hat einen traumhaften Blick auf Reykjavik in der Ferne - man kann sogar die Blaue Lagune rauchen seen. Eigentlich hat man den gleichen Blick wie vor einer Stunde auf halber Höhe, aber hier steht wenigstens eine Tafel.









Trotzdem werde ich den Gedanken nicht los, dass hier der Weg das Ziel ist. Aber okay, denn ich werde jetzt einen Punkt auf meiner TODO-Liste streichen: Esja to the top.
Wie wir da so erschöpft stehen, kommt mir der Gedanke, dass man auf der sich auftuenden, leicht ansteigenden Hochebene noch ein paar Meter gehen sollte, damit man auf die andere Seite gucken kann. Wer öfter auf Berge kraxelt weiß genau, dass dieser Gedanke in der Erkenntnis enden wird, dass immer dann, wenn man denkt: „Gleich sind wir ganz oben!“, sich der Hügel streckt und reckt und einem die Illusion gibt, dass man nach den nächsten hundert Metern aber wirklich ganz oben ist. So ist es ehrlich gesagt auch hier. Wir haben aber nix gelernt und gehen trotzdem bis „ganz oben“. Aus den 100 Metern werden 20 Minuten Gehzeit, aber dann haben wir es tatsächlich geschafft und stehen an der Felskante, wo es steil nach unten abfällt. Es ist windstill, kein Laut, Snaefellsjökull grüsst aus dem Westen: Großartig! Dringend empfehlenswert, zumindest bei Windstille. Sonst wird man da oben wohl weggepustet!

Montag, Juli 24, 2006

Urlaub!

Sommerpause im Projekt, das Wetter ist fantastisch, aber ich fliege 2 Wochen in Urlaub. Also auch mal wieder Bloggpause!
Zum Abschied zeigt sich Island ncoh mal von der schönsten Seite:
Nebelschwaden durchziehen die Taeler und geben nur den Blick auf die Gipfel frei, waehrend weit entfernt auf der anderen Seite der bucht der Snæfellsjökull majestaetisch leuchtet und zum greifen nah scheint... traeum...

Freitag, Juli 21, 2006

Touri oder nicht Touri?

Der Anblick der ganzen Touris mit ihren Rucksäcken und Kameras stört in meinen Augen ein wenig das Stadtbild. Und wenn sie denn einfallen in Island bin ich immer ein wenig traurig. Zugegeben, die Kreuzfahrtschiffe sind beeindruckend, aber ich werde doch lieber in der Kneipe auf isländisch angesprochen als auf Englisch. Aber wie kann ich mich aufregen, wenn ich selber einer bin. Mein isländisch ist bestenfalls gebrochen, einen Rucksack habe ich auch und die Kamera ist auch im Gepäck.
Einzig mein Fahrrad unterscheidet mich ein bischen vom Standardtouri. Und "blöde Touristen" auf Isländisch kann ich mir auch nur maximal 3 Sekunden merken. Die Lage schien hoffnungslos, bis heute.
Es ist Sommer eingekehrt in Island. Also für Deutsche wäre es Winter, aber für Isländer ist es Sommer. Das Wetter ist einfach grossartig und die Temperatur kratzt fast an der 20 Grad - Marke. Heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit fuhr ich an ein paar Touristen vorbei, die mich kopschüttelnd ansahen. "Was ist los?" dachte ich bei mir. Ich schaute an mir herunter. Schwarzes T-Shirt, helle Jeans - nix zum Kopfschütteln. Und die Touris? Ebenfalls Jeans und ... na klar! Dicke Winterjacke!
"Ich habs geschafft!", dachte ich so bei mir, während ich völlig unisländisch in mein Taschentuch schneuzte und meine völlig unisländische Dauererkältung noch mit einem kurzen Hustenanfall würdigte...

Mittwoch, Juli 19, 2006

Die Sonne geht wieder unter - Hier der Beweis

23:05 - Die Sonne steht tief am Horizont...


... und taucht den Snaefellsjökull in oranges Licht.


23:07 - Farbschauspiele am Himmel


23:09 - Die Sonne berührt den Horizont, fehlt nur noch ein passender Vordergrund...


23:10 - Unser Bitten wird erhört


23:13 - Nur noch wenige Minuten: Der Himmel wird rot...


