Samstag, August 13, 2005

Þorsmörk - Landmannlaugar - Gjáin

Sagaweg

Am nächsten morgen ein gutes Frühstück (ich merke schon, so richtig überzeugt sind die Eltern nicht von der isländischen Gasthausatmosphäre) und dann fahren wir schon wieder auf der 261 zurück, biegen vor Hvolsvöllur rechts ab Richtung Estry-Rangá und befinden uns im Sagaland. Welche Saga hier ihren Ursprung hat ist mir entfallen, aber ich erwarte auch nicht auf Überreste des alten Egilson oder sonst wem zu treffen…

Durch wunderbare grüne Täler, bevölkert von Schafen und Vögeln (vor allem Sandregenpfeiffer) kommen wir zu den Überresten eines alten Gehöftes.
Auf der Wiese liegt das, was einmal die Anfänge eines Traktors waren und verstreut herum gibt es noch alte Schafsställe. Vorsicht, sie könnten noch von „wilden“ Schafen genutzt sein und die können einem einen ganz schönen Schrecken einjagen, wenn sie plötzlich aus dem Stall stürmen…

Keldur

Nach einer kurzen Rast bei einer Hütte neben der F210 kehren wir um und besuchen Keldur. Dort steht eines der ältesten Gehöfte (oder war es das älteste) und eine steinalte Kirche. Ganz nett, aber nit janz esu ahl und nit esu jroß un esu schön och nit wie dr Dom (us Kölle – für alle Nichtkölner) und daher sind wir hier auch schnell wieder weg. Wir wollen jetzt nach Norden, zum Burfell, bzw. zur 26, die uns Richtung Landmannalaugar bringen soll. Kurz hinter Keldur biegen wir rechts ab, eine Abkürzung auf asphaltierter Strasse lassen wir uns doch nicht entgehen. Auf meiner Karte ist sie ja auch eingezeichnet, wenn auch ohne Nummer.

Durch Heide und Lava

3 Km später ist es dann wieder typisch isländisch: Keine Beschilderung (zumindest keine, die mir verständlich wäre) und von Asphalt natürlich auch keine Spur. Wir suchen ein wenig nach dem richtigen Feldweg, besuchen dabei unabsichtlich 2 Farmen, sind aber dann auf einer gut befahrbaren Sandpiste unterwegs durch Lavafelder, die sich zum Teil noch wüst und schroff darstellen, zum Teil schon Moos überwuchert sind und sich zum Teil schon in blühende Heidelandschaft verwandelt haben. Kurz bevor wir auf die 26 stoßen überqueren wir einen Gletscherfluss und machen dort eine kleine Photopause. Im Hintergrund ragt der Bjólfell auf und im Vordergrund strömt das Wasser die Stromschnellen und einem kleinen Wasserfall hinab, während rundherum die Blumen blühen. Vor allem Engelwurz ist hier zu sehen.

Wir fahren weiter bis zur 26 und biegen dort Richtung Landmannalaugar ab. Als sich links von uns der Búrfell erhebt, machen wir einen kleinen Abstecher zum Ðjofafoss. Ein ganz netter Wasserfall, aber mehr auch nicht. Die Heide wird abgelöst von Vulkangestein und wir fahren mehr oder weniger durch die Wüste.

Dann machen wir noch einen weiteren Abstecher zum Tröllkonuhlaup (glaub ich zumindest) und 1 Km neben der Straße erwartet uns ein blühendes Feld und Wasserkaskaden. Ein starker Kontrast zur sonstigen Umgebung hier, was den Eindruck noch verstärkt – sehr sehenswert!!!

Die F225

Jetzt aber endlich auf die 225 Richtung Landmannalaugar! Hekla zur Rechten hüllt sich leider in Nebel. Durch die schwarze Sandwüste, in der verloren ein paar Schafe herumlaufen, am Valahnúkar vorbei bis nach Sauðleysur, wo wir das erste mal furten müssen. Ich war zwar schon mal hier, bin aber trotzdem genauso begeistert wie meine Eltern. Die Berge sind einfach unglaublich und immer wieder anders. Durch Moosfelder, Lavawüsten, an grünen, braunen, schwarzen und roten Berghängen vorbei kommen wir schliesslich zum Frostastaðavatn, an dessen Südseite sich ein Lavastrom ergossen hat.


Noch über den Hügel, zwei Furten durchfahren und schon sind wir in Landmannalaugar. Es war eine sehr schöne Fahrt, aber leider ist hier das Wetter nicht mehr besonders gut. Es hat sich zugezogen und regnet auch hin und wieder. Die Aussicht in Landmannalaugar ist miserabel und der wunderbare Eindruck, den ich vom letzten mal hatte, lässt sich im diesigen Regen nicht bestätigen.

Landmannalugar

Naja, schwimmen gehen können wir auf jeden Fall. Ein klitzekleines bisschen Überzeugungsarbeit muss ich schon noch leisten, aber dann machen wir uns auf zum Fluss, verstauen unsere Sachen in Tüten und setzen uns im Regen in die heißen Becken von Landmannalaugar. Durch den Zufluss einer heißen Quelle an der einen Seite kann man sich die Wohlfühltemperatur selber aussuchen und sich entsprechend platzieren. Relaxing pur und trotz der miserablen Aussicht ein Genuss. Wenn man nicht von den Algen gestört wird, die natürlich auch im Wasser rumtreiben.

Rückweg

Als uns langsam Schwimmhäute wachsen verlassen wir das warme Becken und gehen zum Auto. Über die 208 geht es nach Norden. Wir schauen uns noch die Stromschnellen der Tungnaá an und machen Halt am Kraftwerk vor dem Hrauneyjaón. Hier ist ein wunderschöner, tosender Wasserfall zu bestaunen. Mit dem Jeep kommt man bis ganz nah dran, ansonsten muss man 5 Minuten zu Fuß gehen. Man bekommt ein echtes Niagara-Gefühl hier. Weiter geht es zur F26 und dann auf der 32 Richtung Westen.

Das grüne Tal Gjáin

Kurz vor Stöng biegen wir rechts ab und fahren über die Jeeppiste zu einem malerischen Tal namens Gjáin (isländisch für Schlucht).
Schon von oben hat man einen wunderbaren Blick auf die beiden Wasserfälle, deren beiden Bäche sich dann im Grund der Schlucht zur Rauðá vereinen. Es erinnert mich sofort an die Miniaturausgabe vom „Grüne Tal“ aus „In einem Land vor unserer Zeit“. Steigt man die Treppen hinab, taucht man irgendwie in eine andere Welt ein.
Überall Wasserläufe, Höhlen und Steinbrücken, zwischen denen es rauscht, gurgelt und plätschert. Dazu kommt noch eine üppige Vegetation mit Engelwurz, Birken und Weidenröschen. Man kann stunden lang in den Felsen herum klettern. Hinter einem der Wasserfälle kann man sich sogar einigermaßen trockenen Fußes (ein bisschen Kletterei erforderlich und nur von der Nordseite möglich) bewegen. Aber auch einfach auf dem Felsen sitzen und Natur geniessen… Vielleicht ist dies mein Lieblingsplatz auf Island…

Wir steigen wieder die Stufen aus dem Tal hoch, machen einen sehr lohnenswerten Abstecher zum Hjálparfoss (haben aber nur noch Zeit für einen schnellen Blick) und dann geht’s über Selfoss zurück nach Reykjavik. Wir sind dem Wetter etwas davon gefahren und insgesamt haben wir trotz viel Regen einen wunderschönen Tag verbracht, sind aber auch ziemlich fertig und freuen uns auf die Betten!

Freitag, August 12, 2005

Reykjavik - Þorsmörk



Hveragerði

Ich bin den Vormittag noch am Arbeiten, während meine Eltern auf Waltour sind. 14 Wale und eine beeindruckte Flugshow von unzähligen Papageientauchern ist ihr Resultat des Vormittags, meins ist dagegen erschreckend langweilig: Meetings und Customizing.
Am frühen Nachmittag hol ich die beiden ab und wir fahren nach Hveragerði. Hier soll eigentlich der Garten Islands sein, was bedeutet, dass hier unzählige Gewächshäuser stehen, in denen angeblich auch Bananen gezogen werden. Von Bananen haben wir aber nix gesehen und ein großer Teil der Gewächshäuser war am verfallen. Das muss ich noch mal klären, ob es wirklich isländische Bananen gibt… Wir machen einen kleinen Spaziergang und fahren dann in Hvolsvöllur auf die 261 in Richtung Þorsmörk. Die Straße führt an vielen kleinen Dörfchen vorbei, während auf der linken Seite unzählige kleine Wasserfälle die Klippe herunterstürzen. Richtung Osten blicken wir auf „Thors Wald“ –Þorsmörk.

„Thors Wald“ –Þorsmörk

Der Blick ist fantastisch und wir fahren durch ein paar Flüsse auf der F261 Richtung Osten. Das Tal ist eingerahmt von 3 Gletschern, dem Myrdalsjökull im Osten, dem Tindfjallajökull im Norden und dem Eyjafallajökull im Süden. Dazwischen hat sich die Markarfljót meanderförmig breit gemacht. Wir versuchen, uns satt zu sehen, was aber weder im übertragenen, noch im wörtlichen Sinne klappt. Der Hunger treibt uns zurück und auf Unterkunftsuche. Bei Smáratún finden wir dann auch ein kleines Hotel und Gasthaus und im Garten können wir sogar vernünftig grillen. Wenn wir auch auf den Komfort einer Nobelküche verzichten müssen, so schmeckt das gegrillte Lammfleisch doch hervorragend. Ein anstrengender Tag liegt hinter uns und wir sind zu müde um noch den Hotpot auszuprobieren, und wollen ins Bett.
Auf dem Weg zum Auto, wo ich noch meine Zahnbürste holen will, bemerke ich, dass die Berge von Þorsmörk in leuchtendem rot erstrahlen.

