Mittwoch, Juli 19, 2006

Die Sonne geht wieder unter - Hier der Beweis

23:05 - Die Sonne steht tief am Horizont...


... und taucht den Snaefellsjökull in oranges Licht.


23:07 - Farbschauspiele am Himmel


23:09 - Die Sonne berührt den Horizont, fehlt nur noch ein passender Vordergrund...


23:10 - Unser Bitten wird erhört


23:13 - Nur noch wenige Minuten: Der Himmel wird rot...


23:14 - Der Himmel brennt kurz vor Sonnenuntergang, aber...


... wir müssen unseren exklusiven Aussichtspunkt verlassen, denn die Flut droht uns den Rückweg abzuschneiden!


23:19 Die Farbe lila, jetzt wirds kitschig


23:24 Was tut man nicht alles für einen schönen sunsetpoint!


23:26 Die Sonne ist weg, aber die Farben sind immer noch grossartig!!!


23:42 Per Definition ist es jetzt wohl dunkel,...


23:50 ...und der Tag verabschiedet sich in gelb!

How To: Automiete

Die WM ist vorbei, der Kater hat sich gelegt, die Tippspiele abgerechnet, die Fahenen hängen zwar noch, aber es ist wieder Normalität eingekehrt.

Zeit, mal wieder sinnvolle Sachen zu bloggen. Also jetzt mal ein echtes How To.
Eigentlich ist eine Automiete eine einfache Sache. Wenn diese einfache Sache aber entsprechend teuer wird, sucht man nach Wegen, Geld zu sparen. Dabei muss man unbedingt eine Kosten - Nutzen Rechnung aufstellen. Geld gegen Nerven!
Für die schmerzfreien Sparer hier meine bisher günstigste Alternative:

Vorbereitung

  • kostenlose (zumindest meistens) Lufthansa Credit Card Gold mit Business Paket bestellen (inklusiv Autoversicherung)
  • sich freuen, weil man weitere 3000 Meilen Begrüssungsgutschrift bekommt
  • Mit Tobias über eine Jeepmiete diskutieren
  • Tobias sämtliche Vermietungen anrufen lassen
  • Bei den zähen Preisverhandlungen übers Telefon still in sich herein lächeln
  • über den Sinn von 250 EUR pro Tag nachdenken...
  • Am Ende sich doch von Hertz abholen lassen
  • Sicherheitshalber Tobias vor der Tür stehen lassen

Bei Hertz selber

  • "Nyherji contract" mindestens 10 mal sagen! Immer wieder leicht anders betonen.
  • sich über den Preis wundern und noch mal Nyherji sagen. Auch mal Applicon erwaehnen und sämtliche Namen von Nyherji Mitarbeitern, die man kennt. Ebenso den salesmanager von Hertz (Eva) erwähnen.
  • den neuen Preis im Kopf überschlagen und für richtig befinden
  • ohne Versicherung buchen
  • geht nicht, denn das ist im Nyherji Vertrag schon drin
  • dann aber ohne jegliche meilen buchen
  • okay
  • Nochmal nach "ohne Versicherung" fragen
  • ja, mit dem Vertrag geht das.
  • Ausdrücklich fragen, was passiert, wenn man ueber 250 KM am Tag fährt.
  • Dann wird automatisch in den unlimited Meilen Tarif gewechselt
  • denken, dass anders herum wohl nicht gewechselt wird, also nie wieder unlimited buchen....
  • sich freuen, dass man die Versicherung gespart hat
  • Darüber nachdenken, was wohl passiert, wenn man über 250 KM am Tag fährt und dann in einen Vertrag wechseln muss, in dem die Versicherung Pflicht ist, obwohl man keine Versicherung abgeschlossen hatte, was heissen wuerde, dass man IM NACHHIINEIN eine Versicherung abschliesst....
  • Aufhören zu denken und sich weiter freuen...
  • Den Wagen nehmen, 200 m zum Strand fahren und sich 3 Stunden im warmen Wasser erholen

Samstag, Juli 01, 2006

Willkommen zur EM 2006

Auf Wiedersehen Brasilien. Wir hätten lieber mit Caipirinha gefeiert, als mit Rotwein…

Auf Wiedersehen England. Wie schade, dass wir diesmal nicht gegen Euch Elfmeter schiessen dürfen. Wenigstens wird jetzt das Bier jetzt bis zum Finale reichen…

Auf Wiedersehen Ukraine, Kompliment an den letzten Unbekannten im Turnier.

Auf Wiedersehen Argentina, seit nicht so Hitzköpfe und akzeptiert doch einfach, dass ihr ausgeschieden seid.

Auf Wiedersehen Spanien, wann werdet ihr wohl endlich mal bei einer WM richtig gut sein?

Auf Wiedersehen Ghana, kompliment an die letzten Afrikaner: Wir sehn uns 2010!

Auf Wiedersehen Schweiz! Was soll ich blos zu diesen Elfern sagen? Aber tolle Defense!

Auf Wiedersehen Australien! Ich hätte es Euch gegönnt: Ihr seid lustige Fans!

Auf Wiedersehen Holland! Ich verkneif mir den Spruch, ihr müsst schon genug leiden, ihr Armen…

Auf Wiedersehen Ecuador! Die erste Mannschaft schonen ist nicht immer clever…

Auf Wiedersehen Mexiko! Ihr ward ganz nah dran!

Auf Wiedersehen Schweden! Es tut mir persönlich leid! Aber der Fußballgott spielt nun mal im deutschen Team!

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Auf geht's Deutschland schiesst ein Toooooooooooooooor!
Italien, wir kommen, ihr dürft schon mal zittern. Ich freue mich schon auf den "Arrividerci Italia" - Song. Der müsste doch jetz schon draussen sein, oder? Bitte unbedingt zuschicken!

Ich will meinen teil dazu beitragen, dass Deutschland gewinnt, deshalb anbei zunächst eine rattenscharfe Analyse des Spiels Italien gegen Australien!Hmmm, wir sollten vorsichtig sein. Aber ich habe noch mehr, denn es gibt Einblicke in das italienische Geheimtraining...

Ich glaub, da kann nix mehr schief gehen, wenn nur nicht der falsche Schiri pfeift...

Don't cry for me Argentina!



Die Fussballbegeisterung hat schon lange das Büro der Bank erreicht. Mitlerweile habenwir auch einen Livestreams und die Besprechungsräume können ebenfalls geblockt werden. Auch wenn es vorrangig die Deutschen sind, die Stimmung machen: spätestens seit dem etwas anderem Tippspiel, bei dem 32 Spieler jeweils den Coach eines Landes spielen, hängen Fahnen überall. Es tut mir jetzt schon leid, dass es bald vorbei ist! Ansonsten ist die Begeisterung nicht ganz so groß wie in Deutschland, aber man hat in diesen Tagen doch ein bischen Narrenfreiheit als deutscher Fan. Es könnte auch daran liegen, dass in Island die Narrenfreiheit ein inoffizielles Grundrecht ist, wer weiss. Zum Viertelfinale gegen Argentinien hatten sich wieder mal ein paar Isländer zum Mitfeiern angekündigt. Und hier zeigt es sich, dass Fussball ein idealer Sport für dieses Land ist: Man verabredet sich zum Spiel, kommt leicht unpünktlich, also isländisch eben, und kann trotzdem noch die ganze Verlängerung gucken... Und dann findet man auch noch einen Haufen Deutsche vor, die mit ihren Nerven völlig am Ende sind. Ich kann nix essen bin berunken und wir liegen eins null hinten...
Das Spiel dauert 90 Minuten und am Ende gewinnt Deutschland! Wir haben bei einer WM noch nie ein Elfmeterschiessen verloren (Argentinien bis jetzt übrigens auch nciht)! Lukas Fussballgott Podolski spielt in unseren Reihen! Bremer Wertarbeit ist auch am Start!

Jajaja, weiss ich alles, bin aber trotzdem völlig fertig. Oder, wie ein Isländer sprach:
Can you please just fucking win this game!

Ja!!!! Poldi Würde sagen: " Wir wollten halt noch zwei Spiele machen, weil datt is ja so geil hier mit den Fans, ja un do mussten mer halt noch ein Tor machen!"
Dat ham se dann ja auch! Oh wie geil war das denn? Und ich weiss jetzt auch, was wir wirklich besser können als die Schweizer...
Don't cry for me, Argentina! Und wenn ihr nicht verlieren könnt, dann bleibt doch das nächste mal zu Hause!

Ach ja, ich muss noch schildern, wie es auf der Laugarvegur aussah, nachdem Deutschland gewonnen hatte... Schaut euch dies an!!!

Freitag, Juni 30, 2006

Auf Wiedersehn Schweden

Wie gesagt, die WM hat mich in den Bann gezogen.
Das erste Spiel in Island mit ein paar gleichgesinnten, dann in Hamburg auf dem Fanfest. Hamburg war unglaublich, mit 30000 Gleichgesinnten und alle hatten einfach nur Spass! Daneben noch 32 Pavillions, in denen 32 verschiedene Länder ihre landestypischen Spezialitäten angeboten haben. vielleicht hat England es auch schon vorher eingesehen - dann waren es nur 31 Pavillions. Auf jeden Fall eine Superstimmung.
Danach 3 Tage lang jedes Spiel auf Juist, zusammen mit lange vermissten Spielkameraden. Die Krönung war natürlich das Achtelfinale in Köln. Nach viel hin und her (und ca 100 Telefonaten) endlich auf dem Deutzer Fanfest angekommen und auch die meisten getroffen, mit denen man latent verabredet war. die Stimmung war grossartig, die Sonne brannte und Lukas Fussballgott Podolski bescherte einen gleungenen Nachmittag. Danach brannte die Stadt! Zülpicher Strasse: Der Wahnsinn hielt Einzug... Friesenviertel: Chaos und Party pur!
Und mitten drin ein trauriger "Schwede"...
Als trauriger Schwede bekommt man übrigens unglaublich viele Einladungen zum Bier oder zu Partys. Einige Deutsche konnten sich solche Sprüche wie "You probably know where the street of loosers is, dont you?" nicht verkneifen, aber der Hinweis auf das WM-Motto ( "Is this the country where you are 'zu Gast bei Freunden' ") lies sofort jede Farbe aus den Gesichtern weichen und sie vielen auf den Boden und bettelten um Vergebung. Was passiert da in diesem Land???? Posted by Picasa

Da bin ich wieder

Die WM hat auch mich ergriffen und in den Bann gezogen. Daher bin ich auch ein bischen durch die Gegend gereist und nicht mehr zum Bloggen gekommen.
Jetzt gehts aber wieder weiter.
Aber zunächst einmal nur ein link auf mein Webalbum, wo ein paar Photos von Island zu finden sind:

Islandphotos

Viel Spass und bis bald!