23:14 - Der Himmel brennt kurz vor Sonnenuntergang, aber...


... wir müssen unseren exklusiven Aussichtspunkt verlassen, denn die Flut droht uns den Rückweg abzuschneiden!


23:19 Die Farbe lila, jetzt wirds kitschig


23:24 Was tut man nicht alles für einen schönen sunsetpoint!


23:26 Die Sonne ist weg, aber die Farben sind immer noch grossartig!!!


23:42 Per Definition ist es jetzt wohl dunkel,...


23:50 ...und der Tag verabschiedet sich in gelb!

How To: Automiete

Die WM ist vorbei, der Kater hat sich gelegt, die Tippspiele abgerechnet, die Fahenen hängen zwar noch, aber es ist wieder Normalität eingekehrt.

Zeit, mal wieder sinnvolle Sachen zu bloggen. Also jetzt mal ein echtes How To.
Eigentlich ist eine Automiete eine einfache Sache. Wenn diese einfache Sache aber entsprechend teuer wird, sucht man nach Wegen, Geld zu sparen. Dabei muss man unbedingt eine Kosten - Nutzen Rechnung aufstellen. Geld gegen Nerven!
Für die schmerzfreien Sparer hier meine bisher günstigste Alternative:

Vorbereitung

  • kostenlose (zumindest meistens) Lufthansa Credit Card Gold mit Business Paket bestellen (inklusiv Autoversicherung)
  • sich freuen, weil man weitere 3000 Meilen Begrüssungsgutschrift bekommt
  • Mit Tobias über eine Jeepmiete diskutieren
  • Tobias sämtliche Vermietungen anrufen lassen
  • Bei den zähen Preisverhandlungen übers Telefon still in sich herein lächeln
  • über den Sinn von 250 EUR pro Tag nachdenken...
  • Am Ende sich doch von Hertz abholen lassen
  • Sicherheitshalber Tobias vor der Tür stehen lassen

Bei Hertz selber

  • "Nyherji contract" mindestens 10 mal sagen! Immer wieder leicht anders betonen.
  • sich über den Preis wundern und noch mal Nyherji sagen. Auch mal Applicon erwaehnen und sämtliche Namen von Nyherji Mitarbeitern, die man kennt. Ebenso den salesmanager von Hertz (Eva) erwähnen.
  • den neuen Preis im Kopf überschlagen und für richtig befinden
  • ohne Versicherung buchen
  • geht nicht, denn das ist im Nyherji Vertrag schon drin
  • dann aber ohne jegliche meilen buchen
  • okay
  • Nochmal nach "ohne Versicherung" fragen
  • ja, mit dem Vertrag geht das.
  • Ausdrücklich fragen, was passiert, wenn man ueber 250 KM am Tag fährt.
  • Dann wird automatisch in den unlimited Meilen Tarif gewechselt
  • denken, dass anders herum wohl nicht gewechselt wird, also nie wieder unlimited buchen....
  • sich freuen, dass man die Versicherung gespart hat
  • Darüber nachdenken, was wohl passiert, wenn man über 250 KM am Tag fährt und dann in einen Vertrag wechseln muss, in dem die Versicherung Pflicht ist, obwohl man keine Versicherung abgeschlossen hatte, was heissen wuerde, dass man IM NACHHIINEIN eine Versicherung abschliesst....
  • Aufhören zu denken und sich weiter freuen...
  • Den Wagen nehmen, 200 m zum Strand fahren und sich 3 Stunden im warmen Wasser erholen

Samstag, Juli 01, 2006

Willkommen zur EM 2006

Auf Wiedersehen Brasilien. Wir hätten lieber mit Caipirinha gefeiert, als mit Rotwein…

Auf Wiedersehen England. Wie schade, dass wir diesmal nicht gegen Euch Elfmeter schiessen dürfen. Wenigstens wird jetzt das Bier jetzt bis zum Finale reichen…

Auf Wiedersehen Ukraine, Kompliment an den letzten Unbekannten im Turnier.

Auf Wiedersehen Argentina, seit nicht so Hitzköpfe und akzeptiert doch einfach, dass ihr ausgeschieden seid.

Auf Wiedersehen Spanien, wann werdet ihr wohl endlich mal bei einer WM richtig gut sein?

Auf Wiedersehen Ghana, kompliment an die letzten Afrikaner: Wir sehn uns 2010!