Der Himmel brennt




Ich gehe noch mal ums Haus herum und beobachte die nächsten 20 Minuten einen fan-tastischen Sonnenun-tergang. Die Sonne ist zwar gar nicht zu sehen, aber sie taucht die Wolken in flammendes Licht. Der Anblick ändert sich minütlich und am Schluss sehe ich einen Regenbogen im Abendrot, also nur aus Rotlicht bestehend. Nachdem es dann richtig dunkel geworden ist, geh ich auch schlafen...

Samstag, Juli 23, 2005

Der Westen vom Westen

skaftafell
Am nächsten Morgen sind wir noch zum Frühstück eingeladen und müssen unseren Mitreitern erklären, dass wir sie schon wieder verlassen müssen. Eine deutsche Familie hat sich noch dazu gesellt und es gibt einen interessanten Wissensaustausch über Pferde, Island und das Leben an sich…
Dann packen wir zusammen und machen uns auf, den Rest der Halbinsel zu erkunden. Gekostet hat der Spaß übrigens 8000 ISK (ca. 100 EUR) pro Nase inkl. Verpflegung. Ein ziemlicher Einheitspreis in Island für eine eintägige Reittour.

Mit unserem Toyo fahren wir erst mal nach Budir, wo wir die Farbkontraste zwischen blauem Meer, rotem Strand, schwarzen Lavafelsen, grünen Bergen und weißem Gletscher bestaunen. Der natürliche Hafen ist natürlich ebenso sehenswert und es reizt uns von hier vorbei am großen Brocken bis nach Arnastapi zu wandern. Wir entschließen uns jedoch dagegen und nehmen statt dessen den Wagen.
In Arnastapi machen wir erst mal Rast.

snaefellsnesDie Vögel

Auch hier gibt es einen schnuckligen Hafen - nicht ganz natürlich diesmal. Wir sind schon einigermaßen begeistert von der Menge der Vögel, die hier herumfliegen. Die Seeschwalben verdunkeln teilweise fast den Himmel…
Dann gehen wir die Steilklippen entlang spazieren. Diese sind hier von Höhlen durchzogen und man kann durch die Klippen aufs Meer schauen.
snaefellsnesVögel brüten überall und man kommt, wenn man schwindelfrei ist, auch ziemlich nah ran. Immer wieder gibt es neue Ansichten und Ausblicke. Die Lavaformationen sind beeindruckend - Basaltsäulen formen Rosetten, sehen teilweise wie geschichtete Baumstämme aus und formieren Höhlen, in denen die Vögle brüten.
snaefellsnes

Wir klettern ein bischen auf den Felsen rum, wandern die Steilklippen entlang und wagen uns ab und zu bis zum Abgrund, um einen noch anderen Blick auf Vögel und Felsen zu bekommen. eigentlich wollten wir hier nur kurz verweilen, sind aber nun schon mehrere Stunden hier. Brutzeit zum einen und das Wetter zum anderen sorgen für ein unvergleichliches Schauspiel. Und für die musikalische Untermalung sorgen die Seeschwalben und Möven. Endlich entschließen wir uns, zurück zum Auto zu gehen und nehmen dafür den kürzesten Weg quer durch die Wiese. Obwohl wir uns auf einem Feldweg befinden, scheinen die Seeschwalben nicht damit einverstanden zu sein. Um ihre Nester zu schützen, die in den Wiesen neben uns liegen, stürzen sie sich auf uns, bleiben kurz über unseren Köpfen in der Luft stehen, schreien was das Zeug hält, um dann im Sturzflug auf uns nieder zu stürzen. Wir wissen bereits, dass es sich nur um Scheinangriffe handelt und die Schwalben kurz vorher doch wieder abdrehen. Trotzdem bekommen wir es mit der Angst zu tun ( Hitchcock lässt grüssen) ducken uns und rennen schnurstracks zum Auto.

snaefellsnesAuf den Snaefellsjökull

Jetzt haben wir 2 Möglichkeiten: Entweder den Snaefellsjökull umrunden oder überqueren. Nach kurzer Diskussion entschließen wir uns für die letzte Möglichkeit und tuckern mit dem Toyo den Berg hinauf. Eigentlich eine F-Straße, also ist der Leihwagen nicht versichert oder so... Jedenfalls ist die Straße gut befahrbar und wir kommen gut oben an. Später erfahren wir, dass es hier oben vor 2 Tagen noch einen Wagen zerrissen hat, als dieser durch ein Monsterschlagloch gefahren ist... Es dauert noch ein bischen, aber dann können wir endlich einen Blick auf den Gipfel werfen. Im Winter kann man hier so weit fahren, bis man plötzlich mitten auf dem Gletscher steht, aber jetzt ist schon ne Menge Schnee weggeschmolzen, wir kommen also problemlos bis zur Hütte, von der die Schneeraupen los fahren. Island ist klein, deshalb ist es auch irgendwie nicht besonders verwunderlich, dass wir eine Kollegin von mir an der Pistenraupe treffen, die mit dieser zum Gipfel und mit Skiern wieder runter fahren will.

snaefellsnes
Auf dieses Vergnügen verzichten wir aber und wandern einfach ein Stück den Berg hinauf, genießen die Aussicht und sliden dann auf Schnee und Eis wieder runter. Oben konnte man sehen, dass von Westen eine Nebelbank im Anmarsch ist, die wohl ganz Snaefellsnes einhüllen wird. Also ab ins Auto und vor dem Nebel noch nach Olafsvik. Wir schaffen es noch im strahlenden Sonnenschein, aber als wir Richtung Hellisandur fahren, stehen wir plötzlich mitten in einer Wolke und können nur noch 20 m weit sehen. Also wieder zurück, Flucht vor dem Nebel.
snaefellsnes

In Rif müssen wir aber noch mal Halt machen. links und rechts neben der Straße brüten tausende Vögel, vor allem Seeschwalben, und machen ohrenbetäubenden Lärm. Ein faszinierendes Schauspiel! Dann flüchten wir vor den Wolken in Richtung Stykkisholmur.

Flucht vor dem Nebel
snaefellsnes

Unterwegs genießen wir das unglaubliche Panorama während hinter uns der Nebel über die Berge schwappt. Kurz vor Stykkisholmur hat er uns dann eingeholt, die Sicht geht gegen Null. Auch das Besteigen des Helgafell bringt keine gute Aussicht mehr und wir beziehen Unterkunft in einem typisch isländischen Quartier: eine alte Schule, in der man die Räumlichkeiten benutzen kann und entweder in der Turnhalle schläft (dann bitte den Hausmeister anrufen) oder das Zelt auf der Wiese davor aufschlägt (irgendwann am nächsten morgen kommt dann einer vorbei..). Die gut ausgestattete Küche steht ebenso zur Verfügung wie Toiletten und Duschen. Nichts ist verdreckt, zerstört und vor allem hat wohl noch niemand den Toaster und die Mikrowelle aus der Küche entwendet. Wir machen uns Abendessen und können dabei die Feuerroten Berge im Sonnenuntergang bewundern. Dann ist auch dieser Tag schon wieder vorbei und wir fallen in die Betten.

Freitag, Juli 22, 2005

Auf zu den Hottahühs - Reiten am Saefellsjökull

bildbeschreibung
Es heißt früh aufstehen, denn ein langer Tag wartet auf uns. Wir wissen nicht, wie oder bei wem wir den Zeltplatz bezahlen sollen, also hauen wir einen Isländer an, der mit einem Kollegen schwätzt und wollen ihm unser Geld in die Hand drücken, damit er es an die richtige Stelle weiter leite. Ein Glücksgriff, denn der Kollege schaut uns verwundert an - er ist nämlich derjenige, der morgens das Geld einsammelt. Tatsächlich ist es so, dass niemand einen aufhalten würde, wenn man ohne Bezahlung gehen will. Das wiederum würde aber auch niemand tun.
Okay, über den Berg zurück zur Südküste von Snaefellsnes. Bei strahlend blauem Himmel haben wir einen herrlichen Blick auf den magischen Gletscher, den Snaefellsjökull. Geschichten ranken sich um ihn und nicht zuletzt deshalb ist er bekannt, weil Jules Verne seine Reise zum Mittelpunkt der Erde hier starten lies.
Angekommen in … wird erst mal gefrühstückt. Wir müssen uns etwas beeilen, denn das Frühstück auf dem Reiterhof ist eigentlich schon vorbei. Wir schmieren uns ein paar Brote, suchen uns unsere Reitutensilien zusammen und sind bald fertig. Hosen hatten wir mitgebracht, Helme müssen wir uns ausleihen. Stiefel werden uns Nahe gelegt, wir haben aber keine. Es muss so gehen, auch wenn uns prophezeit wird, dass wir nasse Füße bekommen werden. Es ist Sommer und ausnahmsweise sieht man dies auch in Island , und so haben wir kein Problem damit, in Turnschuhen zu Reiten.Okay, alle sind fertig, es kann los gehen. Isländische Eile… okay, also bauen wir noch unser Zelt auf (die Schlafsackunterkünfte waren leider schon ausgebucht). Jetzt aber los, ach nein, erst noch ein bisschen Trampolin springen (gehört zur Standardausrüstung eines Farmhauses in Island!?!). Gut eine Stunde nachdem wir eigentlich hätten fertig sein sollen, sitzen wir mit unserem Guide, einer deutschen Pferdenärrin, die auf dem Reiterhof arbeitet, 2 Dänen und 2 Schweden in einem kleinen Bus und rasen mit Tempo 70 über die Strasse. Isländische Gemütlichkeit gilt auch am Steuer. Dann sind wir bei den Pferden angekommen… Der Guide geht erst mal fragen, wo wir denn aufsatteln können. Nachdem er sich gemütlich aus dem Auto gequält hat, noch gemütlicher um das Haus gegangen ist, ebenso gemütlich wieder zurück gekommen ist, sich unheimlich gemütlich wieder hinter das Steuer gesetzt hat, ihn 6 Augenpaare gespannt anschauen, ringt er sich ein gemütliches "keiner da…" ab.
Nun ja, Island scheint mir die Gemütlichkeit in Person zu sein, aber ich würde jetzt gerne endlich auf mein Pferd!