Mittwoch, Juni 14, 2006

Die isländische Variante einer Liga-Tabelle

Nachdem ich das in einem der letzten Bloggs erwähnt habe, muss ich jetzt mal die "isländische Variante einer Ligatabelle" nachliefern. Hier also die Abschlusstabelle der isländischen 1. Liga im Herrenvolleyball (ich weiss, is ein bischen klein, aber anders hat der Blogger dat nich hinbekommen, doppelklick vergrössert):



Ich vermute, Island ist das einzige Land der Welt, in dem man eine Liga gewinnen kann, ohne ein einziges Spiel zu gewinnen.
In Spalte 1 ist die Anzahl der gespielten Spiele eingetragen. In Spalte 2 die Siege. Das sieht in meinen Augen shcon etwas ungewöhnlich aus, denn der 4. hat weniger Spiele gewonnen als der 5. Daneben steht ds Satzverhältnis. Das sieht hier noch einigermassen vernünftig aus, hat aber in wirklichkeit keinerlei Bedeutung. Auch ein besseres Satzverhältnis würde nicht zu einem besseren Platz qualifizieren.
Die Punkte sind natürlich ebenso irrelevant wie das Punkteverhältnis. Zählen tut einzig und allein das, was ganz hinten steht: Die Anzahl der gewonnenen Sätze...
Wenn man also alle Spiele knapp verliert und die anderen entsprechend sich gegenseitig klar schlagen, wird man tatsächlich Meister ohne Sieg. Es gibt auch einen Riesenpokal usw. Danach starten dann allerdings nochmal die Playoffs mit den besten 4 Teams und dann zählen wirklich nur Siege...

Donnerstag, Juni 08, 2006

Umzug auf Isländisch

Die isländisch pragmatische Lösung eines Umzugsproblems sieht so aus, dass man seine Sachen ordentlich in den Schränken verstaut, einen Kranwagen organisiert,...



...und auflädt. Zugegebenermassen wird diese Art des Umzugs von der tradiotionellen isländischen Bauweis perfekt unterstützt!



Mal schauen, wo man sich dann niederlässt...

Dienstag, Mai 30, 2006

Tourist Watching

Ich hatte ja hier schon die Vermutung geäußert, dass die Wale ab und zu auf Tourist-Watching-Trips gehen und ich glaube immer mehr, dass dies der Wahrheit entspricht.

Wie Elding, eins der zwei Walbeobachtungsunternehmen mit Sitz im alten Hafen von Reykavik berichtet, hat sich dazu am Wochenende ein ausgewachsener Buckelwal in den Hafen begeben, sich amüsiert die Touristen angeschaut und ist dann wieder verschwunden...
Last two days have been great for whale watchers departing from Reykjavík harbour. There are extremely many minke whales in the area and also a lot of porpoises and dolphins. Yesterday evening was however quite special for us here in Reykjavik harbour, as we had a huge surprise on our way back home from a tour.
When Elding was heading back from a sea angling tour with Icelandic teachers, the harbour authorities called us to let us know that a whale was in the harbour. This turned out to be an approx. 15 meters long humpback whale. It was unique experience for the crew and their guests to be whale watching inside the harbour after a splendid sea angling tour on the bay.
The whale stayed in the harbour for 15-20 minutes and seemed to enjoy the attention of our passengers that were overwhelmed to see such a giant just few meters from the boat. He was just letting us know that he had arrived in the bay.

Dienstag, Mai 23, 2006

ifb goes horseback

Nach vielen vergeblichen Anlaufen haben wir es an diesem Wochenede endlich geschafft:
Wir gehen Reiten. Mit ein bischen Druck von Seiten der Islandsbanki haben wir es nach mehreren Anläufen und ca 150 mails endlich geschafft: Wir haben uns auf einen Termin geeinigt, eine Uhrzeit und genügend Leute sind auch da und das Wetter spielt auch mit. Ncihts steht mehr im Wege - Samstag gehen wir alle reiten!
Okay, ausgebucht, also verschoben auf Sonntag, 9:30. Prima, wenn die Bars nicht schon um 6 zu machen würden könnte man direkt nach der Eurovisionsparty (übrigens frage ich mich, was wohl downtown los gewesen wäre, wenn Silvia gewonnen hätte - so waren 150 Kopien von Silvia unterwegs und keine Spur von Traurigkeit!) auf die Pferde steigen können. So mussten wir dann noch ein paar Stündchen schlafen und waren entsprechend frisch am nächsten Morgen unterwegs zur Laxness-Farm (Für Literaturfans und Island-Freaks: Die Farm liegt neben dem Haus der Familie von Halldor Laxness).


Also ich finde die Ganzkörperkondome recht kleidsam, und praktisch sind sie allemal, denn kaum auf dem Pferd gesessen, mussten wir feststellen, dass es angefangen hatte zu schneien.
Mit einer grossen Gruppe sind wir dann also durch die Gegend geritten, es hat allen gut gefallen und bis auf ein bischen Muskelkater bei dem einen oder dem anderen haben es alle (auch die Pferde) gut überstanden!
Gottseidank war Gandalf alias Dr. Nosleep nicht dabei, denn mit seinen 206 cm (How big are you?) hätte dieser wohl alle 20 Minuten das Pferd wechseln müssen und wir wären ständig verwundert gefragt worden, warum denn das kleine den Grossen trägt und nicht umgekehrt.

Mocking about Iceland

Mocking: englisch für spotten, sich lustig machen
Nachdem man mich genau auf diesen Punkt angesprochen hat frage ich mich - während ich an der Kasse im Bonus stehe- : „Mache ich mich eigentlich lustig über Island?“. Derweil muss die asiatische Kundin vor mir, die offensichtlich nicht gut Isländisch spricht, beim Bezahlen erfahren, dass ihr Limit auf der Kreditkarte erschöpft ist. Was tun? Erst mal alles in Tüten packen und dann zur Bank gehen, Geld holen und dann bezahlen. Okay, … nein doch nicht okay? Auf die nächsten 100 Fragen antwortet die Kassiererin mit einem stupiden „Ekki poka“ – keine Tüten. Ich steh nun schon 5 Minuten und wurde noch keines Blickes gewürdigt.
Was tut man mit Einkaufswaren, die schon durch die Kasse gegangen sind, aber nicht bezahlt wurden? Ausbuchen natürlich. Und so wandert jedes einzelne Teil noch einmal
durch die Kasse, wird akribisch mit dem Quittungszettel verglichen und ausgebucht. Ich warte immer noch auf einen erklärenden Blick – vergebens.
Also fange ich an, die Waren anzureichen, die außerhalb der Reichweite der Kassiererin liegen. Das dankbare lächeln und das Kopfnicken ist ein isländisches. Will heißen, es ist mehr innerlich. Also der Geist lächelt und nickt mit dem Kopf, während der Körper völlig in Ruhe verharrt. Als gewöhnlicher Mensch (also Nichtisländer) bleibt einem diese dankbare Geste verborgen. Als Isländer hätte man allerdings wahrscheinlich sogar gespürt, dass das imaginäre Lächeln bedeuten sollte: „Ahhh, ein neuer Mitarbeiter!“
So erwarte ich das weitere Geschehen. Der letzte Posten, ein paar Bananen, ist aus technischen Gründen nicht auszubuchen, muss also aufgegessen oder sonst wie vernichtet werden. Oder fragen wir mal alle anderen Kassiererinnen? Gute Idee… und mich verlässt die Geduld und ich wechsle nach 15 Minuten die Kasse.
Was wollte ich tun? Ach ja, die Frage war, ob ich mich lustig über die Isländer mache…
Ja, liebe Isländer, ich mache mich lustig über Euch. Ich bin Kölner, und deshalb muss ich das tun! Und ihr seid das Land, in dem Dörfchen zu Städten werden, Blechhütten zu Herrenhäusern. Straßenschilder stehen mitten auf der Straße, ihr esst Fisch zum Frühstück und geht zum Naseputzen aufs Klo! Jedem Outlaw ist sein eigenes Denkmal gewidmet - ohne Namen, versteht sich, denn jeder weiß ja, für wen es ist. Ihr beherbergt das größte Penismuseum der Welt und wenn die isländische Krone abstürzt, dann seit ihr weniger besorgt, als viel mehr Stolz über die Wellen, die das an den internationalen Märkten schlägt. Damit ihr weiterhin eure glückbringenden Steinhügel aufbauen könnt, werden diese Steine von Amts wegen in die Pampa transportiert. Eine eurer größten Banken hat sich Glitnir genannt und jedes Wochenende fahrt ihr mit Euren Autos durch die Innenstadt. Immer im Kreis. Bis Morgens um 6. Und das auch, wenn die Innenstadt nur 100 m lang ist. Einige von Euch denken ernsthaft darüber nach, ob man einen Tunnel zu den Westmännerinseln bauen soll, weil die Einwohner bisher so häufig seekrank werden und andere wollen den lokalen Flughafen ins Meer verlegen, weil der Bauplatz in Stadtnähe so begehrt ist. Manchmal denke ich, dass – bis ihr aus den Puschen kommt – im Süden schon wieder Siesta wäre, während ein anderes Mal angefangen wird zu schaffen, bevor überhaupt klar ist, was getan werden soll.
Beim Volleyball kann man Meister werden ohne ein einziges Spiel zu gewinnen und wenn Dr. Klug auf einem Eurer Pferde (die offiziell gar nicht so richtig Pferde sind) sitzt, dann schleifen seine Füße über den Boden – darauf möchte ich wetten!
Und last but not least: Eure Weltkarte sieht der Karte von Island verdammt ähnlich, denn Ihr haltet Euch für den Mittelpunkt der Welt und dass, liebe Isländer, kann gar nicht sein. Denn

Dat Hätz vun dr Welt,
jo dat es Kölle,
dat Hätz vun dr Welt,
dat schlät am Rhing.
Es och dr Himmel öfters jrau,
un et Sönnche schingk jet mau
doch die Kölsche han em Hätze Sunnesching.

Das Herz von der Welt,
ja das ist Köln
das Herz von der Welt,
das schlägt am Rhein
Ist auch der Himmel öfters grau,
und die Sonne scheint was mau
doch die Kölner haben im Herzen Sonnenschein.


Aber eins dürft ihr nie vergessen:
In Köln lacht man viel und herzlich, auch gerne über andere.
Aber erstens machen wir und nur über Sachen lustig, die wir eigentlich mögen.
Zweitens nehmen wir uns nicht gar so ernst, warum sollten wir dann Euch ernst nehmen?
Und drittens: Wenn Kölle die nödlichste Stadt Italiens ist, wie man manchmal sagt, dann sind wir auch gerne die südlichste Insel Islands! Denn Reykjavik und Köln sind sich unglaublich ähnlich!