Auf Wiedersehen Schweiz! Was soll ich blos zu diesen Elfern sagen? Aber tolle Defense!

Auf Wiedersehen Australien! Ich hätte es Euch gegönnt: Ihr seid lustige Fans!

Auf Wiedersehen Holland! Ich verkneif mir den Spruch, ihr müsst schon genug leiden, ihr Armen…

Auf Wiedersehen Ecuador! Die erste Mannschaft schonen ist nicht immer clever…

Auf Wiedersehen Mexiko! Ihr ward ganz nah dran!

Auf Wiedersehen Schweden! Es tut mir persönlich leid! Aber der Fußballgott spielt nun mal im deutschen Team!

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Auf geht's Deutschland schiesst ein Toooooooooooooooor!
Italien, wir kommen, ihr dürft schon mal zittern. Ich freue mich schon auf den "Arrividerci Italia" - Song. Der müsste doch jetz schon draussen sein, oder? Bitte unbedingt zuschicken!

Ich will meinen teil dazu beitragen, dass Deutschland gewinnt, deshalb anbei zunächst eine rattenscharfe Analyse des Spiels Italien gegen Australien!Hmmm, wir sollten vorsichtig sein. Aber ich habe noch mehr, denn es gibt Einblicke in das italienische Geheimtraining...

Ich glaub, da kann nix mehr schief gehen, wenn nur nicht der falsche Schiri pfeift...

Don't cry for me Argentina!



Die Fussballbegeisterung hat schon lange das Büro der Bank erreicht. Mitlerweile habenwir auch einen Livestreams und die Besprechungsräume können ebenfalls geblockt werden. Auch wenn es vorrangig die Deutschen sind, die Stimmung machen: spätestens seit dem etwas anderem Tippspiel, bei dem 32 Spieler jeweils den Coach eines Landes spielen, hängen Fahnen überall. Es tut mir jetzt schon leid, dass es bald vorbei ist! Ansonsten ist die Begeisterung nicht ganz so groß wie in Deutschland, aber man hat in diesen Tagen doch ein bischen Narrenfreiheit als deutscher Fan. Es könnte auch daran liegen, dass in Island die Narrenfreiheit ein inoffizielles Grundrecht ist, wer weiss. Zum Viertelfinale gegen Argentinien hatten sich wieder mal ein paar Isländer zum Mitfeiern angekündigt. Und hier zeigt es sich, dass Fussball ein idealer Sport für dieses Land ist: Man verabredet sich zum Spiel, kommt leicht unpünktlich, also isländisch eben, und kann trotzdem noch die ganze Verlängerung gucken... Und dann findet man auch noch einen Haufen Deutsche vor, die mit ihren Nerven völlig am Ende sind. Ich kann nix essen bin berunken und wir liegen eins null hinten...
Das Spiel dauert 90 Minuten und am Ende gewinnt Deutschland! Wir haben bei einer WM noch nie ein Elfmeterschiessen verloren (Argentinien bis jetzt übrigens auch nciht)! Lukas Fussballgott Podolski spielt in unseren Reihen! Bremer Wertarbeit ist auch am Start!

Jajaja, weiss ich alles, bin aber trotzdem völlig fertig. Oder, wie ein Isländer sprach:
Can you please just fucking win this game!

Ja!!!! Poldi Würde sagen: " Wir wollten halt noch zwei Spiele machen, weil datt is ja so geil hier mit den Fans, ja un do mussten mer halt noch ein Tor machen!"
Dat ham se dann ja auch! Oh wie geil war das denn? Und ich weiss jetzt auch, was wir wirklich besser können als die Schweizer...
Don't cry for me, Argentina! Und wenn ihr nicht verlieren könnt, dann bleibt doch das nächste mal zu Hause!

Ach ja, ich muss noch schildern, wie es auf der Laugarvegur aussah, nachdem Deutschland gewonnen hatte... Schaut euch dies an!!!