pferdeIm Tölt durchs Watt

Kurze Zeit später haben wir uns dann aber mit unseren vierbeinigen Freunden (Venus heißt sie und ist ….natürlich total süüüsss!) vertraut gemacht, aufgesattelt und schon kann es los gehen. Schon bald sind wir am Strand, reiten durch das Watt durch den Schlamm, über Stock und Stein, tölten und traben (tölten ist deutlich angenehmer), galoppieren durch den Sand und… machen endlich Pinkelpause!
snaefellsnes
Kurze Zeit später haben wir uns dann aber mit unseren vierbeinigen Freunden (Venus heißt sie und ist ….natürlich total süüüsss!) vertraut gemacht, aufgesattelt und schon kann es los gehen. Schon bald sind wir am Strand, reiten durch das Watt durch den Schlamm, über Stock und Stein, tölten und traben (tölten ist deutlich angenehmer), galoppieren durch den Sand und… machen endlich Pinkelpause! Aber schon geht es weiter, im Hintergrund der Snaefellsjökull, über uns strahlend blauer Himmel geht es durch das Watt, über Sanddünen und durch den Matsch.

Nach einiger Zeit kommen wir an eine Bucht, die wir durchqueren müssen. Wir halten erst mal an und der Guide instruiert uns zu warten ob er auch durchkommt. Bis kurz vor dem andern Ufer geht alles gut, dann muss er umkehren denn die Pferde sind kurz davor, den Boden unter den Hufen zu verlieren.
pferde
Wir warten auf Ebbe, versuchen es nochmals und sehen dann eine "wilde Horde" auf der anderen Seite der Bucht. Als sich diese Gruppe, die auch auf Ebbe gewartet hat, schließlich aufmacht, schauen wir gespannt zu und durchqueren die Bucht dann an derselben Stelle. Wir müssen zwar nicht schwimmen, aber bis zu den Knien bin ich danach nass. Wer hat auch den längsten Reiter auf das kleinste Pferd gesetzt?
Egal, die Sonne scheint und trotz Wasser in den Schuhen ist es einfach großartig.
pferde
Weiter geht es in wildem Ritt über Stock und Stein und ich bin von der Trittsicherheit der Pferde begeistert. Selbst die Beipferde des Guides, dicht angebunden, traben durch die Lavafelder als wäre es eine Reitwiese.


pferde

Am frühen Nachmittag machen wir Rast, essen unsere Stullen und füttern unsere Pferde. Vom Reiterhof gibt es Zimtkringel (nie wieder so gute gegessen) und wir genießen die Sonne und die Aussicht. Die Damen versuchen sich in die nicht vorhandenen Büsche zu schlagen und versinken auf dem Rückweg nacheinander knietief im Schlamm. Wenigstens hatten sie Stiefel an…
Dann kommt eine weitere Horde vorbei (isländisches Reiten ist im Normalfall zusammen mit einer Herde), und unsere Pferde werden ein bisschen nervös, wollen mit ziehen. Aber wir haben alles im Griff und machen uns dann auch bald auf. Nach 6 Stunden Ritt an der Küste entlang bzw. durch das Wattenmeer kommen wir schließlich zu einer Farm, wo wir die Pferde absatteln und unterstellen können. Wir werden auch schon von unserem Minibus erwartet, der uns zurück zum Reiterhof bringt, wo ein feudales Abendessen auf uns wartet. Der Versuch uns zu mästen gelingt nicht ganz - wir haben ja schon Erfahrung aus Nupur…

pferde

Die Gesellschaft ist auf jeden Fall sehr lustig, es wird sich in verschiedenen Sprachen unterhalten, wir hören die Erlebnisberichte der anderen und erfahren auch endlich, was Gabbro ist - ein Vulkangestein!
Nachdem wir die Tomatensuppe, die Fischfrikadellen, Gemüse, Reis, Kartoffeln, Brot, Salat, Schokolade, Kuchen, und Pfannekuchen vertilgt haben schauen wir uns noch den Sonnenuntergang mit dem Snaefellsjökull im Hintergrund an und gehen dann schlafen. Es war ein rundum gelungener Tag und einen Reitausflug dieser Art würde ich jederzeit wiederholen. Obwohl ich zu meiner Schande gestehen muss, ich habe mir den Hintern wund geritten und das tut schon ein bisschen weh…

Donnerstag, Juli 21, 2005

Snaefellsnes


Ziesel ist zu Besuch, also geht es wieder auf Sightseeing-Tour. Wir beschließen, den Nachmittag noch zu nutzen und nach Snaefellsnes zu fahren, wo wir den nächsten Tag ein bisschen mit den Islandponys, ähh ... welch ein Faux Pas, den Islandpferden(! - ein echter Pferdekenner muss allerdings zugeben, dass es tatsächlich nur Halbpferde sind) rumtölten wollen. Snaefellsnes ist eine langgezogene Halbinsel nördlich von Reykjavik. Bei gutem Wetter kann man von Reykjavik aus den Westzipfel von Snaefellsnes in Form des Snaefellsjökull, einem Gletscher mit markantem Gipfel, sehen.


Schon heute Abend zu fahren war eine weise Entscheidung, denn bei prima Wetter ist die Fahrt einfach nur schön! Wir unterqueren den Hvalfjördur und überqueren den Borgarfjördur und schon sind wir in Borgarnes.
Am Wegesrand vermittelt das blühende Wollgras, das teilweise wie frischer Schnee aussieht, schon fast einen Anflug von Wintergefühl.

Wir fahren die Südküste entlang und dann über den Berg nach Olafsvik. Die Strecke ist gut befahrbar, aber von dem erhofften Sonnenuntergang können wir Dank allzu viel Wolken nichts sehen. Trotzdem ist der Anblick irgendwie märchenhaft. Wir campieren auf dem Zeltplatz, auf dem man sich irgendwie nicht anmelden oder gar bezahlen kann, und machen einen kurzen Spaziergang ins Dorfzentrum. Die Vögel machen noch Action und bieten ein interessantes Schauspiel. Einen Schlummertrunk später sind wir aber auch schon am Schlafen.

Montag, Juli 18, 2005

Es ist Sommer geworden!

Lange keine Einträge mehr im Tagebuch: Was ist alles passiert?
Die Insel ist nicht mehr weiß, sondern schon ziemlich grün. Es ist immer hell. Betrunkene Männer und Frauen mit zerstörtem Make Up gehören nicht ins Tageslicht! Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Wenn man um 1 in die Disco geht, hat man das Gefühl, es ist 6 Uhr abends... Das ist schon ziemlich strange...
Ein weiterer Nachteil des Sommers: Die Touris fallen ein. Es wimmelt nur so von ihnen. Überall in der Stadt laufen sie rum in ihren Regenjacken von JACK WOLFSKIN... Ja wissen die denn nicht, dass man hier 66NORTH trägt??? Und immer schön den Rucksack aufm Rücken und sich über die komischen Isländer lästernd durch die Stadt bewegen... Erinnert mich an uns, wenn wir zur Arbeit gehn, aber das ist natürlich ganz was anderes.

Montag, Mai 16, 2005

Kurztripp - Etappe 2: Fimmvörðuhals - Von Skogar nach Thorsmörk

Wanderung von Skogar nach Thorsmörk: Fr, 15.05.05 - Sa, 16.05.05

Fr, 15.05.05


skogafossDer Start der Wanderung von Skogar nach Thorsmörk

Nach ausgiebigem Frühstück verlassen wir unsere Unterkunft über dem Pferdestall und fahren noch ein kurzes Stück bis Skogar. Den schönen Wasserfall schauen wir uns noch ein bischen aus der Ferne an bevor wir noch schnell zum Museum fahren um dort eine vernünftige Wanderkarte zu kaufen. Das Museum ist ein echter Klassiker, öffnet extra für uns die Pforten und der Museumsdirektor - Dr. Snuggles persönlich (er muss es einfach sein)- fragt uns über unsere Pläne aus. Sein Statement ist, dass man es in 7 Stunden schaffen kann, nach Thorsmörk zu wandern. Wir werden sehen...

skogarDie Wasserfallroute mit Ausblick auf Skogar

Nachdem wir die ersten Stufen entlang des Wasserfalls erklimmt haben wartet zunächst einmal ein wunderschöner Rundblick auf uns. Dann folgt ein langer und wunderschöner Aufstieg mit einigen Kletterpassagen. Diverse Fotosessions halten uns wohl ein bischen auf und es dauert lange, bis wir in die Nähe des Gipfels kommen.

skogarDie Jacken haben wir längst ausgezogen, die Hosen hochgekrämpelt und ich erinner mich lächelnd an die Horrorgeschichten meiner isländischen Kollegen. Von wegen: Blos gute Wanderschuhe, niemals in Jeans, richtig warme Sachen mitnehmen, genug zu essen für 2 Tage, Kompass und was weiß ich nicht alles. Sich vorher in Skogar abmelden und in Thorsmörk anmelden. Haben wir ja alles gemacht und jetzt schleppen wir jede Menge Kram auf einem lockeren Spaziergang mit uns rum. Wie hier ein paar Leute auf eben dieser Wanderung erfroren sein sollen, ist mir ein wenig schleierhaft.
Langsam kommt Mittagshunger auf und wir beschließen, noch bis zur Schutzhütte auf dem Gipfel zu laufen, um dort große Rast zu machen. Die Wasserfälle überbieten sich an Schönheit und gut gelaunt machen wir ein Photo im einzigen Schneebrett, das wir finden können. In Erwartung des Anblicks der Schutzhütte stapfen wir weiter den Berg hinauf. Wie oft kann man sich wohl sicher sein, das nach der nächsten Biegung oder dem nächsten Hügel die Hütte in Sicht sein muss?