Freitag, Mai 19, 2006

Til hamingju Island - you'll F**** win

Heute sollte eigentlich der grosse Tag für Island werden. Die Fieberkurve stieg hier in Island stetig - der heimliche Höhepunkt des Jahres bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg. Eine kleine Hürde stand der großartigsten Party noch im Weg - und die wurde leider gerissen - wieder mal...
Aber fangen wir vorne an:
An einem Abend vor ein paar Wochen versammelten sich alle Isländer ausnahmslos bis auf den letzten Mann (es waren zu der Zeit gerade 300.007 Stück - ähhh, Mann, nein Isländer mein ich natürlich, beziehungsweise Isländerinnen,... also ihr wisst schon...), jedenfalls versammelten sich alle vor dem Fernseher. An den Arbeitsplätzen, an denen kein Fernseher aufgestellt werden konnte (zum Beispiel die Wetterstation im Hochgebirge) haben eingeflogene Fachkräfte aus dem Ausland den Dienst übernommen, damit auch wirklich jeder Einwohner dieses wunderschönen Landes darüber mitbestimmen kann, wer für Island zum European Song Contest fährt.
Tatsächlich war die Wahlbeteiligung (mit ca 120000 Stimmen) bei dieser Wahl höher als die bei der letzten Wahl des Präsidenten.

Und Island hat entschieden: Die Wahl viel eindeutig auf Silvía Nótt Sæmundsdóttir und den Song "Til hamingju Ísland". Wer jetzt weder Silvía Nótt Sæmundsdóttir noch den Titel "Til hamingju Ísland" kennt, der muss ein wenig isländisch denken.
Also zunächst einmal ist Silvía ein künstlich geschaffener Charakter, und die Schauspielerin dahinter angeblich ein ganz zartes und braves Persönchen, das niemandem was zu Leide tun kann (Silvía Nótt verkörpert so ziemlich das genaue Gegenteil). Die Schauspielerin heisst übrigens Ágústa Eva Erlendsdóttir. Dann ist es natürlich schwierig mit der Betonung der isländischen Namen, und in Island hat man eingesehen, dass man das dem Rest des Kontinents nicht antun kann, daher wurde aus Silvía Nótt schlicht Sílvia Night.
Und weil die Isländer das sehr Ernst nehmen, mit dem Songcontest und die isländische Sprache nicht gar so weit verbreitet ist, hat man sich NACH (!) der Wahl des Songs entschlossen, eine englische Fassung zu singen. Die Isländer haben also ein Lied gewählt, das in Athen gewinnen soll und danach haben sie das übersetzt, und... und alle finden das völlig normal!?!?!
Wer wissen will, was ihm auf isländisch entgeht, der sollte mal hier schauen!
Ich finds schade!
Wie gings weiter? Die Siegchancen wurden als sehr gering angesehen (eigentlich hauptsächlich deshalb, weil Island gar nicht die Räumlichkeiten hat, um als Sieger den nächsten Wettbewerb durchzuführen... aber die neue Halle ist ja grad fertig geworden). Muss man eigentlich gewinnen, um Sieger zu sein? Reichen nicht auch ein paar handfeste Skandale? Zumindest das erwrtete man hier in Island und Sílvia hatte schon einen Fuss auf dem imaginären Siegertreppchen. Und zwar mit dem Titel der ersten disqualifizierten Teilnehmerin, denn:
09.05.2006
Silvia's headquarters have received a formal complaint directly from the executive supervisor of the Eurovision song contest, regarding the use of foul language in the lyrics to her song “Congratulations”. According to an official memorandum from the EBU the line: “The vote is in, I'll fucking win” is considered so highly offensive that if it were song on stage it would bring the contest as such into disrepute. The memorandum goes as far as to threaten the superstar disqualification in the contest if she does not change the tone in her song. Silvia’s personal response to the complaint is that she will: "fucking say what I fucking want!"

Es ist jedoch nicht dazu gekommen und den tieferen Sinn hinter
Hello is it god?
What’s up dog?
It’s your favourite person in the world Silvia Night
I’m saving the world
See you

konnte das europäische Publikum auch nicht sehen --> in der Qualifikation gescheitert!
Schade, wie ich finde! Es ist Euch was entgangen!
Und jetzt? Was ist mit den Song-Contest-Partys?
Nach den Erfahrungen des letzten Jahres, als die Trauer über das Scheitern ebenso groß war: Die Isländer sind hart im nehmen und eine Party lassen sie sich duch solche Lächerlichkeiten nicht verderben! Ich werde berichten!

Dienstag, Mai 09, 2006

Finally, the menue has changed

Die Isländer sind bekannt für gutes Essen. Ich weiß nicht genau, ob Hakarl (verrotteter Hai) und ähnliche ekligen Sachen für eifrige Bloggleser zur Allgemeinbildung gehören, aber diese Absonderheiten der isländischen Küche reflektieren nur einen kleinen Teil der hiesigen Essgewohnheiten. Im Allgemeinen ist das Essen hier hervorragend.
Dies trifft leider nicht für das Boardmenü von Icelandair zu.
Es sah aus wie Maisbrei und schmeckte wie Pappe, sollte aber Risotto sein.
Als Beilage gab es Semmelbrösel mit wechselnd kaltem oder heißem Hähnchen das irgendwie mit einer Scheibe isländischem (das sagt eigentlich schon alles) Käse verquirlt war. Irgendwo war auch noch etwas von dem Fleisch, das man hier gelegentlich als gekochten Schicken deklariert. Das ganze nannte sich dann Hähnchen-Cordon-bleu auf Risotto.
Über ein Jahr hat Icelandair mit sturer Hartnäckigkeit versucht, mir dieses Essen unter zu schieben.
Jetzt ist es weg!
Nach über einem Jahr Reismatsche mit Hühnchen a la Icelandair ist es vorbei. Ein Kapitel in der Geschichte der Esskultur ist vorüber. Ab jetzt gibt es Fischfrikadellen auf weißem Reis. Und was tue ich? Ich vermiss mein Hähnchen- Cordon-bleu.
Nicht das ich es essen wollte, aber der regelmäßige Blick auf das, was eigentlich Hähnchen-Cordon-bleu sein sollte ließ mich in der Gewissheit leben, dass ich ein grandioser Koch bin! Und das ich zu jeder völlig verkochten Mahlzeit, die mir irgendjemand vorsetzen will, in aller Seelenruhe sagen kann: „Kein Problem, am Freitag wird es schlimmer kommen“.
Oh Du verhasstes Cordon-bleu auf Reismantsche – Du wirst mir fehlen!

Travellers day - ein Treffen mit den Walen

Der first day of Summer ist gleichzeitig der Tag des Reisenden: Travellers day

An diesem Tag haben sich die Isländer etwas Besonderes ausgedacht: Sie Bringen den Einwohnern ihr eigenes Land aus Sicht eines Touristen dar.
Konkret heißt das, es gibt ein umfangreiches Programm mit typischen Tourismusaktivitäten.
Also Rundflüge, Segeln, Reiten, Museumsbesuche, Wanderungen,…
Und das alles zu stark reduzierten Preisen.
Das ist auch der Grund, warum einzelne Urlauber der Meinung sind, Island sei unglaublich billig. Denn vom Travellers day kriegt der gemeine Tourist ziemlich genau gar nix mit, mit der einzigen Ausnahme, dass die Touristenattraktionen nur einen Bruchteil des eigentlichen Preises kosten. Und wer nur einen kurzen Abstecher nach Island macht und zufällig an diesem Tag zum Whalewatching geht, denkt halt, dass das immer 20 Euro kostet und Kaffee und Pfannekuchen die natürliche Beigabe sind.

Für mich war es ein etwas größerer Aufwand, denn die Tatsache, dass es ein Tag für Isländer ist und kein Tag für Touristen erklärt auch den umfangreichen Informationsfluss: Ohne telefonisches Nachfragen geht gar nix. Und ein Programm gibt es nur in einem der beiden Tourist Offices. Und natürlich nur auf Isländisch! Irgendwie gibt es anscheinend noch dunkle Kanäle hier auf Island, über die die wesentlichen Informationen weitergegeben werden: einfache Mundpropaganda? Oder doch Hauselfen? Vielleicht auch ganz einfach eins der lokalen Radio und Fernsehprogramme…
Wie auch immer, ich habe schließlich herausgefunden, dass der Rundflug ausgebucht war, dass aber Whalewatching eine gute Alternative darstellt. Also flugs ins Büro und ein paar Mitstreiter suchen. Da wir in der „coolsten Bank der Welt“ arbeiten, stellt es ein größeres Problem dar, die ifbler zum Whalewatching zu überreden, als die Projektleitering davon zu überzeugen, dass eine ausgedehnte Mittagspause in Begleitung von ein paar Minkwalen die Motivation des Projektes erheblich steigern wird.
Und flugs standen wir (kurz angefüttert mit Pfannekuchen) auf einem Kutter mit einer professionellen Walsichterin (angeblich kann sie die Wale auch hören…) auf dem Ausguck.
Das Wetter war traumhaft, aber erst mal tat sich nicht viel. Kurz bevor wir zu einem internen Projektmeeting in den Rumpf des Kutters verschwinden wollten, tauchten dann plötzlich die ersten Delphine auf. Und ein paar Minuten später ging es dann ab:
Wal auf 9 Uhr, und auf 12 Uhr, 200 m; ein weiterer auf 4 Uhr, äh, 2 Uhr, aber auf 4 Uhr war eben auch einer. Jetzt ruhig sein, dann hört…da, Wal auf 9, nein auf 11 Uhr, bewegt sich auf 1 Uhr zu. Wal auf 2 Uhr, abgetaucht, kommt sicher gleich wieder und zwar auf 1 Uhr (Man kann beim Abtauchen sehen, ob sie tief tauchen werden…).
Wir haben uns fleissig im Kreis gedreht und munter Fotos gemacht, bis uns irgendwie die Ahnung kam, dass in Wirklichkeit ein falsches Spiel im Gange war. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Walkutter doppelt kassieren. Von uns, damit wir angeblich ein paar Wale sehen können, aber richtig abkassieren tun sie bei den Walen, die sicher einen Haufen Geld dafür zahlen, um ein paar frierende Touristen zu sehen, die sich einen Fotoapparat vors Gesicht halten und ständig von einer Seite zur anderen laufen, um dann auf ein bisschen sich kräuselndes Wasser zu starren. Das mit den Flecken im Wasser, an denen man angeblich erkennen kann, wo der Wal als nächstes auftaucht, ist ganz sicher auch nur ein Trick!

Übrigens sieht man nicht nur Wale! Wir wurden von ein paar Basstölpeln begleitet, von denen sich einer auch in die Nähe meines Objektives gewagt hat…
Ein paar schönere Fotos von Basstölpeln gibt es übrigens hier.