Freitag, Juni 30, 2006

Auf Wiedersehn Schweden

Wie gesagt, die WM hat mich in den Bann gezogen.
Das erste Spiel in Island mit ein paar gleichgesinnten, dann in Hamburg auf dem Fanfest. Hamburg war unglaublich, mit 30000 Gleichgesinnten und alle hatten einfach nur Spass! Daneben noch 32 Pavillions, in denen 32 verschiedene Länder ihre landestypischen Spezialitäten angeboten haben. vielleicht hat England es auch schon vorher eingesehen - dann waren es nur 31 Pavillions. Auf jeden Fall eine Superstimmung.
Danach 3 Tage lang jedes Spiel auf Juist, zusammen mit lange vermissten Spielkameraden. Die Krönung war natürlich das Achtelfinale in Köln. Nach viel hin und her (und ca 100 Telefonaten) endlich auf dem Deutzer Fanfest angekommen und auch die meisten getroffen, mit denen man latent verabredet war. die Stimmung war grossartig, die Sonne brannte und Lukas Fussballgott Podolski bescherte einen gleungenen Nachmittag. Danach brannte die Stadt! Zülpicher Strasse: Der Wahnsinn hielt Einzug... Friesenviertel: Chaos und Party pur!
Und mitten drin ein trauriger "Schwede"...
Als trauriger Schwede bekommt man übrigens unglaublich viele Einladungen zum Bier oder zu Partys. Einige Deutsche konnten sich solche Sprüche wie "You probably know where the street of loosers is, dont you?" nicht verkneifen, aber der Hinweis auf das WM-Motto ( "Is this the country where you are 'zu Gast bei Freunden' ") lies sofort jede Farbe aus den Gesichtern weichen und sie vielen auf den Boden und bettelten um Vergebung. Was passiert da in diesem Land???? Posted by Picasa

Da bin ich wieder

Die WM hat auch mich ergriffen und in den Bann gezogen. Daher bin ich auch ein bischen durch die Gegend gereist und nicht mehr zum Bloggen gekommen.
Jetzt gehts aber wieder weiter.
Aber zunächst einmal nur ein link auf mein Webalbum, wo ein paar Photos von Island zu finden sind:

Islandphotos

Viel Spass und bis bald!

Mittwoch, Juni 14, 2006

Die isländische Variante einer Liga-Tabelle

Nachdem ich das in einem der letzten Bloggs erwähnt habe, muss ich jetzt mal die "isländische Variante einer Ligatabelle" nachliefern. Hier also die Abschlusstabelle der isländischen 1. Liga im Herrenvolleyball (ich weiss, is ein bischen klein, aber anders hat der Blogger dat nich hinbekommen, doppelklick vergrössert):



Ich vermute, Island ist das einzige Land der Welt, in dem man eine Liga gewinnen kann, ohne ein einziges Spiel zu gewinnen.
In Spalte 1 ist die Anzahl der gespielten Spiele eingetragen. In Spalte 2 die Siege. Das sieht in meinen Augen shcon etwas ungewöhnlich aus, denn der 4. hat weniger Spiele gewonnen als der 5. Daneben steht ds Satzverhältnis. Das sieht hier noch einigermassen vernünftig aus, hat aber in wirklichkeit keinerlei Bedeutung. Auch ein besseres Satzverhältnis würde nicht zu einem besseren Platz qualifizieren.
Die Punkte sind natürlich ebenso irrelevant wie das Punkteverhältnis. Zählen tut einzig und allein das, was ganz hinten steht: Die Anzahl der gewonnenen Sätze...
Wenn man also alle Spiele knapp verliert und die anderen entsprechend sich gegenseitig klar schlagen, wird man tatsächlich Meister ohne Sieg. Es gibt auch einen Riesenpokal usw. Danach starten dann allerdings nochmal die Playoffs mit den besten 4 Teams und dann zählen wirklich nur Siege...

Donnerstag, Juni 08, 2006

Umzug auf Isländisch

Die isländisch pragmatische Lösung eines Umzugsproblems sieht so aus, dass man seine Sachen ordentlich in den Schränken verstaut, einen Kranwagen organisiert,...



...und auflädt. Zugegebenermassen wird diese Art des Umzugs von der tradiotionellen isländischen Bauweis perfekt unterstützt!



Mal schauen, wo man sich dann niederlässt...

Dienstag, Mai 30, 2006

Tourist Watching

Ich hatte ja hier schon die Vermutung geäußert, dass die Wale ab und zu auf Tourist-Watching-Trips gehen und ich glaube immer mehr, dass dies der Wahrheit entspricht.