skogarVerloren im Nebel

Mehr als eine Stunde später ist immer noch keine Hütte in Sicht. Meine Knie Schmerzen und der Weg verliert sich. Plötzlich stapfen wir im tiefen Schnee. Der Weg geht auf jeden Fall geradeaus, obwohl... da links stehen doch auch Sticks, und da auch? Gut das wir wenigstens gute ... Scheiße, wieso stehen wir urplötzlich im dicksten Nebel. Eben konnte man doch noch alles sehen. Die Kollegen fallen mir wieder ein, die auch betont hatten, dass das Wetter schnell umschlägt, hier oben. Aber wohin nun. Die Sticks scheinen sich alle früher oder später zu verlieren. Sollten wir die vielleicht tragische Entscheidung treffen, einfach den Jeepspuren zu folgen? Die sind im Schnee leicht zu sehen, aber vielleicht ist hier Jemand auf den Gletscher gefahren. Oder im Kreis? Nein, ganz sicher zur Hütte.
Ich bin langsam platt, meine Knie schmerzen bei jedem Tritt und ich stampfe ernüchtert durch den Schnee. Gut das wir gute Schuhe an haben. Und keine Jeans. Und warme Klamotten. Und für den Notfall zu Essen. Warum haben wir kein GPS, wie in Island üblich? Dann müssten wir uns keine Gedanken machen, wohin uns die Jeepspuren wohl führen. Ich stiere durch den Nebel. Aber die Sicht beträgt nur 20 Meter. Noch nicht mal Felsen sind zu sehen... Nur Nebel, Nebel, Nebel, ... Kann es schlimmer kommen, frag ich mich? Und schon teilen sich die Jeepspuren. Eine nach links, eine nach rechts, eine geradeaus. Und jetzt? skogar Eine schnelle Entscheidung: den deutlichsten, und die gehen geradeaus. Eine weitere halbe Stunde später wird mir klar, dass wir heute möglicherweise keine Chance haben werden, den Weg nach Thorsmörk zu finden. Schlafsack haben wir dabei, aber was, wenn die Schutzhütte abgeschlossen ist? Schließlich ist die Wandersaison eigentlich noch nicht eröffnet. In Gedanken sehe ich mich eingeschneit unter einem Treppenabsatz der Hütte sitzen, zusammen gekauert in einen Schlafsack... Die Gedanken schweifen ab, plötzlich ist fast alles egal. Nur noch der nächste Schritt zählt. Und der ist auch nicht mehr so wichtig. Es geht einfach weiter. Automatisch. Knie? Was ist das. Es gibt nur noch Schnee, meine Schuhe, Schnee. Ziska ist etwas lebhafter, aber auch ihre Motivation sinkt rapide.

schneehuhnGeschafft???

Immerhin, wir haben ein paar Sticks gefunden und sind einigermaßen zuversichtlich, auf dem richtigen Weg zu sein. Während sich meine Gedanken in Endzeitszenarien verlieren und ich weiter wie hypnotisiert durch den Schnee stampfe nähern wir uns wieder mal einem Schatten. Die Hoffnung, dass es sich um die Hütte handeln könnte, hab ich nach wiederholten Enttäuschungen schließlich aufgegeben. Auch diesmal nicht. Plötzlich sehe ich ein Zeichen des Himmels. Man hat uns Engel gesandt. Gut, sie sehen aus wie Schneehühner, aber wir haben seit 5 Stunden niemanden mehr gesehen und laufen seit 2 Stunden durch den tiefen Schnee: Warum sollte es hier Schneehühner geben? skogarskogarEs muss ein Zeichen sein! die Lebensgeister erwachen, die hypnotische Phase wird abgeschüttelt und ich komme auf die verrückte Idee, Photos von Schneehühnern zu machen. Dabei lassen sich Engel doch nicht auf Celluloid bannen... Langsam gehe ich näher und während ich mich an die Hühner heranpirsche taucht ein merkwürdig rechteckiger Felsschatten im Nebel auf! So eckig wie eine Schutzhütte! Es war ein Zeichen! Und es ist die Hütte! Wir haben es geschafft. Ich habe herzklopfen, als ich den Türgriff herunter drücke. Es ist offen! Die Nothütte ist dreckig und alt, keine Heizung und kein Wasser. Aber eine Gasflasche. Wir können uns wärmen, etwas zu essen kochen und unsere Sachen trocknen. Es dauert kaum 20 Minuten und nichts erinnert mehr an die Stimmung davor. Und das Betrachten der Digicam zeigt eindeutig Schneehühner! Engel, so ein Schwachsinn. Wo sollten Schneehühner denn sonst leben als im Schnee? Und um letzte Zweifel zu beseitigen, klingelt plötzlich Ziskas Handy! "Kommst Du mit beachen?" "Äh nee Du, is grad ungünstig, kämpfe auf nem isländischen Gletscher ums überleben..." "Okay, dann ein anderes mal..." - Zivilisation kann manchmal ganz schön merkwürdig sein...

Nun sitzen wir also hier und sind satt und erholt. Aber was nun? Wir können unseren Spuren zurück folgen oder auf besseres Wetter warten. Im Moment haben wir nämlich überhaupt keine Ahnung, wo der Weg weiter geht. Nur Nebel ist zu sehen. Sicht deutlich unter 20 Meter, schätze ich. Nach einigem hin und her überlegen wir uns, bis 18:00 auf besseres Wetter zu warten. Dann hätten wir noch genug Zeit, bis nach Thorsmörk zu kommen, denn es ist bis 1 Uhr hell. Als sich bis 18:00 nichts wesentlich geändert hat gehen wir einfach schlafen. Um 22 Uhr werde ich wach, weil ich Stimmen höre. Ich springe auf und laufe nach draußen. Eine Gruppe Wanderer mit einem Guide, der sich auch im Nebel zurecht findet macht kurz Rast um danach zu einer weiteren Hütte zu laufen die 2 km entfernt ist. Wir sprechen uns ein bischen ab und ich bekomme eine vage Wegbeschreibung. Dann geh ich wieder schlafen.



Sa, 16.05.05


huettenzauberAuf dem Weg durch Mittelerde - Der Weg ist das Ziel!

Um 3 Uhr stehen wir auf, sind ausgeschlafen und die Sonne ist aufgegangen. Das Wetter: bewölkt aber klare Sicht bis 2 Km! Alles in Butter und wir können die nächste Hütte von hier aus erspähen. Nachdem wir mühsam ein bischen Eis von draußen besorgt haben, kochen wir uns damit einen Tee, packen unsere Sachen und machen uns abmarschbereit. Beim Eintrag ins Gästebuch zögere ich ein bisschen. Nach den Erfahrungen von Gestern kommt mir der seltsame Gedanke, dass dies vielleicht die letzten Zeilen sind, die man von uns lesen könnte. Der letzte Todesfall hier hat angeblich während des Telefonats mit seiner Freundin aufgegeben. Und Aufgeben führt zum Erfrierungstod, soweit ich das mitbekommen habe.
Im Nachhinein würde mich schon interessieren, was ich ins Gästebuch geschrieben habe - ich weiß es nicht mehr.

Der Weg ist zunächst einfach und wir folgen nur den Fußspuren der Engländer, die gestern noch zur zweiten Hütte gelaufen sind. Bei guter Sicht ist diese auch bald zuerkennen und nach einer guten halben Stunde sind wir schon da. Natürlich ist um 4 Uhr morgens dort noch keiner wach und wir hinterlassen einige Fußspuren, als wir die Hütte mehrmals umkreisen. Die Wegmarkierung ist nicht zu sehen und die Beschreibung des Guides auch sehr zweideutig. Schließlich beschließen wir zurück zu gehen und den Weg von der ersten Hütte aus genau zu verfolgen. Dort hatten wir heute morgen ein paar Sticks erspäht.

NebelbergeMittelerde I: Über die Nebelberge

Ein letzter Weg auf den angrenzenden Hügel erspart uns jedoch diesen Umweg, denn wir können plötzlich den Wegweiser zur Hütte in einiger Entfernung erkennen. Erst einmal diesen Wegweiser gefunden tauchen auch weitere Sticks auf, auch in unserer unmittelbaren Umgebung. Mit Schneeblindheit geschlagen, kann ich nur sagen. Frohen Mutes gehen wir zunächst zum Wegkreuz und dann die Sticks entlang. Man kann jetzt sogar 2-3 weiter sehen als bis zum nächsten. Alles scheint gut zu gehen und wir freuen uns auf einen Abstieg. Natürlich falsch gedacht. Zunächst einmal kann von Abstieg keine Rede sein. Es geht immer wieder noch weiter bergauf, obwohl die Hütte eigentlich fast der höchste Punkt der Wanderung sein sollte. Naja, das kriegen wir jetzt auch noch hin. Plötzlich - einmal kurz nicht aufgepasst- Nebel! Ich kann nur noch 2 Sticks sehen, nur noch einen, keinen mehr,… verdammt ich kann… doch, meine Schuhe sehe ich die ganze Zeit. Mist verdammter, wieder urplötzlich in der dicksten Suppe gelandet. Mit Hilfe von Kompass und ein bisschen Gespür tasten wir uns ein paar hundert Meter weiter. Doch dann laufen wir ins Leere.