Freitag, Mai 05, 2006

„Licht an“

Es fragen mich immer noch viele Leute, wie es so ist mit der Dunkelheit in Island. Und mit dem Winterwetter. Deshalb jetzt noch mal einen Nachtrag vom Februar.
Anfang Februar war es noch dunkel. Dunkel und unbeständig.
Ein typischer Tag hatte folgendes Wetter.
8:00 – dunkel; strömender Regen
10:00 – dunkel, bewölkt, 6 Grad
11:30 - Morgendämmerung 4 Grad
12:00 – Schneesturm 0 Grad Grad
14:00 – „Sonne“; 6 Grad
14:05 – Regen, 5 Grad
16:00 – Abenddämmerung, bewölkt, 6 Grad

Die erste Februarwoche habe ich in Köln verbracht, also mit An- und Abreise und 2 Wochenenden war ich 11 Tage nicht in Island.
Dann kam ich wieder und was ist los? Da schaut man mal 11 Tage nicht hin und wenn man zurück kommt hat jemand das Licht angeknipst. Es ist unglaublich. Morgens auf dem Weg zur Arbeit ist es hell, strahlend blauer Himmel und man muss wieder die Sonnenbrille raus kramen. Ab Anfang März ist es wohl deutlich heller als in Deutschland und jetzt, also Anfang Mai, fängt die Sonne an zu nerven. Vor allem, weil die Isländer kein großer Freund von Rollläden sind und ich deswegen regelmäßig ein bis zwei Stunden nach Sonnenaufgang, also so zwischen 5 und 7 von grellem Licht geweckt werde, das sich durch die Ritzen meines Rollos hindurch schleicht.

Mittwoch, Mai 03, 2006

Kultur?

Heute mal ein bischen Kultur!
Ein einzigartiges Museum inmitten von Reykjavik blickt der Vollendung seiner Sammlung entgegen. Sie warten auf den Tod von Pall Arason, denn sie wollen seinen Penis! Was soll ich dazu sagen? Schaut am besten einfach mal hier vorbei!

The world's only penis museum is hoping to fill its empty human section now that an 85 year-old man has volunteered to leave his sexual organs as a legacy.
The Icelandic Phallological Museum in Iceland's capital, Reykjavik, houses specimens from most of the country's 40 mammal species and eight from other countries in its "foreign section." But no human exhibits - for now.
The 85 year-old Icelander Pall Arason has written a letter that formally bestows "my reproductive organs - penis et scrotum" to the museum. The papers have been legally witnessed.
According to museum director Sigurdur Hjartarson, Mr Arason has aksed for it to be removed while his body is still warm, allowing the museum the opportunity to exhibit it erect.
A 41-year-old German photographer Peter Christmann has also made a written offer, Time magazine reports.
Among the exhibits hanging on the museum's wall are a tanned bull's penis that was once used as a whip on the country's farms and a smoked horse's penis said to have been a favourite snack for a 1930s gourmet.
An anatomical drawing on the wall next to the metre-long blue whale's dried penis shows that it represents only around half of its full length.
The museum, whose gift shop sells skipping ropes with phallic handles and coat-racks with penis pegs, attracted 3,500 visitors last year.

Donnerstag, April 20, 2006

First day of summer

Es kahm der 20. April und wieder mal ein besonderer Feiertag in Island: Sommeranfang. Man könnte meinen, dass da bei den Isländern was durcheinander geraten ist, denn zum einen hatte ich einen Tag im Juni im Kopf, und zum anderen... aber schaut doch selbst:

Im Hintergrund kann man eventuell die schneebedeckten Berge sehen, wenn meine Handykamera etwas besser wäre. Aber auf dem Auto liegt tatsächlich Schnee. Und auf der Strasse auch. Das Photo ist übrigens auf dem Weg zur Arbeit entstanden. Daniel hat auch mal eins zu Dokumentationszwecken gemacht (es gab ja mal die Wette, dass es nach Ostern nicht mehr schneit, aber das ist j akein Schnee, sonder nur gefrorenes Wasser, das vom himmel regent...) Hier also Daniels Schnee-Nahaufnahme aus dem isländischen Sommer.

Übrigens ist es ganz und gar nicht so, dass jetzt Winter ist (ich bin einigermassen verwirrt, ob ich jetzt im Frühling, Sommer oder Winter sagen soll!), nur weil Schnee liegt. Nein, das kann man nicht sagen. Der deutsche April könnte sich von dem isländischen eine gute Scheibe abschneiden. Morgens Schnee, dann Sonnenschein, dann Hagel und Sturm, wieder Sonne und - was hatten wir noch nicht? ach ja, Regen kommt da auch noch irgenwie unter, ganz sicher!
Aber zurück zum Sommeranfang: Wie kommt es, dass die Isländer Sommeranfang am 20. April feiern? Nun, irgendwie klar, aus der guten alten Saga-Zeit. Da gab es nämlich nur 2 Jahreszeiten, Sommer und Winter. Böse Zungen behaupten, das hängt damit zusammen, dass es in Island nur zwei Wetterlagen gibt. Und noch bösere Zungen behaupten, dass diese Wetterlagen die folgenden sind:
1. Es ist einigermassen kalt, könnte jederzeit anfangen zu regenen und es ist windig!
2. Es ist einigermassen kalt, könnte jederzeit anfangen zu regenen und es stinkt nach Fisch!

Naja, mir solls egal sein, denn ein isländischer Feiertag birgt immer ein paar Überraschungen. Hier ist es der Travellers day, aber davon später mehr.

Ausserdem find ich es einfach schön, wenn man sich gegenseitig:
Danke für den Winter!

oder
Herzlichen Glückwunsch zum Sommer!

wünscht! Manchmal ist Island einfach umwerfend!

Montag, April 10, 2006

Glitnir

Man landet Montag Nachmittags in Reykjavik und irgend etwas ist anders. Bedrückt und besorgt wandert man durch die langen Gänge des Terminals und hat dieses unbehagliche Gefühl, irgend etwas ist anders. Ganz anders. Irgendwas fehlt...
Vorbei geht es an der KB-Reklame, alles wie immer...
Um die Ecke kommt jetzt die Werbung für die Islandsbanka... Hilfe! Wo ist Islandsbanka? Und was will uns dieses greuliche rote Plakat sagen?
Was macht man nur, wenn man ein großes Unternehmen ist und Islandsbanka heisst?
Ein cooler Name, könnte man meinen.
Island ist doch total hip und von daher kann man mit Islandsbanka doch so richtig was anfangen, oder?
Islandsbanka gibt’s nicht mehr.
Besser gesagt, Islandsbanka heisst jetzt anders.
Islandsbankin heißt jetzt Glitnir.

Ist das nicht traurig? Glitnir! Für mich hört es sich an wie Gleitcreme, Glitra ist ein isländisches Spülmittel, aber doch keine Bank! Also in Wirklichkeit ist Glitnir der Vater von irgendeinem Wikingerson aus irgendeiner Saga. Für richtig eingefleischte Wikinger sogar noch nachvollziehbar, aber nicht mehr für den normalsterblichen Isländer.
Wir fragen uns alle: WARUM?
Das sagt der CEO...
Vielleicht ist auch das die Antwort...

Naja, und dann frag ich mich noch, warum wir uns in Deutschland ungefähr ein Jahr lang darauf vorbereiten mussten, dass Raider jetzt Twix heisst, wenn man in Island die Spuren der Landsbanki übers Wochenende verschwinden lassen kann...

Donnerstag, April 06, 2006

Lottery - And the Winner is…

Nachdem wir schon deutlich mehr interne Wettkämpfe und Spiel im Büro gespielt haben, als ich vor diesem Projekt kannte, haben wir nun die Weinlotterie eingeführt.
Mal was anderes...
Hochbezahlte Programmierer bekommen endlich wieder Spass am Programmieren - endlich ist jedem der Sinn von SAP klar, und so kommt es dass jetzt ein kleines ABAP-Programm jeden Monat aus allen, die sich für einen 6-Monatszeitraum zur Teilnahme verpflichtet haben und brav eine Flasche Wein pro Monat ins Büro gebracht haben, die 3 Glücklichen Gewinner aus (der Tranport ins Produktivsystem ist für Ende des Jahres geplant). Ich habe die Deutschen Kollegen ein bisschen zur Teilnahme angespornt, damit wir die Isländer ein wenig unterstützen können und den Qualitätslevel beim Wein heben. Der angestrebte Preis für eine Flasche liegt nämlich bei ca 15 Euro, was qualitativ mit einem 4 Euro Wein von Aldi zu vergleichen ist. Wenn ich 15 Euro die Falsche ausgeben will, müsste ich wohl zu Jaques Weindepot gehen. Ich begnüge mich aber mit dem Besten von Aldi und liege damit noch einigermassen weit vorn, denke ich!
Jedenfalls hat das mit der Unterstützung nicht geklappt. Also die Deutschen machen zwar mit, aber wer hat bei der ersten Ziehung gewonnen? Lange Gesichter, ein namentlich nicht genannter ifb-Berater durfte 16 Flaschen mit nach Hause nehmen. Die Überlegung, Wein von Island nach Deutschland zu importieren habe ich als absurd abgetan und mir stattdessen ein 6-Tägiges Delirium gegönnt - Prost!

Anticasual Friday

We work at the coolest bank of the world“

Tja, da ist wohl was dran. Dementsprechend ist auch der Dresscode: as casual as you want.
Das muss einem Isländer, der in der Kneipe nicht selten rum läuft wie auf einer deutschen Betriebsversammlung, ja irgendwie wehtun. Aber es gibt für alles eine Lösung: Was für deutsche Banken, der Casual Friday, ist im Matrix-Projekt der Anticasual Friday! Wir laufen jetzt Freitags tatsächlich in Schlips und Kragen durch die Bank, während wir Stuhlbowling spielen (aber das ist eine andere Geschichte).
Tatsächlich passiert es isländischen Bankmitarbeitern (vielleicht auch nur denen von Kaupthing) im Ausland (sagen wir mal im schönen London), dass sie während einer Konferenz in Jeans und Turnschuhen rum laufen, während der allgemeine Dresscode definitiv nach Schlips und Kragen verlangt. Das Erstaunen ist dann groß, wenn man sich dann abends im Pub wieder trifft, wo die Isländer in Schlips und Kragen auflaufen, während die Engländer zu Jeans und Turnschuhen gewechselt sind.

Montag, April 03, 2006

The Wikings are around.

Unsere isländische Ausgehkluft zieh ich ja normalerweise nicht an, wenn ich in Deutschland bin. Ist dann doch etwas unpassend. Aber Daniel und ich haben uns entschlossen, es doch mal zu tun. So ist dieses Photo entstanden…

Hmmmm, was ist mit dem Tiger? Naja, der streunte da so herum und obwohl er handzahm ist (ich hatte trotzdem Angst!), liess er sich unter keinen Umständen einfangen.
Ich hoffe, er hat niemenden mehr angefallen.

Winterschlaf

Nach gut anderthalb Monaten Pause ist mein Winterschlaf endlich vorbei. In Wirklichkeit hatte ich natürlich einfach unglaublich viel zu tun und bin nicht zum Bloggen gekommen. Dabei gab es doch ein paar schöne Geschichten zu erzählen, von Wikingern in Köln, von typisch Isländischen Partys, von Nordlichtern, Schnee, Sonne und Dunkelheit, von der isländischen Variante des casual Fridays, von Weinlotterien, von isländischer Sebsverteidigung, von meiner Angst, ab September hier fest zu sitzen und noch vielem mehr.
Einige Dinge darf man der öffentlichkeit einfach nicht vorenthalten. Daher muss wohl jetzt ein bischen Nachgetragen werden...
Und ich habe mir fest vorgenommen, dies n den nächsten Tagen zu tun. Also schaut mal rein, es wird ein ca 2tägiges update geben. Wahrscheinlich!
Christian/Tanja: Ja, ich habe ein schlechtes Gewissen, und ich hoffe, Ihr verzeiht mir. Es wird auch bald wieder neue Islandphotos geben! Auf jeden Fall schöne Grüsse nach Wien!