Wie Elding, eins der zwei Walbeobachtungsunternehmen mit Sitz im alten Hafen von Reykavik berichtet, hat sich dazu am Wochenende ein ausgewachsener Buckelwal in den Hafen begeben, sich amüsiert die Touristen angeschaut und ist dann wieder verschwunden...
Last two days have been great for whale watchers departing from Reykjavík harbour. There are extremely many minke whales in the area and also a lot of porpoises and dolphins. Yesterday evening was however quite special for us here in Reykjavik harbour, as we had a huge surprise on our way back home from a tour.
When Elding was heading back from a sea angling tour with Icelandic teachers, the harbour authorities called us to let us know that a whale was in the harbour. This turned out to be an approx. 15 meters long humpback whale. It was unique experience for the crew and their guests to be whale watching inside the harbour after a splendid sea angling tour on the bay.
The whale stayed in the harbour for 15-20 minutes and seemed to enjoy the attention of our passengers that were overwhelmed to see such a giant just few meters from the boat. He was just letting us know that he had arrived in the bay.

Dienstag, Mai 23, 2006

ifb goes horseback

Nach vielen vergeblichen Anlaufen haben wir es an diesem Wochenede endlich geschafft:
Wir gehen Reiten. Mit ein bischen Druck von Seiten der Islandsbanki haben wir es nach mehreren Anläufen und ca 150 mails endlich geschafft: Wir haben uns auf einen Termin geeinigt, eine Uhrzeit und genügend Leute sind auch da und das Wetter spielt auch mit. Ncihts steht mehr im Wege - Samstag gehen wir alle reiten!
Okay, ausgebucht, also verschoben auf Sonntag, 9:30. Prima, wenn die Bars nicht schon um 6 zu machen würden könnte man direkt nach der Eurovisionsparty (übrigens frage ich mich, was wohl downtown los gewesen wäre, wenn Silvia gewonnen hätte - so waren 150 Kopien von Silvia unterwegs und keine Spur von Traurigkeit!) auf die Pferde steigen können. So mussten wir dann noch ein paar Stündchen schlafen und waren entsprechend frisch am nächsten Morgen unterwegs zur Laxness-Farm (Für Literaturfans und Island-Freaks: Die Farm liegt neben dem Haus der Familie von Halldor Laxness).


Also ich finde die Ganzkörperkondome recht kleidsam, und praktisch sind sie allemal, denn kaum auf dem Pferd gesessen, mussten wir feststellen, dass es angefangen hatte zu schneien.
Mit einer grossen Gruppe sind wir dann also durch die Gegend geritten, es hat allen gut gefallen und bis auf ein bischen Muskelkater bei dem einen oder dem anderen haben es alle (auch die Pferde) gut überstanden!
Gottseidank war Gandalf alias Dr. Nosleep nicht dabei, denn mit seinen 206 cm (How big are you?) hätte dieser wohl alle 20 Minuten das Pferd wechseln müssen und wir wären ständig verwundert gefragt worden, warum denn das kleine den Grossen trägt und nicht umgekehrt.