NebelbergeNach 10 Minuten Weg kein Stick in Sicht. Dafür kommt Sturm auf. Kann es schlimmer kommen? Blöde Frage! Und es fing an zu schneien. Man steht irgendwo auf dem Berg im dicksten Nebel, keine Anhaltspunkte für die Orientierung mehr und der Schnee fängt an, einen zu hypnotisieren - ein komisches Gefühl. Als Ziska plötzlich abbiegt und kommentarlos im Nebel verschwindet bekomme ich leichte Panik. Ein bisschen Brüllerei und wir finden wieder zusammen. Widerwillig bleibt sie in Sichtweite. Wir versuchen eine halbe Stunde fächerartig die Gegend vor uns zu erkunden und nach ein paar Minuten jeweils unseren Spuren zum letzten Stick zurück zu folgen.
Ohne Erfolg. Schließlich geben wir auf: Die Alternative, hier völlig verloren zu gehen und zu erfrieren ist die schlechteste und so lange wir noch einigermaßen bei Sinnen sind, sollten wir zur Hütte zurückgehen.
Doch eine letzte Möglichkeit wollen wir noch austesten: Wenn es am letzten Stick irgendwo Fußspuren gab, dann könnten wir von denen doch die grobe Richtung ablesen. Tatsächlich gibt es Fußspuren. Eigentlich sind es nur Schatten. Vielleicht ein paar Wochen alt und schon längst zugeschneit. Aber der Schnee sieht manchmal etwas anders aus an den Stellen, wo jmd. hingetreten ist. Frischer, lockerer, einen zarten Hauch dunkler. Oder ist das alles nur Einbildung? Mit dieser Methode finden wir auf jeden Fall den nächsten Stick. Wir sind begeistert und kämpfen und weiter vor. Stick für Stick pirschen wir uns vor und nach einiger Zeit habe ich das Gefühl, ich könnte an Hand der Beschaffenheit des Schnees erkennen, das hier letzten Sommer ein Schaf hingepinkelt hat. Ich werde etwas kirre beim Schnee schauen und der Nebel tut sein übriges. Auch bei Ziska: " Du Ralph, sollen wir mal dort auf den Hügel gehen? Vielleicht sieht man was." "Welchen Hügel?" "Du siehst keinen Hügel?" "Nein!" "Sicher nicht?" "Da ist kein Hügel!" "Scheiße!"

skogafosswanderung10
Manchmal folgen wir auch irgendwelchen Bruchkanten im Fels. Aber wir merken es immer, wenn kein Stick mehr kommt. "Wenn wir mehr als 20 Minuten suchen müssen, laufen wir zurück!" ist unser Leitsatz. Ein paar mal sind wir dicht dran. Und nach ein paar Stunden (was ist Zeit?) sind wir fertig und genervt: Hört das niemals mehr auf? Dann endlich führt uns der Weg steil bergab. Geschafft? Wir können jedenfalls wieder mehrere Sticks sehen! Dann kommen wir an die Stelle, die man nur mit Hilfe von Ketten meistern kann. Begeistert und etwas überschwänglich vor Freude springen wir blind in den Schnee und hüpfen die Schlucht hinunter.

skogafossMittelerde II: Die Schatten von Mordor

Hier müssen wir nur noch dem Verlauf der Schlucht folgen. Etwas unsicher, aber eigentlich kann jetzt nix mehr passieren. Und auch der Nebel wird lichter. Wie die Schatten von Mordor zeigen sich die Felsen in nächster Umgebung. Am Ende des Abhangs wartet ein Fluss auf uns, der die komplette Breite der Schlucht einnimmt. Mist, kriegen wir jetzt noch nasse Füße? Wir klettern ca. 50 Meter an der Felswand entlang und dann können wir endlich neben dem Fluss entlang laufen.

skogafossIm grünen Tal

Noch über den nächsten Hügel und plötzlich stehen wir in einem grünen Tal: Gigantisch! Geschafft! Überlebt! Wir sind die Größten! War ja auch alles easy, hmmm… Naja, die Freude ist jedenfalls groß, denn die Aussichten sind toll, wir sind definitiv unter den Wolken und werden es wohl auch bleiben und können daher die nächsten Kilometer richtig genießen… dachte ich. Aber ich habe natürlich mein Knie vergessen. Jeder Schritt schmerzt und ich muss mich leider die nächsten 10 Kilometer ein bisschen ins Tal quälen. Aber die Ausblicke entschädigen!

skogafoss
Wir folgen dem Rand der Schlucht, werden immer wieder von Aussichtspunkten aufgehalten und steigen so langsam immer weiter auf. Nein, eigentlich wird die Schlucht immer tiefer und tiefer und wir bleiben auf einer Höhe. Eigentlich sollten wir ein bisschen besser auf unsere Tritte achten, denn links von uns geht es teilweise sofort steil bergab - der Aufprall wäre dann so nach 200 Metern, ich glaube sogar noch später… Ein bisschen K.O., jeder Schritt schmerzt und ich stolpere so dahin. Mann, ein bisschen konzentrieren tut echt Not, hier! Aber für diese Aussichten nimmt man das natürlich alles gerne in Kauf! Wir durchqueren einige Seitenarme der Schlucht, müssen ab und zu ein bisschen klettern und können nach einiger Zeit in das Tal von Thorsmörk schauen.

skogafossMittelerde III: Das Auenland

Nun ist das Ziel ausgemacht und es läuft sich immer leichter, obwohl sich die Strecke zieht, wie man so schön sagt. Aber letztendlich kommen wir zu einem Abstieg in den Birkenwald von Thorsmörk, schlagen uns ein wenig durch die Büsche (isländischer Wald, halt…) und landen im Auenland. Jetzt fehlen nur noch die Hobbits und wir wären sicher, dass es uns nach Mittelerde verschlagen hat. Dann kommen auch schon die idyllisch gelegenen Hütten von Basar in Thorsmörk ins Blickfeld und wir spazieren noch ein bisschen am Flussufer entlang bis wir uns endlich auf eine Bank setzten können: Angekommen!

skogafoss
Puhhh, alles in allem sind wir doch ziemlich kaputt, aber die Lebensgeister kommen schnell wieder!
Da wir heute Morgen entsprechend früh losgegangen sind, haben wir erst Mittag, also noch viel Zeit zum Rasten.
Nachdem wir uns unserer Wanderschuhe entledigt erledigt haben verschnaufen wir ein bisschen und dann kommt eigentlich auch schon der kleine Hunger! Wir haben unsere Wanderration ja schon Gestern gegessen, als wir unvorhergesehener Weise in der Schutzhütte übernachten mussten. Die Frage nach der Möglichkeit, hier irgendwo etwas zu kaufen wird von den anwesenden Personen verneint. Nun gut, es sieht also nach Brot und Wasser aus obwohl ich jetzt tatsächlich gerne isländische Preise für eine vernünftige Mahlzeit zahlen würde. Immerhin hat man jetzt mitbekommen, dass wir auf der Suche nach leckerer Nahrung sind und die ersten Angebote lassen nicht lang auf sich warten: 1 Stunde später ist das Feuer geschürt, das Grillfleisch brutzelt, der Salat ist angemacht, die Fanta ausgeschenkt und die Kartoffeln aufgewärmt… Na wer sagts denn, Hilfe in der Not steht in Island halt ganz oben auf der Liste. Nach dem Essen fragen wir unsere Wohltäterin nach einer Mitnahmemöglichkeit aus Thorsmörk raus und 2 geruhsame Stunden später (von denen eine mit warten und immer wiederkehrenden Aufschüben verbracht wird - südländische Geruhsamkeit im hohen Norden) sitzen wir in einem fetten Jeep und düsen über die "Straße" Richtung Seljaland. Die Fahrweise ist, na ja, sagen wir mal: ungewohnt. Wir führen einen Konvoi von ein paar Jeeps an, bzw. fahren diesem davon, kriegen einige Tipps und Geschichten zu hören und für uns wird ein Touriumweg gefahren - mit Folgen…

skogafoss
Wir fahren einen kleinen Schlenker damit wir am Gletschersee vorbei kommen und halten dort kurz. Die Gletscherzunge lädt zum Fotshooting ein, der Rest des Konvois hat uns auch wieder eingeholt und die Reise kann weiter gehen. Ans Steuer, Gang rein knallen, Gas geben und los. Leider hatte unsere Fahrerin vergessen, dass sie vor einem Felsen geparkt hatte, ist über eben diesen drüber gesetzt und mit der Achse aufgesetzt. Nix geht mehr. Aber es dauert nur ein paar Sekunden bis ein dutzend fleißiger Helferlein mit ebenso vielen Lösungsvorschlägen den Jeep wieder flott machen wollen. Am Ende wird er hochgebockt, in diesem Zustand angefahren und landet schließlich in Freiheit - "If you want adventures, we will deliver it!"
Dann geht es weiter, wir fahren in den undurchsichtigen Gletschersee…, halt, wir haben doch ein Auto und kein Boot! Kurz bevor ich aus dem Fenster klettern will machen wir einen Schlenker und sind durch den Fluss durch - sie kannte die Strecke wohl genau - und düsen nach Seljaland. Noch ein kurzer Blick auf den schönen Seljalandfoss, ein ganz herzliches Dankeschön und wir laufen, bzw. trampen auf der 1 nach Skogar. Wir gehen fast eine Stunde, bis ein alter Mercedes anhält und uns bis kurz vor Skogar mitnimmt. Die beiden Insassen sind Studenten und wollen sich eine ganz merkwürdige Inszenierung in einem herunter gekommenen Haus anschauen. Es ist Kulturfestival und für jede Art von Kultur fahren Isländer schon mal gerne 100 Km. Wir sind jedenfalls dankbar und kommen gut in Skogar an! Noch ein Blick auf den Wasserfall und schon geht die Reise weiter. Wir fahren noch bis nach Vik, wo wir im Gasthaus Lundi Unterkunft finden.