Dienstag, Februar 14, 2006

Gin – Tonic! - Sind wir Deutsche eigentlich zu bürokratisch?

Wir befinden uns im Jahre 2006 n. Chr. Ganz Europa ist von Bürokratiewahn erfasst... Ganz Europa? Nein! Ein von unbeugsamen Wikingern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die deutschen Legionäre, die als Berater in den befestigten Lagern Basel II-Bunker und IAS-Penthouse hausen...
Wie ist das Leben denn nun in dieser pragmatischen Gemeinschaft? Nun, der Alltag ist hart und von Entbehrungen geprägt! Da steht man zum Beispiel in der Kneipe und bestellt einen Gin-Tonic (für satte 12 Euro). Endlich kriegt man einen, dreht sich rum, nippt am Glas, verzieht das Gesicht und sagt im besten Werbeenglisch: (Räusper…) Das ist kein Jim Beam, ähhh Gin Tonic!
So weit so gut, aber es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen Verschnitt, sondern um Gin-Leitungswasser (wobei das Leitungswasser wirklich das Beste der Welt ist, aber eben kein Tonic!).
Während der Isländische Kollege in pragmatischer Seelenruhe mit den Schultern zuckt und seinen Gin-Wasser weiter schlürft, kann man sich selbst auf eine Diskussion mit dem Barkeeper einlassen Aber was wird man hören? Die einfach geniale, und völlig unbürokratische Begründung, dass Tonic alle ist!
Und noch mal: Sind wir Deutsche eigentlich zu bürokratisch?
Und was wäre passiert, wenn auch der Gin alle gewesen wäre?

Anm.: Da ich natürlich überhaupt niemals Alkohol trinke, musste ich mich beim Erfahrungsschatz des geliebten (?) Kollegen (der mit den WM Karten für Köln, grrr…) bedienen!

Montag, Februar 13, 2006

I am building a church

Nachdem unser Projekt bisher nicht durch übermäßigen Verwaltungsaufwand “gestört” war, hat die Bank mittlerweile die Nachteile eben dieser Vorgehensweise erkannt und sich auf die Projektplanung gestürzt. Nach Vorbild von Microsoft ist das Projekt jetzt kurzfristig durchgeplant, jeder Mitarbeiter ist Aufgabengebieten zugeteilt, es gibt Subprojektverantwortliche usw.
Aus diesem Grunde gab es natürlich auch ein großes Projektmeeting in der Zentrale der Bank.
Wir haben viel gelernt, über Microsofts Projektmanagement, über die Philosophie der Bank, über Picasso ( der Veränderungen im Leben ebenso begrüßte wie die Bank es will…) und über die Wichtigkeit der einzelnen Räder bei der Leistung des Ganzen. Letzteres wurde uns in folgendem schönen Zitat ans Herz gelegt:
A man saw two workers who were loading bricks. He asked the first one: “What are you doing?” and got the answer: “I am loading bricks”. Then he went to the second and asked the same question: “What are you doing?” and the second worker replied: “I am building a church!”.

Soso, wir sollen also ein Kirche bauen und das werden wir dann wohl machen!
Aber wir haben noch etwas gelernt. Nämlich das – wenn der Nationalstolz gekitzelt wird – in Island alles zurücksteht. Ich glaube nicht, dass irgend jemand in der Bank gearbeitet hat und auch das große Projektmeeting wurde kurzerhand unterbrochen, weil auf der Großbildleinwand erstmal die Endphase des Handball-Europameisterschaftsspiels Island gegen Russland gezeigt wurde. Wie wird es wohl bei der WM werden????
Zu guter letzt wurden wir noch über die neuen Pläne informiert, nämlich die Einführung von WSYP, dem neuesten Produkt von Microsoft. WSYP steht für „We share your pain“ und mein Tipp lautet: unbedingt anschauen!

Mittwoch, Januar 25, 2006

Island

Ich muss hier mal eine mail von Olaf widergeben!


ich habe einen sehr schönen Artikel bei Spiegel Online über Island gefunden
- er enthält viel Wahres, auch wenn er bereits von 2004 ist:

http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,308589,00.html

Das Foto ist übrigens an der Straßenecke bei uns (neues IAS-Haus) aufgenommen - wo neben dem blauen Haus noch ein Baum steht, ist jetzt diesen Monat ein dreistöckiger Neubau fertig geworden, mit dem wir den Hof teilen.

Ralph kennt übrigens den erwähnten Tangolehrer Hanni, weil er bei ihm auch einen Kurs hatte.

Das Nichtausschildern ist auch nicht nur bei Denkmälern hier üblich - auch Straßenschilder oder Wanderwegmarkierungen - jeder Isländer weiß doch, wo es lang geht.

Die kleine isländische Bank, die eine größere dänische Bank aufgekauft hat, ist übrigens Kaupthing, die das Ziel hat, zu den 50 größten Banken der Welt in 5 Jahren zu gehören (letztes Jahr Rang 180).

Eine Anmerkung noch: Das mit Hanni ist etwas verfälscht widergegeben - Ich mach doch keinen Tangokurs! Aber ich war da, als der Tangokurs stattfand (und musste tatsächlich ein paar Schritte laufen, aber alle haben übelebt...).

Dienstag, Januar 24, 2006

Feuerwerk

Einen Monat ist mein letzter Eintrag nun her und ich müsste eigentlich über Winter, Skifahren, Klima und Dunkelheit schreiben. Aber eins kann ich doch nicht unerwähnt lassen, also hier mein Feuerwerksblog.
Also der Isländer an sich, der hat eine gewisse Affinität zu Licht. Vor allem im Winter. Weiterhin ist er manchmal sehr laut. Und interessiert an allem neuem ist er auch. Geld ausgeben tut er auch gerne.
Da liegt es irgendwie nahe, dass er an Sylvester ein gigantisches Flugfeuer (flugeldur = Flugfeuer = Feuerwerk - Isländisch ist herrlisch, oder?) produziert. Und das hat er wohl auch getan. Ich war nicht da, denn ich habe mir ähnliches in Köln angetan. Aber ich habe ein paar Bilder gesehen und muss schon sagen,...

Ein Geheimtipp ist offensichtlich, in die Umgebung von Reykjavik zu fahren und dort im Halbdunkeln auf Feuerwerk und Nordlichter mit Reykjavik im Hintergrund zu warten und zu hoffen, dass sich beides zeitlich überschneidet. Die Photos in der Tageszeitung waren jedenfalls ziemlich genial!
Soweit, so gut. Hat noch gewisse Ähnlichkeit mit Deutschland. Aber was, wenn man Feuerwerk nun einfach total geil findet? Und was war noch mal mit den Jolasveinir? Turnen die immer noch hier rum? Und kann man beides nicht vereinen? Natürlich! 13 Tage nach Weihnachten ist ein guter Zeitpunkt, die Weihnachtszeit für beendet zu erklären und die 13 Weihnachtsmänner in die Berge zu verabschieden. Das wird natürlich gefeiert! Mit Feuerwerk. Wer das Tagebuch aufmerksam gelesn hat, weiss noch, dass ich letztes Jahr zur selben Zeit noch spekuliert hatte, ob Island den Faröern den Krieg erklärt hat. Es waren nur die Weihnachtsmänner...

Freitag, Dezember 30, 2005

Jolasveinir, die letzte


Noch ein Nachtrag zu den Jolasveinirna, die übrigens in den 13 Tagen nach Weihnachten einer nach dem anderne wieder veschwinden:
Das es sie wirklich gibt, steht ausser Frage. Denn das ist ja schliesslich überliefert! Aber wer meint, dass Die isländischen Kinder ja enormes Glück haben, weil sie 13 Weihnachtsmänner haben und dazu noch Santa Claus (Ein Priester hat den Kindern letzte Woche verraten, dass es Santa Claus nicht gibt – ein Skandal in Island), der irrt. Denn zum einen werden böse Kinder auch bestraft, und zwar von Grigla, der Mutter der Jolasveinir: Allerdings gibt es keine Schläge oder schlechte Geschenke, sondern böse Kinder werden aufgegessen…
Zum anderen wurde das Erscheinungsbild der Jolasveinir etwas kinderfreundlicher gemacht, als es in Wirklichkeit ist. Eigentlich sind sie nämlich ein verlotterter schmutziger Haufen Gesindel. Gluggagaegir zum Beispiel ist eigentlich ein richtiger Spanner. Und wenn man wissen will, warum Stekkjastaur so heisst, wie er heisst, dann fällt einem auf, dass die Übersetzung lediglich "Steifer Stab" oder "Steifes Glied" bedeutet – eine direkte Anspielung auf seine Beine gibt es nicht...
Es gab wohl noch ein paar mehr als die 13, aber einige wurden eliminiert - wahrscheinlich eher zensiert. Ich glaube, es gibt einen handfesten Exhibitionisten, der als Rockheber bezeichnet. Und die anderen waren wohl auch nicht besser.

Freitag, Dezember 23, 2005

Kertasníkir


Am Morgen des 24. Dezembers solltet ihr lieber noch mal checken, ob genügend Kerzen im Haus sind. Denn der Kertasníkir, der Kerzenschnorrer, hat es auf eben diese abgesehen (die früher aus Lammtalg hergestellt wurden) – allerdings kann er sich nicht entscheiden, ob er sich am Kerzenschein erfreuen oder die Kerze lieber aufessen soll.

Wikingers Weihnacht

An Heiligabend gönnen sich auch die Isländer etwas Gutes. Aber am Tag zuvor nehmen sie mit einem wunderlichen Mahl die Leiden Jesu vorweg.

Eigentlich wollte ich ja erst Abends zurück fliegen, aber am 23. 12. gibt es in der Bank wieder einmal ein typisches Essen. Das typische Vorweihnachtsessen. Ein traditionelles Essen. Alarm! Alarm! Alarm!
Deshalb habe ich mich kundig gemacht (z.B. hier) und mich entschlossen, der Versuchung aus dem Weg zu gehen und schon vorher zu fliegen.

Donnerstag, Dezember 22, 2005

Ketkrókur


Noch 2 Tage bis Weihnachten, es ist vorsicht angesagt, denn Ketkrókur, der Fleischkraller, holt sich sonst seinen Teil vom Weihnachtsbraten. Der (Lamm-)Schinkendieb angelt sich seine Beute mit einem Haken, selbst durch den Schornstein.