Mocking about Iceland

Mocking: englisch für spotten, sich lustig machen
Nachdem man mich genau auf diesen Punkt angesprochen hat frage ich mich - während ich an der Kasse im Bonus stehe- : „Mache ich mich eigentlich lustig über Island?“. Derweil muss die asiatische Kundin vor mir, die offensichtlich nicht gut Isländisch spricht, beim Bezahlen erfahren, dass ihr Limit auf der Kreditkarte erschöpft ist. Was tun? Erst mal alles in Tüten packen und dann zur Bank gehen, Geld holen und dann bezahlen. Okay, … nein doch nicht okay? Auf die nächsten 100 Fragen antwortet die Kassiererin mit einem stupiden „Ekki poka“ – keine Tüten. Ich steh nun schon 5 Minuten und wurde noch keines Blickes gewürdigt.
Was tut man mit Einkaufswaren, die schon durch die Kasse gegangen sind, aber nicht bezahlt wurden? Ausbuchen natürlich. Und so wandert jedes einzelne Teil noch einmal
durch die Kasse, wird akribisch mit dem Quittungszettel verglichen und ausgebucht. Ich warte immer noch auf einen erklärenden Blick – vergebens.
Also fange ich an, die Waren anzureichen, die außerhalb der Reichweite der Kassiererin liegen. Das dankbare lächeln und das Kopfnicken ist ein isländisches. Will heißen, es ist mehr innerlich. Also der Geist lächelt und nickt mit dem Kopf, während der Körper völlig in Ruhe verharrt. Als gewöhnlicher Mensch (also Nichtisländer) bleibt einem diese dankbare Geste verborgen. Als Isländer hätte man allerdings wahrscheinlich sogar gespürt, dass das imaginäre Lächeln bedeuten sollte: „Ahhh, ein neuer Mitarbeiter!“
So erwarte ich das weitere Geschehen. Der letzte Posten, ein paar Bananen, ist aus technischen Gründen nicht auszubuchen, muss also aufgegessen oder sonst wie vernichtet werden. Oder fragen wir mal alle anderen Kassiererinnen? Gute Idee… und mich verlässt die Geduld und ich wechsle nach 15 Minuten die Kasse.
Was wollte ich tun? Ach ja, die Frage war, ob ich mich lustig über die Isländer mache…
Ja, liebe Isländer, ich mache mich lustig über Euch. Ich bin Kölner, und deshalb muss ich das tun! Und ihr seid das Land, in dem Dörfchen zu Städten werden, Blechhütten zu Herrenhäusern. Straßenschilder stehen mitten auf der Straße, ihr esst Fisch zum Frühstück und geht zum Naseputzen aufs Klo! Jedem Outlaw ist sein eigenes Denkmal gewidmet - ohne Namen, versteht sich, denn jeder weiß ja, für wen es ist. Ihr beherbergt das größte Penismuseum der Welt und wenn die isländische Krone abstürzt, dann seit ihr weniger besorgt, als viel mehr Stolz über die Wellen, die das an den internationalen Märkten schlägt. Damit ihr weiterhin eure glückbringenden Steinhügel aufbauen könnt, werden diese Steine von Amts wegen in die Pampa transportiert. Eine eurer größten Banken hat sich Glitnir genannt und jedes Wochenende fahrt ihr mit Euren Autos durch die Innenstadt. Immer im Kreis. Bis Morgens um 6. Und das auch, wenn die Innenstadt nur 100 m lang ist. Einige von Euch denken ernsthaft darüber nach, ob man einen Tunnel zu den Westmännerinseln bauen soll, weil die Einwohner bisher so häufig seekrank werden und andere wollen den lokalen Flughafen ins Meer verlegen, weil der Bauplatz in Stadtnähe so begehrt ist. Manchmal denke ich, dass – bis ihr aus den Puschen kommt – im Süden schon wieder Siesta wäre, während ein anderes Mal angefangen wird zu schaffen, bevor überhaupt klar ist, was getan werden soll.
Beim Volleyball kann man Meister werden ohne ein einziges Spiel zu gewinnen und wenn Dr. Klug auf einem Eurer Pferde (die offiziell gar nicht so richtig Pferde sind) sitzt, dann schleifen seine Füße über den Boden – darauf möchte ich wetten!
Und last but not least: Eure Weltkarte sieht der Karte von Island verdammt ähnlich, denn Ihr haltet Euch für den Mittelpunkt der Welt und dass, liebe Isländer, kann gar nicht sein. Denn

Dat Hätz vun dr Welt,
jo dat es Kölle,
dat Hätz vun dr Welt,
dat schlät am Rhing.
Es och dr Himmel öfters jrau,
un et Sönnche schingk jet mau
doch die Kölsche han em Hätze Sunnesching.

Das Herz von der Welt,
ja das ist Köln
das Herz von der Welt,
das schlägt am Rhein
Ist auch der Himmel öfters grau,
und die Sonne scheint was mau
doch die Kölner haben im Herzen Sonnenschein.


Aber eins dürft ihr nie vergessen:
In Köln lacht man viel und herzlich, auch gerne über andere.
Aber erstens machen wir und nur über Sachen lustig, die wir eigentlich mögen.
Zweitens nehmen wir uns nicht gar so ernst, warum sollten wir dann Euch ernst nehmen?
Und drittens: Wenn Kölle die nödlichste Stadt Italiens ist, wie man manchmal sagt, dann sind wir auch gerne die südlichste Insel Islands! Denn Reykjavik und Köln sind sich unglaublich ähnlich!