Samstag, Mai 14, 2005

Kurztripp - Etappe1: Reykjanes

islandpferdeVon Reykjanes zu den Islandpferden vor dem Eyjafjallajökull...


Ziska vom Flughafen Keflavik abgeholt und die Gelegenheit genutzt, sich Reykjanes, die Halbinsel im Südwesten, an deren Ende der internationale Flughafen von Reykjavik liegt, anzuschauen. Tatsächlich hat Reykjanes noch einiges mehr zu bieten als die Blaue Lagune. Da wären zum Beispiel die Brücke von der Amerikanischen Erdplatte zur Eurasischen. Oder das geothermische Gebiet von Krisuvik sowie die Vogelfelsen von Valanukur, die Felsnadel Karl (=Kerl, also Mann oder so). Übrigens starben auf der Insel Eldey, die man bei guter Sicht 21 Km vor der Küste erspäht, die letzten beiden Riesenalke - Gott sei ihrer Seele gnädig - der Welt.
Nun ja, nachdem wir die Standardsehenswürdigkeiten von Reykjanes bei unglaublich hellem, diesigem Wetter abgeklappert haben, verlassen wir das Lavafeld und fahren an der Ölfulsá vorbei Richtung Eyrarbakki. Ölfulsá hat durchaus etwas sehenswertes, und Eyrarbakki gilt als eines der schönsten Städtchen der Insel - mit den ältesten wasweissichnicht-Häusern. Nun Stadt, schöne Stadt, alte Häuser heißt auf Island wirklich nicht viel und so ist das ganz nette Dörfchen auch nach 20 Minuten erledigt. Ich denke, die Isländer dürsten nach eigener Geschichte und benennen daher jedes Haus, was in irgendeiner Form etwas besonderes sein könnte, mit geschichtsträchtigen Namen und stellen es als historisch sehenswerten Ort dar: Für Leute, die beim Garten umgraben in der Römerzeit landen eine etwas befremdliche Handhabe... Nächste Station ist Seljandafoss, der Wasserfall, hinter dem man her laufen kann. Das Wetter ist toll und es gibt mal wieder wunderbare Ausblicke auf Gletscher und Natur pur. Am Ende des Abends ist Quartiersuche angesagt. Das erste Quartier ist nur für Gruppen, das zweite ist noch nicht fertig Aber mit Hilfe der Islaänder, die sich ja alle untereinander kennen ist ein Gasthaus kurz vor Skogar schnell ausgemacht. Leider gibt es keine Info über den Preis, da das Zimmer noch nicht fertig ist (noch keine Touris im Mai) und deshalb erst noch bei den Eltern nachgefragt werden muss. Hmm, nach anfänglichem zögern nehmen wir den Vorschlag an und quartieren uns erst mal ein. Es ist noch ein bischen staubig, aber sonst sehr nett. Der Preis ist, wie sich später herausstellt, unschlagbar günstig. Es ziemt sich wohl nicht, für ein ungeputztes Zimmer Geld zu nehmen: Wir nächtigen umsonst. Von dieser speziellen Eigenart der Isländer, niemanden übers Ohr zu hauen bin ich immer wieder begeistert!

Montag, Mai 02, 2005

Staatsempfang

Heute war der Präsident zu Besuch! Sein Monstercadillac mit Chauffeur und Islandflagge auf dem Dach hätte uns fast umgefahren, wir erstarrten in Ehrfurcht, als er dann neben uns hielt als wir gerade unser Haus betreten wollten. Klar! Ehrenbürgerschaft für außerordentliche Dienste am Vaterland Island!!!!! Nur wer wird zuerst geehrt, Sven oder ich?
Hmmm, wahrscheinlich wollte er diesem Konflikt aus dem Weg gehen und ist an unserer Haustür vorbei ins Nachbarhaus gestiefelt. Da wohnt angeblich seine Tochter, aber wer glaubt das schon???

Sonntag, April 24, 2005

Plötzlich ist es hell!

Bin am Samstag morgen voll erschrocken um halb 5 aus der Kneipe gestolpert und nach Hause geeilt, weil ich gesehen habe, dass es draußen hell ist…
Ich weiß nicht wie es hier in der Woche ist, aber am Wochenende gibt es die Kölner "stolper aus der Kneipe, und die Vögel zwitschern schon, während die Stadt noch schläft"-Situation nicht. Wenn die letzten grölenden Partygäste die Straßen verlassen haben, ist der Tag schon nicht mehr ganz frisch.

Samstag, April 23, 2005

Neulich in der Vinbud im Kringlan...

Gaffel

Und daneben stand sogar noch eine 5 l-Dose von Gaffel...Alles wird gut!!!



Mir ist dabei auch aufgefallen, dass man - wenn man sich ein bischen beeilt - in ca 30 Sekunden das komplette Weinangebot von Reykjavik, wahrscheinlich sogar ganz Island, begutachten kann. Außerhalb der Vinbud gibbet ja nix!

Freitag, April 22, 2005

Typisch isländisch...

Wieder viel gearbeitet, dafür gabs zur Abwechslung mal Sushi zum Abendessen in der Bank. Außerdem konnten wir denn Blick auf die Abiturienten werfen, die -mit Bussen angekarrt - in einheitlichem Kostüm (klassenweise wird ein geheimes Kostüm genäht - sieht aus wie im Rosenmontagszug) In die Stadt ziehen um sich zu besaufen. Das typisch isländische daran ist, dass das ganze vor (!) den letzten Prüfungen stattfindet. Das letzte Besäufnis vor dem Lernexil sozusagen... War abends noch im Cafe Barrin und hab dort einen Isländer kennen gelernt, der mich zugequatscht hat und mir dabei immer den Finger ins Ohr stecken wollte, weil's zu laut war. Die spinnen die ...
Um halb 5 wars schon ziemlich hell und wenn es keine Wolken gehabt hätte wahrscheinlich halb 4 oder so.
Heute Abend werde ich mich mit Jon Oli treffen, wenn er nicht noch einen Platz auf dem Schirilehrgang in Bulgarien bekommen hat. Mein Gott was sind wir doch provinziell in Kölle!

Donnerstag, April 21, 2005

Velkom aftyr - willkommen zurück

Nach anstrengender Schlussphase des ersten Teilprojekts und danach einer Woche in Köln bin ich jetzt wieder in Island.
Nachdem in Köln offenbar der Frühling ausgebrochen ist, haben die Isländer gestern den Sommer eröffnet. "First day of Summer" ist ein offizieller Feiertag. Da ich irgendwie noch platt war und arbeiten wollte habe ich die offiziellen Feierlichkeiten verpasst... Aber auch so sieht man den "Sommer" in Reykjavik: Die Menschen werden aktiver, die Helligkeit nervt beim Schlafen und die Kleidung ist fast schon sommerlich, obwohl es nur 10 Grad warm ist.

Samstag, April 02, 2005

Annual Dinner der Kaupthing Bank

Das bedeutet, obwohl die Party schon um 18:30 starten soll, natürlich vorglühen.
Dazu hat Asa eingeladen. Eigentlich nicht ganz richtig. Wir feiern zwar bei Asa, aber die Bank hat die Getränke und die Snacks gestellt. So ist das üblich, denn Vorglühen hat nun mal Tradition. Da die Getränke zum Dinner auch umsonst sind, macht es nicht so richtig Sinn (Vorglühen bedeutet Geld sparen, indem man vor der Party möglichst viel Alkohol zu sich nimmt und auf der Party nur noch ein Bier kauft, an dem man sich dann bis 6 Uhr morgens fest hält), aber Tradition ist halt Tradition.
Auf dem Fest in Egilshöll sind ca 1500 Leute, es gibt Meeresfrüchtegratin, Rentiersteak und Lammbraten und zum Nachtisch Cookies mit Eis.
Die Sportarena in der das ganze statt findet (wahrscheinlich die grösste Halle von Island) ist sehr nett hergerichtet und auf der Bühne gibt es Vorprogramm, auf Leinwänden läuft Comedy. Comedy heißt, das 3 Freaks aus Island erst mal anfangen damit, das sie vor einen Geldautomaten der Konkurrenz pinkeln und dann die Zentrale der Kaupthing Bank stürmen. Dort schaffen sie es tatsächlich, einen der Chefs dazu zu bringen, so eine Art Dosenstechen zu versuchen, was natürlich in einer Sauerei endet, und den anderen Chef bringen sie dazu, sich die Augen verbinden zu lassen und durch Ertasten die nackten Hintern der 3 Freaks ihrem Besitzer zuzuordnen. Würde ich gerne auch mal in einer deutschen Bank sehen!!!
Um 2 Uhr sind die ersten Busse in die Stadt bestellt...
Und am Sonntag wird gearbeitet, zumindest in der Matrix!

Sonntag, März 20, 2005

Der "typische" Deutsche...

Basel II kommt. Zunächst erst mal in Form eines Workshops mit Michael Daniel und Tobias. Zum Vorglühen war ich noch dabei, aber dann hab ich dem Schicksal seinen Lauf gelassen. Gerüchte machen die Runde, dass das Ende des (gescheiterten !) Versuchs, Reykjavik trocken zu trinken eingeläutet wurde, als es einen Komapatienten zu beklagen gab. Ein weiteres unbestätigtes Gerücht erwähnt den Zugriff der örtlichen Obrigkeit, die ein nicht namentlich genanntes Subjekt mit Frequent Flyer Pass von Icelandair beim Versuch, ein schnuckeliges kleines Haus im Vesturgata im freeclimbing-Stil zu erklimmen, erwischt hat und nach kurzer Diskussion in fließendem Isländisch (begünstigt durch einen leicht gestiegenen Alkoholpegel) dieses wirklich nicht namentlich erwähnte Subjekt wieder auf freien Fuß setzen musste. Alles Gerüchte, sag ich nur.