Mittwoch, Dezember 21, 2005

Gáttaþefur


Gáttaþefur ist der Türschlitzschnüffler, ihn erkennt man an seiner langen Nase. Er
schnüffelt durch alle Türen und ist gierig nach frischem Weihnachtsbrot mit Laubmuster, dem so genannten „Laubbrot“, einem in Fett gebackenem Fladenbrot.
Er wird Euch evtl. 3 Tage vor Weihnachten besuchen, denn dann ist er unterwegs.

Lustig ist das Programmiererleben

Nachdem ich im Zuge der Neuverteilung der Büroplätze
Nachdem ich im Zuge der Projektumstrukturierung meinen geliebten Platz zwischen den beiden Druckern und neben der Tür aufgeben musste, sitze ich jetzt mit den Programmierern an einem Tisch. Die Jungs haben ne Menge Flausen im Kopf und als ich nach der Mittagspause meine Maus nicht mehr bewegen konnte, war mir schnell klar: Man versucht, mich zu ärgern. Dank ein paar Systemverwalterschulungen im schönen Lehnin, die ich mal vor langer Zeit gehalten habe, waren mir diese billigen Tricks jedoch bekannt. Und als ich lächelnd das Post-It vom optischen Sensor der Maus entfernte, der das Signal blockierte, sagte Gunnar doch glatt: "Just a warning!" Okay, dass kann man natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Ein paar Standardgags (Der bluescreen-Bildschirmschoner war ein zeimlicher Erfolg) waren schon gelaufen. Also entschloss ich mich, zusammen mit Karl und Daniel, die Buchstaben der Tastaturen zu vertauschen. M und N, das fällt nicht direkt auf, und mit einem Löffel sind die Tasten auch leicht zu lösen…
Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Programmierer komplett blind schreiben, weshalb die vertauschten Buchstaben eigentlich nur die Phantasie angeregt hat, wie man seine Tastatur neu gestalten könnte. Das Bild zeigt die neue Tastatur von Örn - vielleicht kann man so Sponsoren gewinnen… (Kaupthing ist der Name der Bank, für die wir arbeiten).
Wer sich für diese Art von Tastaturen interessiert, sollte ernsthaft mal hier nachschauen!

P.S.: Da mir so langsam die Ideen ausgehen bin ich für überraschende Tipps dankbar!

Dienstag, Dezember 20, 2005

Gluggagægir


Am 21. Dezember könnt ihr endlich mal wieder sorglos schlafen, denn Gluggagægir, der Fensterglotzer, wird Euch nicht stören. Es sei denn, ihr erschreckt Euch, wenn er von draussen mit großen Augen in die warmen Stuben späht. Denn Gluggagægir ist furchtbar neugierig und schaut durch jedes Fenster ins Haus hinein.

Montag, Dezember 19, 2005

Bjúgnakrækir


Heute Nacht wird Bjúgnakrækir unterwegs sein. Bjúgnakrækir ist ein Wurststibitzer. Er kann hervorragend klettern und angelt selbst die am höchsten hängenden Würsten aus dem Rauchfang. Er ist sehr beliebt bei den Kindern und nicht ganz so willkommen bei den Eltern. Denn obwohl er gut klettern kann, bevorzugt er natürlich Gaben die extra für ihn bereit gelegt werden. Und so eine Wurst kann man lieber ein paar Wochen zu früh raus legen, als einen Tag zu spät - denken sich die Kinder zumindest...

Sonntag, Dezember 18, 2005

Skyrgámur


Skyrgámur, der heute Nacht ankommt, ist ein Quark-Gierschlund und labt sich am isländischen Skyr. Er schnüffelt sich zu den Skyrfässern durch und futtert so viel, dass er beinahe platzt. Dabei ist Skyr angeblich kein Quark, schmeckt aber so. Und was der angebliche Unterschied ist, weiss ich auch nicht. Also weiss ich auch nicht genau, ob sich Skyrgámur überhaupt ausserhalb von Island blicken lässt. Wer ihn sieht: Nachricht an mich!

Samstag, Dezember 17, 2005

Hurðaskellir


In der Nacht zum 18. Dezember könnte es einen unruhigen Schalf geben, denn Hurðaskellir, der Türknaller ist unterwegs. Er zieht gerne die Aufmerksamkeit auf sich und ist dabei tapsig und laut. Es gibt keine Türen in der versteckten Welt, also probiert er sie tatsächlich in der sichtbaren Welt aus. Und seine Lieblingsbeschäftigung ist nun mal
offen stehende Türen mit lautem Knall zuzuschlagen. Und glaubt mir, wenn er eine bei Euch findet, wird er sie nicht auslassen!

Freitag, Dezember 16, 2005

Askasleikir


Am frühen Morgen des 17. Dezembers läuft Askasleikir, der Fressnapflecker durch die Stadt. Er ist ein ganz fauler Geselle und stiehlt die Fressnäpfe der Haustiere,
versteckt sich dann, um die Reste aufzuessen. Die Näpfe gibt er erst zurück, nachdem er alles verputzt hat. Also aufgepasst, wenn Hund, Katze, Maus morgen mit knurrendem Magen durchs Revier streunen, dann wisst ihr warum!

Donnerstag, Dezember 15, 2005

Pottasleikir

Wenn morgen früh der Abwasch wie von Zauberhand gemacht ist, dann war
Pottasleikir bei Euch. Pottasleikir ist ein echter Topfschaber: Er schleckt die Kochtöpfe leer. Zunächst benutzt er nur seine Finger, aber am Ende ist er so gründlich, dass die Töpfe wie frisch abgewaschen aussehen. Allerdings sollte jetzt niemand denken, je größer der Topf, desto besser, denn so groß ist Pottasleikir nicht...

Mittwoch, Dezember 14, 2005

Þvörusleikir


Der Þvörusleikir, also der Kochlöffellecker wird heute NAcht sein Unwesen treiben. Er ist ganz ganz dürr und liebt es, Kochlöffel abzulecken. Zur Not vergnügt er sich aber auch mit dem restlichen Essbestecke, das er finden kann. Wenn ihr ihn gütlich stimmen wollt, solltet ihr aber einen großen Kochlöffel zur Seite stellen.
Aber vorsicht, Þvörusleikir ist zwar ein netter Kerl, aber auch ein richtiger Schmutzfink.

Dienstag, Dezember 13, 2005

Giljagaur und Stúfur


Heute hat Giljagaur sein Unwesen getrieben...
Er geht in den Kuhstall und stiehlt den Schaum, der sich beim Melken auf der Milch bildet. Er ist geschickt und wartet in der Regel so lange, bis die Bäuerin vom Nachbarn abgelenkt wird, bevor er zuschlägt.
Morgen in aller Früh könnt ihr dann vielleicht einen Schatten von Stúfur erhaschen. Der Kleine will die Pfannen auslecken – besonders gern hat er es, wenn etwas angebrannt ist. Also viellicht solltet ihr ja eine schwarz angebrannte Pfanne neben Euer Bett stellen...

Montag, Dezember 12, 2005

Weihnachtsgeschichte - Stekkjarstaur

Neben der wirklichen Welt, der realen Welt gibt es noch viele andere Welten. Eine davon wird auch als „Verborgene Welt“ bezeichnet und ihre Einwohner auch als das verborgene Volk.

Viel weiß man nicht darüber, aber man weiß, dass in dieser Welt, Elfen, Trolle und Kobolde leben. Warum man dass in Island besser weiß, als anderswo, weiß ich wiederum nicht. Vielleicht liegt es an den vielen endlos langen dunklen Winterabenden und der entsprechenden Menge Brennivin, die das Bewusstsein für die verborgene Welt öffnet. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass sich Elfen, Kobolde und Trolle auf einer wunderschönen Insel, deren Landschaft eine Schöpfung aus Feuer und Eis ist, einfach wohler fühlen als in Köln Nippes oder so.

Eine der historisch belegten Geschichten ist die Geschichte Gryla und ihrer Trollfamilie.
Gryla lebte zusammen mit ihrem Mann Leppaludi und ihren 13 Söhnen - einer wilden Horde Kobolde. Gryla war eine hässliche und gemeine Trollfrau und Hausarbeit lag ihr nicht. Manchmal gab es Jahrzehnte nichts zu essen. Aber wenn Gryla kochte, dann richtig. Dann brannte der Berg, sozusagen. Die Menschen nannten das Vulkanausbruch.
Das das Essen dementsprechend schlecht war, versteht sich von slebst. Und so kam es, dass die 13 Söhne hin und wieder bei den Menschen vorbei schauten, um Menschenfutter zu bekommen. Und nach einigem hin und her (die Historie scheint hier ein bischen verschwommen) ist es dazu gekommen, dass sie als Gegenleistung Geschenke bringen.
Das bedeutet, es gibt 13 Weihnachtsmänner in Island. Eigentlich sind es Kobolde, aber weil Weihnachtsmann sich viel artiger anhört, tragen sie mittlerweile auch brav einen rote Kutte.
13 Weihnachtsmänner bedeutet 13 mal artige Kinder haben (sonst gibbet nämlich nur Kartoffeln von den Jólasveinarnir, wie sie auch genannt werden). So stehen in dieser Zeit jeden Tag neue Schuhe im Fenster und warten darauf, gefüllt zu werden. Denn jeden Tag kommt nur einer von ihnen...

Und heute, ja heute kam Stekkjarstaur, der mit den Steifen Beinen. Er ärgert Schafe und Ziegen, denn die gibt es in der verborgenen Welt nicht. Um ihn gütlich zu stimmen, hätte man gestern ein Glas Milch hinaus stellen sollen. Zum Leidwesen der Eltern nehmen es die Kinder mit diesem Brauch so genau, dass sie Milch lieber schon ein paar Wochen vorher hinausstellen...
Und wer morgen kommt, verrate ich morgen!

Mittwoch, Dezember 07, 2005

Weihnachtsbeleuchtung

Der Isländer an sich beleuchtet gerne und ausgiebig. Vor allem zur Winterzeit. Von den beleuchteten Laternen hatte ich ja schon mal berichtet. Aber damit muss man sich ja nicht zufrieden geben. Gerade in der Vorweihnachtszeit, wo selbst die wilde Natur mit gelegentlicher Weihnachtsbeleuchtung ausgestattet ist, lässt man sich hier so einiges einfallen. Der Weihnachtsbaum, der abwechselnd in lila, orange, rot und weiss leuchtet ist schon ein Knüller. Aber am Besten gefällt mir dann doch der Weihnachtsbus! Da steht er - ein leuchtendes Beispiel für strahlende Weihnachtsfreude...

Montag, November 28, 2005

Abendgrün

Abendrot - das Licht, dass am Abend herrscht. Gibbet hier natürlich nicht. Zumindest nicht im Winter, denn dann ist es ja schon Mittags dunkel! Und Mittagsrot hört sich einfach bescheuert an, oder?
Nun ja, also kein Abendrot. Aber dafür bietet Island um diese Jahreszeit etwas anderes: Das Abendgrün! Mittlerweile habe ich ein Gespür dafür bekommen. Es ist saukalt, der Himmel ist sternenklar (das eine bedingt das andere) und es geht kaum ein Lüftchen: Zeit für Nordlichter, die spektakulärste und beeindruckendste Himmelserscheinung die ich kenne. Wenn es nach mir ginge, würde man an solchen Tagen einfach alle Lichter von Reykjavik ausschalten. So gibt es leider in der ganzen Stadt keine unbeleuchtete Ecke, was den Genuss doch deutlich einschränkt. Links ist ein Blick aus meinem Schlafzimmerfenster: Wie Nebelschwaden zieht ein Weissgrauer Schimmer über die Stadt hinweg und fängt plötzlich an, grün zu leuchten. Leider kann man bei der Beleuchtung von Reykjavik die Feinheiten, das Abregnen des Nebels in allen Regenbogenfarben und sonstige Begleiterscheinungen nicht sehen, aber dafür sitze ich bei dem Anblick auch entspannt in meinem Bett und hüpfe nicht komplett vermummt von einem Bein aufs andere, wie der Japaner, den ich letzlich gesehen habe, als er den Stromausfall in einem Strassenzug ausnutzen wollte (vielleicht hat er ja auch die Laternen ausgetreten...), um Fotos von Nordlichtern über der Stadt zu machen.

Sonntag, November 20, 2005

Happy hour

Freitags gibt es in der Bank immer ein gemeinsames kurzes Frühstück. Jeder ist mal dran, was zu besorgen, und diesmal war Örn an der Reihe.
Die Auswahl des Frühstücks ist stark von der Nationalität des Einladenden abhängig. Die Deutschen verzichten in der Regel auf Fisch, importieren dafür mitteleuropäische Fleisch und Milchprodukte, haben sich aber auch alle der Kuchentradition der Isländer angeschlossen (obwohl man es den Kuchen auch anmerkt, dass sie nicht von Isländern gebacken wurden).
Diesmal war es mal wieder typisch isländisch:
Knoblauchbrot, Tomaten, Schinken, Parmesankäse, Schokoladenkuchen und Rotwein...
Eigentlich ohne Worte, oder?

Dienstag, Oktober 18, 2005

Kölle am Rhing

Am Wochenende war ich mal wieder in dem Land, dass zurzeit von unbegrenztem Sonnenschein verwöhnt wird: Deutschland.
Ein merkwürdiges Gefühl, wenn man ein paar Stunden, nach dem in Island durch einen Schneesturm gefahren ist, bei strahlendem Biergartenwetter am Kölner Hauptbahnhof steht. Ich habe das Wochenende genossen. Und ich habe das getan, was jeder leidenserprobte Kölner Fußballfan von Zeit zu Zeit tun muss:
50000 Freunde einladen und bei strahlendem Wetter ein rauschendes Fest im wunderschönen Kölner Stadion feiern. Ein paar Hannoveraner hatten sich auch dazwischen gemogelt und wo sie schon mal da waren, konnten wir sie schlecht wieder rausschmeißen. Da simmer ja tolerant, ne!
105 Minuten später war ich um einige Erkenntnisse reicher.

  • Zunächst einmal habe ich festgestellt, dass Herr Dr. Markus Merk die Regel des Vorteils beim Fußball nicht verinnerlicht hat.
  • Dann musste ich zu meinem Leidwesen erkennen, dass der FC - neben ein paar Glanzlichtern - auch eine Menge Kraut und Rüben spielt.
  • Weiterhin bestätigte sich mir das Gerücht, dass Poldi ein Fußballgott ist.
  • Leider musste ich aber auch erkennen, dass selbst ein Fußballgott manchmal keine Lust zu haben scheint.

Nun so weit so gut, ein schlechtes Spiel zu Hause gegen mittelmäßige Hannoveraner 4:1 verloren, viel zu wenig Einsatz für 50000 Zuschauer, die jeder ein Heidengeld bezahlt haben. Man könnte meinen, die Party war ein Reinfall. Aber weit gefehlt. Jeder Kölner Emigrant sollte sich das von Zeit zu Zeit antun, denn wenn bei strahlendem Sonnenschein die Höhner ins ausverkaufte Rhein Energie Stadion einlaufen und dann die Hymne des FCs vortragen, einem dabei eine Gänsehaut den Rücken herunter läuft, dann weiß ich eins ganz genau:
Sorry, Island, sorry, Reykjavik: Du bist eine tolle Stadt, denn Reykjavik ist Kult. Wirklich! Zum verlieben! Einen ganz eigenen Charme. Deine Einwohner sind mir sehr sympathisch - herrlich bekloppt. Ihr habt zwar keinen Karneval, aber trotzdem ähnlich viele Kostümläden pro Nase wie Köln. Alle Achtung! Schon allein dafür habt ihr bei mir einen Stein im Brett. Aber – für mich es un bliev et esu: Die schönste Stadt der Welt is Kölle am Rhing, denn he bin ich jebore, he bin ich ze Huss!

Mer stonn zo dir

Iehrefeld, Raderthal, Nippes, Poll, Esch, Pesch un Kalk
Üvverall jitt et Fans vom FC Kölle
En Rio, en Rom, Jläbbisch, Prüm un Habbelrath
Üvverall jitt et Fans vum FC Kölle.

Freud oder Leid, Zokunf un Verjangenheit
E Jeföhl dat verbingk - FC Kölle
Ov vür ov zoröck - neues Spell heiß neues Jlöck
E Jeföhl dat verbingk - FC Kölle

Refrain:
Mer schwöre dir he op Treu un op Iehr:
Mer stonn zo dir FC Kölle
Un mer jon met dir wenn et sin muß durch et Füer
Halde immer nur zo dir FC Kölle!

Ov jung oder alt - ov ärm oder rich
Zesamme simmer stark FC Kölle
Durch dick un durch dünn - janz ejal wohin
Nur zesamme simmer stark FC Kölle

Refrain:
Mer schwöre dir he op Treu un op Iehr...

Montag, Oktober 17, 2005

Arbeiten im Ausland

Also um das mal direkt vorweg zu schicken:

Falls Du das liest, der ich leider Deinen Namen nicht erfragt habe: Ich war ehrlich ein bischen beeindruckt, ziehe auf jeden Fall den Hut und wünsch Dir wirklich viel Glück!!!


Heute hatte ich einen "Kollegen" neben mir im Flugzeug sitzen.
Auch auf dem Weg zur Arbeit?
Ja.
Hmm. Ich auch! Sie fliegen wohl öfters?
Ja, regelmässig, arbeite seit Januar in Reykjavik.
Für mich isses der erste Flug...

Jetzt stellen sich für mich zwei Fragen:
  • Was arbeitet er wohl in Island?
  • Wie ist es wohl, das erste mal zu fliegen? Kann mich nicht mehr daran erinnern...

  • Von beiden Antworten war ich einigermassen überrascht, von der zweiten zugegebenermassen ziemlich amüsiert!Anscheinend hat es einen Bericht bei Stern TV gegeben - über Arbeiten in Island.Und mein "Kollege" hat sich gedacht: Besser 2 Monate in Island jobben als in Deutschland Harz4 zu empfangen. Ein Bischen Eigeninitiative später sass er dann im Flugzeug nach Reykjavik. Alle Achtung. Die Voraussetzungen sind wohl doch etwas anders als bei uns, die wir im wohlbehütenten Schosse unserer Firma - der ifb-group! :-) - hier herunter geschickt wurden.

    Nun zur zweiten Frage - Wie ist es, das erste mal zu fliegen?

    Kurz vorm Start:
    Muss ich jetzt schon was machen?
    Anschnallen? Handy aus? Der Rest geht von selbst.
    Merkt man das, wenn der gleich abhebt?
    Hmmm? Irgendwie schon, würde ich sagen!

    Kurz nach dem Abheben (Es war ein Direktflug nach Reykjavik!):
    Fliegen Sie auch nach Reykjavik?
    Hmmm,... wollte ich nicht vorher irgendwo raus?

    Flughöhe gerade erreicht:
    Sagen Sie, fliegt der gleich noch schneller, oder täuscht das?
    ...und dann hat er auch schon die "Butterbrottüte" gefunden, die bei den Sicherheitsbestimmungen liegt...

    Tja, und wenn man das erste mal fliegt, fragt man sich natürlich auch, was mit den Koffern bie der Gepäckausgabe passiert, die am Ende des Laufbandes wieder in einem dunklen Schacht verschwinden? Er war auf jeden Fall kurz davor, dem Koffer hinterher zu steigen...

    So ist es, wenn man das erste mal fliegt...


    Dienstag, Oktober 11, 2005

    Finaaaaale

    Wie wahrschienlich schon die meisten gemerkt haben, hat kaum jemand Karten für die WM im eigenen Land bekommen. (Wer ein Feindbild braucht: Daniel hat welche!!!)
    Aber ich arbeite ja in einem Land, für dessen Bewohner der Kölscher Klüngel nur den zarten Anfang eines umfassenden Netzwerkes bedeuten würde. Da muss sich doch was machen lassen... Na klar! Also der Ingimar, der ist der Projektleiter und der hat (wie jeder Isländer) im Ausland studiert. Glücklicherweise in Spanien. Und da hat er jetzt natürlich Freunde (isländisches Netzwerk, halt). Und was ist in Spanien? Logisch! Halb Brasilien spielt da Fussball. Und wenn jetzt der Ronaldhinjo ein Haus braucht, wer vermietet es ihm? Richtig, ein Studienkollege von Ingimar! Hab soeben 30 Karten fürs Finale bestellt - da muss doch was gehen!

    Sonntag, Oktober 09, 2005

    Viva Colonia

    Infizierung der Isländer mit dem Virus Karnevalus - Phase 2 hat begonnen!
    Nachdem ich schon im Februar begonnen habe, die Isländer ein bischen warm zu schunkeln und mit Kammelle im Kilopack zu locken, bin ich jetzt einen Schritt weiter gegangen: Gudbjörg fragte nach deutscher Musik, da sie auf eine Party mit dem Thema Deutschland eingeladen war. Diese Chance hab ich mir natürlich nicht entgehen lassen, hehehe.
    Nach Aussage von Gudbjörg waren die Isländer dabei, und dat es priiiiiiimaaaa,.... Wenn wir hier am nächsten Weiberfasatnacht eine Polonese durch die Bank machen, setz ich mich zur Ruhe: Lebenswerk vollbracht!