Samstag, März 19, 2005

Galadinner: Und der Preis geht an....

.... Subaru Takanaka!Unser kleiner (1,94 m) Japaner hat mächtig abgeräumt auf dem Gala-Dinner des isländischen Volleyballverbandes! Die meisten Punkte insgesamt, die meisten Aufschlagpunkte, der beste Nachwuchsspieler. 3 Pokale, das wird ihm in Japan helfen, denke ich. Das Buffet wurde abgeräumt und die Party "was about to start", dann kam nochmals der Auftritt von Subaru: In Frack und Fliege, mit Lackschuhen der Größe 45, die über Füße der Größe 39 gestülpt waren stapfte er zum Rednerpult. Eine Dankesrede. Totenstille, 120 Augenpaare richten sich auf Subaru...."Tack fyrir!". Eine tolle Rede und die einzigen beiden Worte, die er auf isländisch kann. Insgesamt eine gelungene Party bis dahin, doch dann kam das Grauen... Nein, nicht die Photostory von unseren Spielen, die im Hintergrund ablief, sondern die isländische Version von Singstar!!! Okay, ich kann auch nicht singen. Und isländisch auch nicht. Aber ich tus auch nicht. Und mit dem gequäke hätte man Mäuse töten können... Gottseidank war das auch nach ein paar Minuten vorbei und der Rest der Party war sehr angenehm!
Aber ein heisser Tipp, wirklich - Wenn in Island Singstar aufgebaut wird habt ihr zwei Möglichkeiten:
1. Druckbetankung mit möglichst starkem Alkohol!
2. Rennen, einfach schnell weglaufen

Donnerstag, März 17, 2005

Der "typische" Isländer...

Island hat an Charakteren ja einiges zu bieten. Die komplette Palette und die beiden Enden dieser Palette sind sehr interessant zu beobachten. Der Umgang mit den Menschen, die auch durchaus einer Verfilmung der Comics von Gary Larsson entsprungen sein könnten, find ich genial: So als wären sie gar nicht da oder als wär alles völlig normal. Der Betrunkene, der 5 Minuten vor der Schiebetür des Kaufhauses steht und sich wundert, dass diese nachts um 6 nicht aufgeht, wird ignoriert. Der in Anzug und Krawatte, der Sonntagsnachmittags quer über die vielbefahrenen Straßen läuft und jedem Autofahrer den Stinkefinger zeigt, wird allenfalls mit einem müden Lächeln gewürdigt. Als wäre es das allernormalste der Welt steigt ein alter Mann in den Bus, droht dem Busfahrer mit der Faust und setzt sich - ohne zu bezahlen. Die Oma bohrt mit Handschuhen in der Nase und schmiert die Popel auf den Sitz. Und in der Schlange vor dir steht Jemand, der seit 20 Minuten sein Kleingeld sucht - die anderen gehen einfach vor. Alles voll normale Leute! Ist das in Köln auch so? Muss ich mal drauf achten... Bei den Kindern ist es jedenfalls anders, da wacht in Deutschland stets ein waches Auge, während in Island Kiddies einfach das machen worauf sie Lust haben, nahezu ohne das jmd. reagiert.

Sonntag, März 13, 2005

Brrrr

Das hat man davon, wenn man am Wochenende das Fenster offen lässt. Beim Abflug am Freitag waren is Island noch 8 Grad. Am Sonntag komme ich zurück und das komplette Badezimmer ist eingefroren. Inklusiv Toilettenspülung und Dusche.Also erst mal eine Nacht schön heizen und noch ein bis zwei Decken mehr auflegen zum Schlafen!

Donnerstag, März 10, 2005

Endlich Nordlichter


War eben, noch mal draußen weil mich eine Kollegin angerufen hat, um mir zu sagen, dass die Nordlichter da sind. Geil! Ich bin echt begeistert und konnte sie sogar von meinem Schlafzimmerfenster sehen.

Montag, März 07, 2005

NRRRRRRCHRRRRRRR

Morgens im Büro werde ich mit dem vertrauten NRRRRRRCHRRRRRRR begrüsst...Hab es nicht wirklich vermisst, muss ich sagen. Nein, keine unhöflich Grussformel in unaussprechlichem Slang sondern schlicht und einfach die Tatsache, dass Schnupfenzeit ist. Schnupfenzeit ist unangenehm, aber in Island ist sie ehh... naja, sagen wir es mal so: gewöhnungsbedürftig. Ach, was solls, es traut sich ja sonst keiner zu fragen: "Liebe Isländer und Isländerinnen, die ihr genügend deutsch sprecht um das hier zu verstehen: Ihr seid ein stolzes Volk, weil Eure Urahnen die besten Segler waren, ihr habt die hübschesten Frauen, weil Eure Urahnen auf ihren Raubzügen immer die hübschesten mitgebracht haben! Ihr habt die stärksten Männer, weil ihr Euch immer schon mit der wildesten Natur herumschlagen musstet! Ihr habt kulturell alles mögliche geschafft, Ihr seid in die weite Welt gezogen und überall findet man einen von Euch, obwohl doch eigentlich nur eine Hand voll seid. Eura Sagas sind Weltbekannt und ihr seid heute kulturell und intellektuell auf dem höchsten Level! Aber WARUM IN GOTTES NAMEN WOLLT IHR KEINE TASCHENTÜCHER BENUTZEN??????????????"

Sonntag, März 06, 2005

Nordlichter?

Sonntag abend, Nachtanflug auf Reykjavik und das quasi mitten durch die Nordlichter. Leider sind die Fensterscheiben im Flugzeug ziemlich trübe, so dass es mehr nach bizarren Wolkengebilden aussieht als nach Nordlichtern. Trotzdem interessant und ich verrenke mir den Hals! Aber das ich wirklich Nordlichter gesehen habe, mag ich noch nicht behaupten.

Dienstag, März 01, 2005

Erdbeerkuchen...?

Immer noch Windstille. Aber der Fischgeruch wurde vom Schwefelgeruch abgelöst. Beim Duschen merke ich das schon kaum noch. Aber heute ist es bäääh! Ich hoffe, dass es morgen wieder windet oder nach Erdbeerkuchen riecht oder so. Letzteres ist aber unwahrscheinlich. Hmm, dafür wären 4 Tage Windstille aber genau so ungewöhnlich. Die Hoffnung bleibt also.

Montag, Februar 28, 2005

Windstille...

Windstille heißt auch, dass der Geruch nicht verweht wird. Heute riecht die ganze Stadt schon wieder nach Fisch!!!

Sonntag, Februar 27, 2005

Verliebt in Reykjavik???

Heute wieder Volleyball spielen mit Trottir. 3:1 verloren, aber es ging um nix mehr. Die Playoffs standen schon vorher fest. Die Professionalität des Drumherums bleibt bestehen. Haute waren auch Zuschauer und das Fernsehen da.Danach noch eine Runde durch die Stadt gedreht. So ohne Schnee fällt mir das Chaos der Bauweise irgendwie mehr auf. Vielleicht, weil es durch das Farbchaos unterstrichen wird. Schön ist ja eigentlich was anderes, aber mir gefällts trotzdem. Es hat irgend was... Vielleicht hab ich mich aber auch schon in Reykjavik verliebt. Beschreiben kann man die Stadt eigentlich nicht. Und photographieren wohl auch nicht. Man muss es wohl einfach fühlen.

Samstag, Februar 26, 2005

Reykjavik bei Tag und bei Nacht

Nachdem ich den Vormittag verdöst habe, mache ich mich am Nachmittag auf, um den Leuchtturm von Reykjavik zu erkundenDie südliche Halbinsel beherbergt offensichtlich die besser gestellten Familien. Die Häuser sind zum - großen Teil zumindest - deutlich aufwendiger gestaltet. Das heißt aber nicht, dass hier Ordnung herrscht. Es muss irgendwann mal einen Wettbewerb gegeben haben, bei dem alle Grundschulkinder von Reykjavik ihr Traumhaus malen durften, und die Bewohner von Reykjavik mussten dann diese Bilder in die Tat umsetzen. Da Bjoern gerade eine Ritterbuch gelesen hat, Sven am liebsten Cowboy spielt und Olafs Freund ein Amerikaner ist, der auf der Airbase in Keflavik in der Kaserne wohnt, kann man sich vorstellen, was dabei herausgekommen ist. Und was die Farben angeht, ist sowieso alles erlaubt. Und mit alles meine ich ALLES! Mein Nachbar hat ein grellgrünes Dach, dann mach ich meins doch mal pink... Herrlich!Dabei fühl ich mich ein bischen nach Hohkeppel (ein kleines Dorf östlich von Köln, das von unbeugsamen Galliern bewohnt wird.) versetzt. Hohkeppler aller Länder: Reykjavik ist IN, das heißt Ihr liegt bautechnisch voll im Trend!Neben den Wohnsiedlungen gibt es hier aber noch den wunderschönen Golfplatz, einen netten Strand und die kleine Insel, auf der der Leuchtturm steht und die über eine Felsenbrücke zu erreichen ist. Trotz der ungewöhnlichen Windstille kehre ich nach ein paar Schritten um, denn die Kletterei ist einfach zu rutschig und nicht zu empfehlen.Danach gehts weiter, vorbei an Gestängen, an denen der Fisch zum Trocknen aufgehängt ist, bis zum lokalen Flugplatz von Reykjavik. Hier ist dann auch schon einer der schönsten Strände der Welt! Bei 14 Grad kaltem Wasser im Sommer heißt das, dass hier die Lagune geheizt wird. Es gibt sogar einen HotPot im Wasser. Ich freu mich schon auf Mai, dann wird der Strand eröffnet. Jetzt wird es Abend, ich leg mich noch mal kurz schlafen und stehe dann um 12 auf, um noch mal kurz ins Partyleben einzutauchen. Schnell noch ein Glas Wodka, damit es nicht so teuer wird, und dann gehts los. Jan Olafur schwächelt leider. Aber ich schau mir dafür das Nachtleben einfach mal genauer an. Am besten finde ich den Autokorso. Bis 5 oder 6 fahren ein paar hundert Autos, besetzt mit Jugendlichen unter 21 (?) die noch nicht trinken dürfen durch die Partystraße. Natürlich Schrittempo, denn am Ende ist ne Ampel. Wenn sie es nach einer halben Stunde geschafft haben, stellen sie sich wieder hinten an. Die spinnen, die...