    Donnerstag, September 29, 2005

    Prohibition auf Reisen

    Viel Reisen ist cool, könnte man meinen. Hier also mal wieder ne Gegendarstellung:
    Wurde heute um halb 6 abgeholt. Von August, unserem Taxifahrer der Bank. Monika eingesammelt und dann gehen wir noch einen Kaffee trinken, August führt seinem Freund an der Kaffetheke seinen niegelnagelneuen Benz vor („til hammingu“), bevor wir noch einen Isländer irgendwo in der Stadt. Hoffentlich hat August recht und die Touris sind weg, der check-in also zügig, denn wir sind schon spät, zumindest später als sonst. Dann wird heftig telefoniert: Eine weitere Angestellte der Bank hat sich geweigert, mit dem bestellten Taxi zu fahren, weshalb August sie noch abholen muss. Es wird später… Die Schlange am Check In ist kurz, aber wir müssen noch Tickets beim Icelandair desk holen. Dank Frequent Flyer Status kann ich aber am Business Schalter einchecken und so klappt doch alles right in time. Knapp aber pünktlich. Wir haben nämlich schon 7 und können nach 20 Minuten Security check direkt zum Borden durchgehen. Ich habe keine Lust auf das labberige Omelett, dass mich im Flieger erwartet, deshalb laufe ich noch schnell in die Saga Lounge, hol mir etwas zutrinken und esse ein Brot. Es zischt und gluckert – richtig, es gibt Freibier. Und der Isländer an sich geht –wenn er dank Frequent Flyer Status oder Business Class Ticket – Zugang zur Lounge hat, ein Stündchen früher zum Flughafen, um sich noch ein Paar Freibier zu picheln. Es ist halb 8 und leicht verspätet starten wir. Zum Essen im Flugzeug bestellt mein Sitznachbar einen Cognac und ein Fläschchen Rotwein (nicht für mich!). Cognac im Cafe ist auf jeden Fall angesagt. Man merkt, dass viele Isländer an Board sind, eine Reisegruppe auf Deutshclandtour. Ich denke, über die Prohibition nach, während wir der aufgehenden Sonne entgegen fliegen. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass es jetzt gerade mal 8 Uhr morgens sind?
    Also ehrlich, ich glaube, die Prohibition ist kontraproduktiv!

    Dienstag, September 27, 2005

    Bye Bye Vesturgata

    Heute haben wir unser schönes Hexenhaus verlassen und sind zum Franzosenweg, dem Frakkastigur umgezogen. Ein bisschen traurig sind wir alle 3. Hatten wir uns doch in Vesturgata ziemlich wohl gefühlt.
    Und eine 3er WG gibt es jetzt auch nicht mehr, da wir trotz langem suchen, kein adäquates Quartier für 3 gefunden haben. Jetzt haben wir ein einzel und ein 2er – Appartement untereinander.
    Das hat allerdings auch den Vorteil, dass wir 2 Badezimmer haben und die morgendlichen Abstimmungsprobleme nicht mehr nerven. Außerdem fing mein Zimmer mich ziemlich an zu nerven, weil die 6 qm wahrlich nicht genügend Platz boten, für den ganzen Kram, den ich in den letzten 9 Monaten hier angesammelt habe. Mein Gott, 9 Monate sind jetzt schon rum.
    Wir werden sehen, wie wir uns in dem neuen Häusle einleben. Ab Dienstag bin ich dort, denn das Wochenende ist Heimaturlaub angesagt.

    No risk, no fun


    Ich muss mal eine Restaurantempfehlung aussprechen – Den Seafood Cellar.
    Am Rande von Downtown gelegen - ein bisschen versteckt im Keller des Tourist Office – gibt es hier asiatische Küche, isländisch angehaucht. Oder war es umgekehrt?
    Nun ja, wir waren auf jeden Fall da essen gewesen. Wir, das sind die ifbler, die gerade auf dem Projekt sind. Insgesamt waren wir 9. Ein Cocktail vorweg – ich kann einen der Mojitios empfehlen. Angeblich sind der Strawberry und der Lychee-Mojito sogar noch besser als der „gewöhnliche“ (aber das sind natürlich Aussagen von Leuten, die nur einen der 3 probiert haben…).
    Danach geht es schon los… Die Wahl ist schnell getroffen, zumindest fürs Essen: Chefs choice –Variationen von der Karte.
    Die Weinwahl fällt dagegen schwerer. Zum Glück haben wir Gourmet und Weinkenner Markus dabei, der eifrig die Karte studiert. Und kaum 15 Minuten später haben wir schon eine erstklassige Empfehlung. Der Weintest fällt positiv aus, es wird nur noch ein bisschen an der Temperatur gefeilt und schon kann es los gehen:
    Vorweg gibt es erst mal ein Löffelchen Lachs mit Maracuja. Oder so…
    Danach gabs als Vorspeise:

    dúfubringa og andalæri “red curry” rautt chili, jógurt, melóna
    (breast of pigeon and confit of duck “red curry” red chili, yogurt, melons)

    túnfiskur „spicy rolls“ nori, teriyaki, wasabi masago
    (tuna „spicy rolls“ nori, teriyaki, wasabi masago)

    íslenskur humar “pick me up” jarðsveppir, agúrka, shisó
    (icelandic lobster “pick me up” truffles, foie gras, cauliflower)

    sashimi og sushi „mix“ wasabi, agúrka, shisó
    (sashimi and sushi „mix“ Wasabi, cucumber, shiso)

    tígrisrækja og harpa ”sweet tobanja” piparrót, mangó, lychee
    (tiger prawns and scallops “sweet tobanja” horseradish, mango, lychee)

    kengúra "smoke on the water" minta, romm, ferskjur
    (kangaroo "smoke on the water" mint, rom, peaches)


    und als Hauptspeise

    lax “filo style” stjörnuanis, tandoori, bok choy
    (salmon “ filo style ” anis, tandoori, bok choy)

    saltfisksteik “apricot mojito” myrkilsveppir, toppkál, chili
    (salted cod fillet “apricot mojito” morels, chili, hardox cabbage)

    Þorskur & humar „black cod“ hvítt miso, hrísgrjón,kókos
    (cod & lobster „black cod“ white misó, rice, coconut)

    skötuselur “red jamba” jerusalem ætisþistlar, rabbabari, spínat
    (monkfish “red jamba” jerusalem artichoke, rubarb, spinach)

    andabringa “asian rossini” andalifur, tamarilló, jarðsveppir
    (breast of duck “asian rossini ” foie gras, tamarilla, truffles)



    Dann war es Zeit mal wieder Wein nachzubestellen. Leider war unsere Sorte mittlerweile aus, aber uns wurde ein anderer Wein zum selben Preis (von ca 50 EUR)angeboten. Hmmm, grosses nachdenken bei Markus, ein völlig anderer Wein,... was tun?
    Ach Leute, come on..., no risk, no fun

    Hätte nciht gedacht, dass ich mal in Gesellschaft speise, wo wir mit den Worten "no risk no fun" zu einem anderen Wein dieser Preislage wechseln.
    Leider weiss ich nicht mehr, was es zum Nachtisch gab. Es war aber mangó “panna cotta” dabei, Schokoladencookies und papaya “crème bruleé”´. Diverse Eissorten natürlich auch.
    Für die Gesamtrechnung hätten wir auch einen passablen Gebrauchtwagen kaufen können, aber fairerweise muss man sagen, dass ein entsprechendes Lokal dieser Qualität in Deutschland das gleiche kosten würde.
    Also: Wenn Geld keine allzu grosse Rolle spielt und Fischgerichte gern gesehen sind: Unbedingt hingehen!

    Freitag, September 23, 2005

    GLUGGA VEÐUR

    Fenster-Wetter!
    Die isländische Bezeichnung für Wetter wie dieses. Von drinnen sieht das Wetter draussen einfach fantastisch aus. Von draussen ist es Brrrrrrrrrrr....

    Donnerstag, September 22, 2005

    Hochsicherheitstrakt KB Bank

    Heute Morgen war ich etwas früher in der Bank, so gegen 7:30. In der Bank heisst eigentlich in den Büroräumen der Bank. Die liegen aber im 1. Stock (also isländisch 2. Stock) der Bankfiliale von Hlemmur. Es gibt einen Türöffner für die Räume und wenn man vor den offiziellen Öffnungszeiten da ist, muss man noch eine Geheimnummer angeben, damit man rein kommt. Die Türöffner in Island sind übrigens genial. Manchmal weist nur ein kleines unscheinbares Zeichen auf den Sensor hin und im Vorbeigehen reagiert dieser dann auf die Karte im Portemonnaie - sehr praktisch!
    Im Büro der Bank ist noch eine Alarmanlage, die man ausschalten sollte. Dafür hat man ca 30 Sekunden Zeit. Zu kurz, wenn man seine Geheimnummer vergessen hat. Was passiert also, wenn in einer Bank die Alarmanlage angeht???
    Etwas verstört habe ich mich an den Schreibtisch gesetzt und auf das Sondereinsatzkommanso gewartet. Natürlich kam niemand. Aber ich habe erfahren, dass man bei der Sicherheitsfirma anrufen kann und ndort erfährt, wie man den Alarm abstellt, falls man es vergessen hat! Sehr praktisch!

    Leise rieselt der Schnee...


    Während Villa Kölle noch sonnenbadet, macht Villa Reykjavik schon ne Schneeballschlacht.
    Naj, so richtig Schnee liegt in der Stadt noch nicht, aber es hat schon ein paar mal geschneit. Und die Berge auf der anderen Seite der Bucht sind von einer feinen Schicht Puderzucker bedeckt.
    Das Wetter ist eigentlich ziemlich genial. Die Luft ist unglaublich klar und man kann regelmässig bis zum Snæfellsjökull schauen. Wenn jetzt noch der Eff Cee gegen die LEverkusener gewonnen hätte wäre es richtig schön hier. Leider hat man kaum die Möglichkeit, Budesliga live zu verfolgen. Chelsea und Liverpool sind dafür absolut angesagt. Wir brauchen dringend einen Isländer beim 1. FC Köln, dann kann ich auch alle spile wieder live im Fernsehen sehen. So sind sie halt...

    Sonntag, September 11, 2005

    Die Touris sind wech...

    Ich wurde angebellt, von Supermann angesprochen (Er hat jetzt lange blonde Haare und grosse Brüste), habe jemanden getroffen der sich hundert post-its ins Gesicht geklebt hat, wurde von wildfremden Leuten zum Bier eingeladen (take a sip - die isländische Variante von: ich hol Dir ein Bier!), habe an einem spontanen "Biergläser Weitschiessen-Wettbewerb" auf der Strasse teilgenommen und bin im Hellen ins Bett gegangen - Richtig, ich war am Freitag aus! Wunderbar!
    Ein ganz normaler Freitag und... die Touris waren weg, die Isländer können sich jetzt wieder ausleben und müssen keine Angst haben, dass sich im Rest von Europa die Meinung verbreitet: "Die Spinnen, die ...";
    Daher sind die obigen Informationen auch unbedingt vertraulich zu behandeln!!!

    Mittwoch, September 07, 2005

    Herbstanfang

    Nachdem der Sommer hier einigermassen verregnet war, ebenso wie in Deutschland übrigens, bin ich jetzt, nach einer Woche "Sommerurlaub" in Deutschland nach Reykjavik zurückgekehrt.
    Meine Befürchtung, dass hier schon Schnee liegt, hat sich zwar Gott sei Dank nicht erfüllt, aber es ist schon bitterkalt geworden. Zumindest im Schatten. Die Sonne scheint zwar kräftig, aber die Sommerklamotten kann ich wohl getrost einpacken...
    Dafür ist Mütze, Schal und Sonnenbrille jetzt das richtige Outfit!