Mittwoch, Februar 23, 2005

Fisch...

War gerade mit Sven bei Championsleague gucken und dabei lecker essen. Fisch zubereiten können sie wirklich, die Isländer. Heute hat die ganze Stadt nach Fisch gerochen, wahrscheinlich weil Windstille war. Eigentlich kein guter Geruch, ich fand es trotzdem irgendwie lustig!

Dienstag, Februar 22, 2005

Glidsky


Auf dem Weg zur Arbeit seh ich Regenbogenfarben am Himmel... Der Blick auf die Bucht von Reykjavik ist eh fast immer fantastisch, aber heute sieht es schon abstrus aus. Schlieren in rot grün blau überziehen einen Teil des Himmels und da neben ist ein Loch in der Wolkendecke - ebenfalls von regenbogenfarben umgeben - und gibt den Blick frei auf den türkisfarbenen Morgenhimmel... Sehr schön und irgendwie eigenartig. Erinnert an die Becken der heißen Quellen. Man könnte auch glauben, man schaut direkt auf ein Wurmloch, aber halt, ich bin ja Physiker... Aber Polarlichter waren es auch nicht. Habe ein Photo gemacht, aber das war das letzte vom Film, mal sehen ob es was geworden ist.

Freitag, Februar 18, 2005

Trottir

Gestern war mein erstes Spiel für Trottir (2:3 verloren). Sehr interessant. Es gibt eine elektronische Anzeigetafel, 2 Balljungen, sehr professionelle Schiedsrichter (Ich wurde erst mal auf die Bank verwiesen, denn Auswechselspieler dürfen nicht stehen...) und eine Person, die Statistik führt. Irgendwo im Isländischen Netz steht jetzt also, dass ich 2 Asse geschlagen und 3 Blockpunkte gemacht habe. Wenns die Seiten denn auch regelmäßige Updates erfahren würden. Ach ja, man hatte Angst, dass ich nicht mitspielen darf, weil meine rote Hose nicht die richtige Farbe hatte. War aber kein Problem. Die rot weißen Ringelsocken wären auch nicht unbedingt nötig gewesen. Zum nächsten Spiel nehm ich mir auf jeden Fall ne Pappnase mit. Ansonsten war das Spiel sehr lustig. Die Jungs wollten unbedingt wissen, was ich denn da so auf dem Feld rumbrülle, wenn ich einen Punkt machen will. Also alles in allem eine andere Welt. Ich glaube sie sind ein Stück besser als KT, von ihren individuellen Fähigkeiten, aber wir würden trotzdem gewinnen, weil einfach mehr drumrum abgeht. Grad gabs noch einen tollen Flug über die Gletscher von Island nach Reykjavik. Toller Ausblick. Im Flieger auch - Rückreise einer Konferenz zur Thema "Schönheitspflege und Make Up" oder so. 60 Topgestylte Schicksen, die 10 Minuten vor der Landung erst mal ihr Schminkköfferchen rausholten. Zu der Gruppe gehörten auch 5 Männer - ein Traumjob, wie mein Nachbar meinte. Na ich weiß nicht.

Montag, Februar 14, 2005

Reykjavik: Nachtleben und so

Das Wochenende ist vorbei gezogen. Tagsüber hab ich ausgespannt und abends hat Jan Olafur in die Geheimnisse des Reykjaviker Nachtlebens eingeweiht. Wir haben uns um 22:30 verabredet, bis 24:00 eine halbe Flasche Wodka und ein bischen Rum geleert, den Aufbruch dann doch immer weiter verzögert und den Rest vom Rum dann um 1 mit auf den Weg genommen. Bis morgens hatten wir ca 15 Lokalitäten durch. Fast alle gut und alle möglichen Stilrichtungen vertreten! Allerdings waren die Eindrücke von Freitag und Samstag nicht identisch, könnte daher auch nicht wirklich Empfehlungen aussprechen ausser der, dass ein guter Guide sehr wertvoll ist. Jan Olafur war prima! Um 1 waren wirklich noch die meisten Pubs zu leer. Um 6 hämmerten dann die Isländer an die verschlossenen Türen der Discos und bettelten um Bier.
Ein gewöhnlicher Partyabend, nach meinem Anschein. Die Leute waren sehr unterschiedlich, ähnlich wie in Deutschland gibt es nervige Idioten und echt nette Leute. Tagsüber hab ich mir dann noch den alten Hafen (sehr skurril), den Perlan eine Aussichtsplattform und ein Edelrestaurant über den Wassertanks der Stadt - der höchste Punkt von Reykjavik mit gigantischem Blick!) und die Hilgramskirche (Das Wahrzeichen der Stadt - ganz nett) angeschaut.

Freitag, Februar 11, 2005

Karneval in Island???

Nachdem der Donnerstag vorbei geflogen ist, geht es jetzt ins Wochenende. Immer noch platt vom Karneval. Also erst mal gemütlich!
Immerhin, weil ich mindestens 150 Kg Kamelle, die ich auf dem Rosenmontagszug dem Nobbischatzi weggeschnappt habe bis ins Büro geschleppt habe (als Ersatz für einen Geburtstagskuchen) konnte die Aktion "Infizierung der Isländer mit dem Virus Karnevalus" beginnen. Ob ich die Höhner nächstes Jahr überredet kriege? Ich werd Deine Vorschläge zur gegebenen Zeit aufgreifen, lieber Vater!

Mittwoch, Februar 09, 2005

Am Aschermittwoch...

Nach ein paar Tagen Karneval in Kölle geht es diesmal über Düsseldorf und Kopenhagen nach Reykjavik. Kopenhagen ist angenehmer als London, aber kürzer dauert es leider nicht. Überraschung bei der Landung: 20 cm Schnee! Und dann auch noch den ersten Menschen in Island getroffen, der schlechter Englisch spricht, als ich!

Freitag, Februar 04, 2005

Panoramaflug

Rückflug über London und Düsseldorf. Mal sehen, ob eine Stunde reicht, um in London umzusteigen.
WOW, wir fliegen in den Sonnenaufgang, unter uns die Eiswüste von Island, die schnell in schneebedeckte Gipfel übergeht und am Horizont mit den vereinzelten Wolken verschwimmt. Und im Hintergrund geht die Sonne auf.
Für alle Islandbesucher aus Deutschland ein Tipp: Hinflug - rechte Seite Fensterplatz, Rückflug - linke Seite Fensterplatz

Donnerstag, Februar 03, 2005

Denn wenn et Trömmelche jeht...

Mist, als ich Bus zur Arbeit sitze merke ich , dass ich die Pappnase vergessen habe. Vielleicht besser so...
Um 11:11 schunkel ich auf jeden Fall ein bischen mit, Webradio sei Dank!
Abends geh ich noch mal die Valdimarssons besuchen. Schon lange keinen Volleyball mehr in der Hand gehabt und jetzt ziemlichen Bewegungsdrang. Da kommt Innebundy, also so eine Art Hallenhockey, zum Aufwärmen gerade richtig. Kenn ich noch aus Schweden, macht unheimlich Spass und ist sauanstrengend.

Mittwoch, Februar 02, 2005

Heute gibbet Fisch!

Nachdem das Cordon Bleu heute Mittag eher dürftig war, kochen wir abends Fisch chinesisch. Reis kommt hier sonst nur selten auf den Tisch... Wenn man günstig einkauft, also vor allem auf Hühnchen (30 Euro/Kg) oder ähnliches verzichtet kommt man eigentlich recht billig weg. Dazu importierter Wein aus Deutschland und ein Essen für 4 Personen ist für 20 Euro zu haben.

Dienstag, Februar 01, 2005

Kinder in Island

Olaf macht heute den Koch! Es gibt Lammrücken mit Pilzfarce - Olaf ist als Koch engagiert (und Sven als Smutje...). Zu Besuch kommen noch Sylvia und Florian (?) samt Kleinkind und geben Einblicke ins isländische Leben. Sie leben seit 3 Jahren in Island, Florian ist aber Deutscher. Der Spruch, dass sie ihr Kind nicht immer draußen schlafen lassen sollen, war eigentlich als Scherz gemeint. Aber als die kleine müde wird, wird sie eingepackt, in den Kinderwagen gesteckt und vor die Tür geschoben. Sehr praktisch, da hilft dann auch kein Schreien. Tatsächlich sieht man in Reykjavik des öfteren verlassene Kinderwagen auf der Straße stehen. Die Eltern sind dann drinnen, beim Schoppen, Frisör oder sonstwas. Wenn man ein Weinen hört, einfach ans Fenster klopfen und Bescheid sagen. Auch der sonstige Umgang mit Kleinkindern ist anscheinend anders als in Deutschland. Was die kleine alles mit dem Messer veranstaltet hat, wäre in Deutschland wohl nie durchgegangen. Aber die Isländer scheinen einfach weniger Panik zu schieben. Sylvia erzählte auch, dass in ihrer Jugend "spielen gehen" hieß, dass die Eltern erwarten, dass sie irgendwann wiederkommt. Spätestens wenn sie Hunger hat und nix bei Freunden bekommt. Sorgen machen sich die Eltern auf jeden Fall erst mal nicht.